Erfolgsstory |
26.06.2024 22:02:00
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NVIDIA: Ein Blick auf die phänomenale Kursrally über die Jahre
Der Chipdesigner NVIDIA gilt als der Gewinner des anhaltenden KI-Hypes schlechthin. Dies zeigt sich auch an der phänomenalen Kursperformance der NVIDIA-Aktie. Diese Stationen durchlief der Anteilsschein im Zuge des jahrelangen Aufstiegs.
• Wachstum über die Jahre vollzog sich in Wellen
• KI-Hype katapultiert NVIDIA-Aktie nach oben
In den letzten Jahren gab es an dem Chiparchitekten NVIDIA - insbesondere seit dem Aufkommen des Trendthemas künstliche Intelligenz -kein Vorbeikommen. Bei einem Blick auf die Entwicklung der NVIDIA-Aktie seit dem Börsengang im Jahr 1999 wird das Ausmass des Erfolgs des Chipdesigners offensichtlich: Ganze 591.078 Prozent hat der Anteilsschein inklusive reinvestierter Dividenden seit seinem Börsengang gewonnen, hat Bloomberg ausgerechnet (Stand: 18. Juni 2024).
Erst kürzlich schaffte es NVIDIA zudem zum wertvollsten Unternehmen der Welt aufzusteigen. So zog die Marktkapitalisierung des KI-Profiteurs kürzlich auf gut 3,33 Billionen US-Dollar an und überstieg damit gar die von Softwaregigant Microsoft. Mittlerweile fiel NVIDIA jedoch wieder hinter Microsoft zurück.
Unternehmen weltweit nutzen zum Training von KI-Software in Rechensystemen Chipstrukturen von NVIDIA. Damit ist der Chipriese optimal auf dem Markt positioniert und macht es Konkurrenten wie AMD oder Intel sehr schwer, hier aufzuschliessen.
Jüngste Quartalsbilanz offenbart Umsatzsprung
Das lässt sich auch an der jüngsten Bilanz des Chipdesigners ablesen, die verglichen mit dem Vorjahresquartal ein Umsatzwachstum von 262 Prozent auf 26 Milliarden US-Dollar offenbarte, während der Quartalsgewinn auf 15 Milliarden US-Dollar anzog.
Bei einem Blick auf die Erfolgsgeschichte NVIDIAs wird deutlich, dass sich das Wachstum des Chiparchitekten in Wellen vollzog.
Börsengang und erste positive Entwicklung
Das Unternehmen ging am 22. Januar 1999 bei einem Ausgabepreis von 12 US-Dollar an die Börse. Schon in den Jahren 2000 und 2001 wurden jeweils 2:1-Aktiensplits zur optischen Vergünstigung der NVIDIA-Aktie vorgenommen. Beim Eintritt in den S&P 500 Ende des Jahres 2001 zählte das Unternehmen bereits eine Bewertung von rund acht Milliarden US-Dollar. Wie The Register damals in einem Beitrag kommentierte, sei NVIDIA eine der wenigen, "wenn nicht gar die einzige Aktie" gewesen, die vom Abschwung im Techsektor grösstenteils verschont geblieben sei.
Wie Bloomberg schreibt, sei der frühe Erfolg des Unternehmens auch auf bedeutende Kunden zurückzuführen gewesen. So schaffte es NVIDIA, dass die eigene Technologie in den Videospiel-Konsolen von Microsoft und Sony eingesetzt wurde. Mit NVIDIAs GPUs wurden Spielerfahrungen realistischer, was den Techkonzern insbesondere unter Gamern beliebt machte.
