Konzernausblick erhöht |
18.07.2023 17:55:31
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Novartis-Aktie sehr stark: Umsatz von Novartis wächst weiter - Sandoz-Börsengang im vierten Quartal
Der Pharmakonzern Novartis hat seinen Ausblick nach einem starken zweiten Quartal erneut erhöht.
Zwischen April und Juni stieg der Nettoumsatz des gesamten Konzern um 7 Prozent auf 13,6 Milliarden US-Dollar. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) ergab sich ein Anstieg um 9 Prozent, wie Novartis am Dienstag mitteilte.
Dabei legten die Umsätze in der gewichtigeren Pharmasparte Innovative Medicines auf 11,2 Milliarden Franken (+7%) zu. Das Wachstum sei vor allem durch die Entwicklung des Herzmittels Entresto, der Krebstherapien Pluvicto und Kisqali sowie dem MS-Mittel Kesimpta getragen worden, teilte Novartis weiter mit. Unterdessen machte sich bei dem Augenmittel Gilenya Generikakonkurrenz bemerkbar, wie die um mehr als 50 Prozent rückläufigen Umsatzzahlen zeigen.
Die Generika-Sparte, die Novartis nun zu Beginn des vierten Quartals abspalten will, setzte im zweiten Quartal 2,4 Milliarden (+5%) um. Insbesondere in Europa wuchs die Sparte erneut kräftig. Eine anhaltend gute Dynamik bei den Neueinführungen des Vorjahres, eine starke Husten- und Erkältungssaison und das Biosimilar-Geschäft stützen diese Entwicklung.
Wie Novartis weiter mitteilte, hat der Verwaltungsrat einstimmig für die vorgeschlagene Trennung von Sandoz gestimmt. Die Aktionäre sollen nun im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung am 15. September darüber befinden.
Tiefere Restrukturierungskosten stützen Gewinn
Der operative Betriebsgewinn stieg um 31 Prozent auf 2,9 Milliarden US-Dollar. Unter dem Strich blieb ein um 37 Prozent höherer Konzerngewinn von 2,3 Milliarden übrig. Novartis begründet die deutlich höhere Profitabilität mit dem Wachstum und geringeren Restrukturierungskosten.
Der für Anleger und Analysten im Zentrum stehende und um verschiedene Einflüsse bereinigte Kern-Betriebsgewinn verbesserte sich im zweiten Quartal um 9 Prozent.
Insgesamt fiel der Quartalsabschluss über dem AWP-Konsens der Analysten-Schätzungen aus.
Neues Aktienrückkaufprogramm geplant
Darüber hinaus kündigt das Management ein weiteres Aktienrückkaufprogramm an. Die starke Bilanz erlaube es dem Konzern, Aktien im Umfang von bis zu 15 Milliarden US-Dollar zurückzukaufen, während zugleich die Flexibilität für weitere gezielte strategische Akquisitionen beibehalten werde.
Für das Gesamtjahr erhöht das Novartis-Management die bisherigen Zielsetzungen für den Gesamtkonzern abermals. So peilt Novartis beim Umsatz ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich an. Zuvor lautete die Prognose auf ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das operative Kernergebnis soll im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen (zuvor: Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich).
Ganz überraschend kommt diese Erhöhung allerdings nicht. Analysten hatten bereits im Vorfeld der Zahlen damit gerechnet, dass Novartis die eigene Zielsetzung nochmals nach oben anpassen könnte.
Novartis will Sandoz Anfang des vierten Quartals an die Börse bringen
Das Novartis-Management treibt die Abtrennung der Generika-Tochter Sandoz voran. So hat sich der Verwaltungsrat von Novartis einstimmig für den vorgeschlagenen 100-prozentigen Spin-off ausgesprochen. Im nächsten Schritt sind nun die Aktionärinnen und Aktionäre an der Reihe. Sie sollen am 15. September im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung über die Trennung und die damit verbundene Herabsetzung des Aktienkapitals der Novartis AG befinden.
Läuft alles wie geplant, werden die Sandoz-Aktien dann zu Beginn des vierten Quartals 2023 an der SIX Swiss Exchange kotiert.
Die Einladung zur ausserordentlichen Generalversammlung wie auch eine Aktionärsbroschüre und der Kotierungsprospekt für Sandoz sollen im August verschickt werden.
Novartis-Titel nach guten Zahlen und angekündigtem Aktienrückkauf gesucht
Novartis-Aktien waren am Dienstag nach einem erneut erhöhten Ausblick der Investoren-Liebling unter den Blue Chips. Auch die vorgelegten Zahlen liegen über den durchschnittlichen Erwartungen. Weitere Unterstützung bot das angekündigte neue Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu 15 Milliarden US-Dollar.
Zum Handelsschluss waren Novartis-Aktien mit einem Kursplus von 6,46 Prozent auf 88,86 Franken der mit Abstand grösste Gewinner im Leitindex SMI.
Analysten sind denn auch durch die Bank angetan von dem vorgelegten Quartalsbericht. Sie heben dabei vor allem die Umsatzdynamik als auch die Kostendisziplin positiv hervor. Beides zusammen führte zu klar über dem Konsens liegenden Gewinnzahlen. Das zweite Quartal habe mit einem starken Verkaufswachstum und Margenausweitung überzeugt, schreibt Vontobel stellvertretend für die verbreitete Meinung in einem ersten Kommentar.
Bei Barclays heisst es ergänzend: Am Markt habe man ein starkes Zahlenset von dem Pharmakonzern erwartet und es sei Novartis gelungen, diese Erwartungen zu erfüllen.
Auf Umsatzseite sticht vor allem die Pharmasparte Innovative Medicines mit einem Umsatzplus zu konstanten Wechselkursen von 8 Prozent hervor. Unter den Produkten schnitten gemäss Jefferies Kisqali, Entresto, Pluvicto, Scemblix, Kesimpta und Cosentyx besser als prognostiziert ab. Demgegenüber konnte vor allem die Zelltherapie Zolgensma die Erwartungen nicht ganz erfüllen, wie die UBS anfügt.
Der vom Novartis-Management im Zuge des erfreulichen Geschäftsgang erhöhte Gesamtjahresausblick war von etlichen Analysten erwartet worden.
Gut aufgenommen werden aber nicht nur die Zahlen, sondern auch das angekündigte neue Aktienrückkaufprogramm und die Neuigkeiten zum geplanten Sandoz-Spin-Off. Dieser soll nun konkret zu Beginn des vierten Quartals vollzogen werden.
hr/gab
Basel (awp)
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