Don't fight the Fed |
13.02.2023 23:09:00
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Morgan Stanley spricht Warnung vor "Bärenmarktfalle" aus
Der S&P 500, der den breiten US-Aktienmarkt widerspiegelt, konnte seit Jahresbeginn bereits um über 6,54 Prozent zulegen. Doch die Analysten von Morgan Stanley befürchten, dass dies keine nachhaltige Erholung ist, sondern erwarten vielmehr eine neue Abwärtsbewegung.
• Unternehmensergebnisse noch schlechter als befürchtet
• Anleger sollten nicht gegen die Fed kämpfen
Das Börsenjahr 2022 war eines zum Vergessen. So hat etwa der S&P 500 rund 19 Prozent an Wert eingebüsst. Umso mehr freuen sich die Anleger, dass es dieses Jahr bisher aufwärts ging. Diese Gewinne wurden ausgelöst durch eine Reihe von Konjunkturdaten, welche die Hoffnung nährten, dass die Fed bei ihren Zinserhöhungen früher eine Pause einlegen könnte als ursprünglich gedacht. Doch laut "Investing.com" haben die Analysten der US-Investmentbank Morgan Stanley nun eine Warnung an Anleger herausgegeben, sich nicht zu früh zu freuen.
Alles Positive eingepreist
In ihrem Wochenbericht äusserten sich die Analysten überrascht über das Ausmass der jüngsten Kursrallye. Doch nun gehen sie davon aus, dass sämtliche guten Nachrichten in den Kursen bereits eingepreist sind. "Wir glauben, dass die jüngsten Kursbewegungen eher den saisonalen Januar-Effekt und die Eindeckung von Short-Positionen nach einem harten Dezember-Ende und einem brutalen Jahr widerspiegeln. Die Realität ist, dass die Ertragslage noch schlechter ist als befürchtet, insbesondere in Bezug auf die Margen", wird aus dem Bericht zitiert.
Die Morgan Stanley-Analysten glauben deshalb, dass es sich bei den jüngsten Zuwächsen um eine "Bärenmarktfalle" handelt. Mit diesem Begriff wird eine Zwischenerholung beschrieben, wie sie während eines Bärenmärktes nicht unüblich ist und die sich im Nachhinein oft als Falle entpuppt haben.
Don't Fight the Fed
Neben der schlechten Ergebnissituation der Unternehmen führten die Experten als weiteres Argument für ihre Warnung auch noch die straffe Geldpolitik der US-Notenbank an. Ihrer Ansicht nach missachten Anleger derzeit nämlich eine der wichtigsten Börsenregeln: "Don't Fight the Fed".
"Tatsächlich tendieren wir aufgrund des bisherigen Margenrückgangs und der Prognosen unserer Ertragsmodelle jetzt eher zu unserem Bear-Case […]. In der Regel senkt die US-Notenbank die Zinsen, wenn das künftige Gewinnwachstum negativ wird. Das ist dieses Mal nicht der Fall [...] und stellt somit einen zusätzlichen Gegenwind für Aktien dar", schreiben Michael Wilson, der oberste US-Aktien-Stratege bei Morgan Stanley, und seine Kollegen in ihrem Wochenbericht.
Wie geht es 2023 weiter?
Auf das Gesamtjahr betrachtet, denkt die Investmentbank, dass der US-Aktienmarkt wohl auf der Stelle treten wird. Nach ihrer Einschätzung wird der S&P 500 nämlich zum Jahresende 2023 bei etwa 3.900 Punkten stehen. Verglichen mit dem Schlussstand von 2022 bei 3'839,50 Zählern entspräche dies lediglich einem kleinen Plus von 1,6 Prozent.
Laut "Fox Business" hat Wilson, der als ausgemachter Bär gilt, daneben aber auch angedeutet, dass der Index bis zum Jahresende jedoch auch auf 3'000 Zähler fallen könnte. Doch es gebe auch einen Lichtblick: So gehe Wilson davon aus, dass der derzeitige Bärenmarkt Ende des ersten Quartal oder Anfang des zweiten Quartals 2023 endlich ein Ende findet.
Redaktion finanzen.ch
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