Finanzkrise und Intel-Streit belasten
Auf das Wachstum in den ersten Jahren an der Börse folgten einige weniger erfolgreiche Jahre, die unter anderem mit der Finanzkrise 2008 zusammenhingen. Zudem wurde NVIDIA von einer Auseinandersetzung mit Intel belastet, sodass der Börsenwert des Unternehmens Ende 2008/Anfang 2009 weniger als sechs Milliarden US-Dollar betrug. So führten die beiden Techriesen einen Lizenz- und Patentstreit, der auf Unstimmigkeiten in einem gemeinsamen Lizenzabkommen zurückging. Erst 2011 kam es zu einer endgültigen Einigung, in der Intel NVIDIA für eine Lizenz für Technologien des Unternehmens über eine Laufzeit von sechs Jahren die Rekordsumme von 1,5 Milliarden US-Dollar zahlte. NVIDIA wurde mittels der Einigung zudem gestattet, ausgewählte Intel-Technologien zu lizensieren. Die Beilegung des Rechtsstreit trieb denn auch die NVIDIA-Aktie wieder deutlich an und katapultierte die Marktkapitalisierung auf mehr als 14 Milliarden US-Dollar.
Kryptohype treibt NVIDIA-Umsätze an
Stetig aufwärts ging es in den Jahren von 2015 bis 2017. Einen deutlich positiven Einfluss auf die NVIDIA-Verkäufe übte der beginnende Kryptohype von 2016 bis 2018 aus. So durchbrach der Techkonzern in 2017 erstmals die Wertmarke von 100 Milliarden US-Dollar und pirschte sich in 2018 gar an die Linie von 200 Milliarden US-Dollar heran, bevor der abflauende Kryptohype Ende 2018 die Börsenbewertung erneut auf rund 100 Milliarden US-Dollar drückte.
Coronapandemie sorgt für mehr Fernarbeit
Den nächsten Schub nach oben erhielt das Chipunternehmen durch den Ausbruch der Coronapandemie, der die ganze Welt in Atem hielt. Durch den plötzlich drastisch angestiegenen Bedarf nach mehr Rechenleistung zahlreicher Unternehmen, um Fernarbeit zu ermöglichen, wurde die Bewertung NVIDIAs bis Ende 2021 auf über 800 Milliarden US-Dollar nach oben katapultiert.
KI-Boom katapultiert NVIDIA-Marktkapitalisierung steil nach oben
Der nächste und noch immer anhaltende Katalysator der NVIDIA-Aktie war dann schliesslich der Einzug künstlicher Intelligenz in den Alltag vieler Menschen durch die Veröffentlichung des Textroboters ChatGPT. Zwar dauerte es laut Bloomberg einige Zeit, bis Anleger tatsächlich verstanden, inwiefern NVIDIA von dem KI-Trend würde profitieren können, doch als die stark anziehende Nachfrage nach generativer KI sich in einer ebenso starken Nachfrage nach NVIDIA-Chips niederschlug, kannte der Anteilsschein nur noch eine Richtung: Steil aufwärts.
Am deutlichsten wurde der bahnbrechende KI-Erfolg des Chiparchitekten erstmals im Zuge der Veröffentlichung der Quartalszahlen zum ersten Quartal 2023. So verkündete das Unternehmen damals im Vorjahresvergleich 46 Prozent mehr Umsatz gemacht zu haben, nämlich 8,29 Milliarden US-Dollar. Dabei überholte die Sparte Data Center das wichtige Gaming-Segment. So stieg der Umsatz des Bereichs Datenzentren um satte 83 Prozent vor Jahresfrist.
Seither hat sich die Marktkapitalisierung des Unternehmens weiter nach oben geschraubt. Während in 2023 erstmals die Marke von einer Billion US-Dollar fiel, schaffte es NVIDIA in 2024 zunächst auf zwei Billionen und mittlerweile gar auf drei Billionen US-Dollar.
Nun bleibt nur abzuwarten, wie lange es noch weiter aufwärts gehen kann, oder welches Ereignis dem Unternehmen noch einen Strich durch die Rechnung macht. "Sie haben einen sehr vertretbaren Platz in der Branche", kommentiert Rhys Williams, Stratege bei Wayve Capital Management, gegenüber Bloomberg. "Natürlich werden sie nicht ewig 95 % des Marktanteils halten, aber es wäre fast unmöglich für jemanden, sie zu ersetzen."
Redaktion finanzen.ch
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