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Amazons Marktmacht 01.03.2020 16:28:00

Mitarbeiter sieht Macht Amazons als Bedrohung und fordert Aufspaltung

Mitarbeiter sieht Macht Amazons als Bedrohung und fordert Aufspaltung

In einer Frontline Dokumentation über Amazon kommt der erste Mitarbeiter des Unternehmens, Shel Kaphan, zu Wort. Er drückt Stolz, aber vor allem auch Besorgnis darüber aus, welch mächtiger Spieler der Onlinehändler geworden ist. Kaphan ist der Meinung, dass man das Unternehmen spalten sollte.

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• Shel Kaphan, erster Mitarbeiter von Amazon, sieht Macht des Unternehmens als Bedrohung
• Aufspaltung des Onlinehändlers könnte Konkurrenz beleben
• "Jeff Bezos mit Kaltblütigkeit" zum reichsten Mann des Planeten

Amazons erster Mitarbeiter im Interview

Amazon ist mit einer Marktkapitalisierung von rund einer Billion Dollar (Stand 24.02.2020), eines der grössten Unternehmen der Welt. Als es 1994 gegründet wurde, waren die Ausmasse, welche das Projekt Amazon annehmen wird, für kaum jemanden abzusehen, so auch nicht für den ersten Mitarbeiter des Online-Konzerns, Shel Kaphan.

In einem Interview mit PBS Frontline erzählt Kaphan, wie er vor 26 Jahren das Fundament des später global mächtigsten Onlinehandels als Chief Technology Officer mit programmierte.

In dem Interview, welches aus der am 18. Februar veröffentlichten PBS Dokumentation "Amazon Empire: The Rise and Reign of Jeff Bezos" stammt, nennt er Amazon eine "riesige und unaufhaltbare Macht".

Unbeherrschbare Ausmasse

Das Interview thematisiert die Macht und das Handeln von Amazon, sowie die damit verbundenen Gefahren. "Ich denke die Charakterisierung von Amazon als rücksichtsloser Wettbewerber ist wahr", bringt Kaphan zum Ausdruck.

Zudem sorge er sich um den Einfluss, welchen Amazon auf Mitbewerber und Innovationen habe. Für ihn würde es durchaus Sinn ergeben, den Konzern in kleinere Unternehmensteile aufzubrechen, denn er sei besorgt, welch ausserordentliche Grösse der Onlinehändler angenommen habe.

"Ich habe einen substanziellen Teil des anfänglichen Systems erstellt, wodurch die Existenz ermöglicht wurde, daher fühle ich mich dafür verantwortlich", erklärt Kaphan. Er führt aus: "Auf der einen Seite bin ich stolz, was daraus geworden ist, auf der anderen Seite macht es mir aber auch Angst".

"Mit dem Vorsatz der Kundenbesessenheit, können sie [Amazon] viele Dinge tun, die möglicherweise nicht gut für Menschen sind, die nicht zum Kundenstamm gehören", fügt Kaphan hinzu.

Gewinnen um jeden Preis

Im Zuge der Dokumentationen wurden jedoch auch weitere Amazon-Manager von Frontline interviewt. Diese schlugen hier einen anderen Ton an und widersprachen einigen von Kaphans Ansichten.

Amazons CEO of Consumer Business, Jeff Wilke, gestand zwar ein, dass alle wirtschaftlich und gesellschaftlich grossen Unternehmen kontrolliert werden müssen, aber Amazon würde auch durch viele grosse Unternehmen wie Walmart, Target, Costco und Alibaba vom Wettbewerb reguliert. Dass Amazon dabei die Industrie dominierte, liess Wilke jedoch unkommentiert.

"Wir sind sehr breit aufgestellt, ja. Da ist Video und da ist der Handel und da sind Web-Dienstleistungen. Aber in jedem einzelnen Segment haben wir intensiven Wettbewerb", führt Wilke aus.

Dennoch sieht Kaphan die Notwendigkeit, dass Amazon aufgespalten werden sollte, um die Chancengleichheit auf dem Markt zu wahren. "Der Hauptgrund weshalb ich besorgt bin ist, dass die Möglichkeit für kleine Unternehmen nicht erhalten bleibt, Innovationen zu entwickeln, ohne Angst zu haben, ihr Geschäftsmodell entrissen zu bekommen", begründet er seine Sorge.

Bezos Mentalität beschreibt Kaphan als kaltblütig, "[Bezos] will um jeden Preis gewinnen". Zudem tragen fehlende staatliche Regularien dazu bei, dass Amazons Vorherrschaft Amerikas Problem der Ungleichheit noch schlimmer gestalten würde, so Kaphan.

Henry Ely / Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Jonathan Weiss / Shutterstock.com,Annette Shaff / Shutterstock.com,Amazon,Twin Design / Shutterstock.com

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