Risikostreuung im Depot |
25.10.2024 06:25:00
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Neu an der Börse? So findet jeder die richtige Aktie für sich

Wer an der Börse investieren will, muss sich zunächst darüber klar werden, welcher Anlegertyp er ist. Anleger, die einen Grossteil ihres Kapitals in Aktien investieren, gelten als risikobereiter oder gar spekulativer. Dabei lässt sich das Risiko durch ein bewusstes Risikomanagement reduzieren.
"Lege niemals alle Eier in einen Korb"
Damit der Anlageerfolg nicht von den Schwankungen einiger weniger Einzel-Aktien abhängt, ist eine ausgewogene Streuung des Kapitals sinnvoll. Jedoch gilt es bei der Diversifikation, das richtige Mittelmass zu finden, um zu vermeiden, dass durch eine übertriebene Kapitalstreuung der Überblick verloren geht. Für einen langfristig ausgerichteten Anleger bietet sich daher an, sein Depot mit zehn bis zwanzig Werten zu bestücken.
Empfehlenswert ist auch eine Anlage in unterschiedlichen Branchen, Länder etc. Zum Beispiel treten bei Investments in den so genannten Emerging Markets in der Regel stärkere Kursschwankungen auf als bei Aktien aus Industriestaaten. Ebenso schwanken Aktien aus dem Technologiesektor stärker als etwa Aktien des Nahrungs- und Genussmittelbereichs. Daraus ergeben sich sowohl höhere Risiken als auch höhere Gewinnchancen. Von Bedeutung ist in der Regel auch, wie gross das Unternehmen und wie etabliert es am Markt ist.
Aufgrund dieser grossen Bandbreite an Risiko- und Rendite-Chancen müssen sich Aktienkäufer Gedanken machen, in welchem Ausmass sie zu Risiken bereit sind. Für Börsenanfänger kann es aufgrund ihrer mangelnden Erfahrung sinnvoll sein, eher mit konservativen Werten zu beginnen und vorzugsweise Blue-Chip-Aktien zu wählen. So werden Titel bezeichnet, die zu den weltweit wichtigsten Leitindizes wie SMI, DAX, Dow Jones 30, Nikkei 225 oder EURO STOXX 50 zählen. Denn vergessen Sie nicht: Im Extremfall kann ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals drohen!
Informationen einholen
Für die Auswahl der richtigen Einzeltitel ist es wichtig, sich gut über die infrage kommenden Unternehmen zu informieren - zum Beispiel auf den Internetseiten der Unternehmen oder auf Finanzportalen. Daneben können auch die Kauf- und Verkaufsempfehlungen namhafter Analystenhäuser als Entscheidungshilfe dienen.
Wenn man sich mit einer bestimmten Branche besonders gut auskennt, etwa aus der eigenen beruflichen Erfahrung, macht es natürlich Sinn, sich hier nach einem lohnenden Kaufkandidaten umzusehen. Wichtig ist, dass man sich mit seinem Aktieninvestment wohl fühlt, also in Unternehmen, Branchen und Regionen investiert, von deren Zukunfts-Chancen man überzeugt ist.
Die zwei Ertragsquellen einer Aktie
Ein wichtiges Entscheidungskriterium ist natürlich die zu erwartende Rendite und damit die zwei Ertragsquellen einer Aktie: Dividende und Kursgewinn. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass beide nicht garantiert sind.
Konzerne verfolgen in der Regel eine längerfristige Dividendenstrategie, die sie auch kommunizieren. Um über einen längeren Zeitraum hinweg eine annähernd gleichbleibende Dividende bieten zu können, wird der Gewinn in guten Geschäftsjahren nicht voll ausgeschüttet, sondern teilweise in die Rücklagen eingestellt. Auf diese Reserven kann dann in mageren Jahren zurückgegriffen werden, um die gewohnte Dividende auszahlen zu können. So wollen sich die Unternehmen als attraktives Investment präsentieren, was es ihnen erleichtert, Eigenkapitalgeber - also Aktionäre - zu finden.
Die Dividende kann als Signal für die Zukunftsperspektiven eines Konzerns verstanden werden. So sind Dividendenerhöhungen ein Hinweis auf einen guten Barmittelbestand sowie auf das Vertrauen des Vorstands in die zukünftige Geschäftsentwicklung. Bei einer Dividendenkürzung ist der Effekt entsprechend umgekehrt.
Gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase sind dividendenstarke Aktien sicher eine attraktive Anlagemöglichkeit. Interessanter als die Gewinnbeteiligung ist für Aktienbesitzer normalerweise aber die Aussicht auf Kurssteigerungen, da die Kursentwicklung höhere Renditen ermöglicht. Als wichtige Orientierungsgrösse eignet sich hierzu unter anderem das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Die wohl bekannteste fundamentale Kennzahl gibt an, in welchem Verhältnis der Gewinn einer Aktiengesellschaft zum aktuellen Börsenwert steht. Dazu wird der Börsenkurs durch den Gewinn je Aktie dividiert. Dabei gilt eine Aktie mit einem niedrigen KGV als günstig bewertet. Für eine genaue Bewertung sollte der berechnete Wert jedoch auch mit dem KGV-Branchendurchschnitt verglichen werden.
Üben ohne Risiko
Um vorsichtig in den Aktienmarkt hinein zu schnuppern, empfiehlt es sich für Neulinge, zunächst eine Trockenübung zu absolvieren. Mit Hilfe eines Musterdepots können sie Börsenerfahrung sammeln, ohne dabei reales Geld zu investieren.
Redaktion finanzen.ch
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