Defensive Ausrichtung |
28.07.2023 21:16:00
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Piper Sandler-Analysten empfehlen diese zwei Dividendenaktien zur Absicherung
Das erste Halbjahr verlief an den Aktienmärkten erfolgreich, in der zweiten Jahreshälfte dürften aber geldpolitische Entscheidungen Spuren in den Anlegedepots hinterlassen, warnen Analysten. Zwei Dividendenstars sind aus Expertensicht dennoch kaufenswert.
• Anleger sollten sich defensiver positionieren
• Zwei Dividendenlieblinge von Piper Sandler
Die hohen Inflationsraten haben Währungshüter weltweit zum Handeln gezwungen: In weiten Teilen der Welt wurden die Leitzinsen teils deutlich angehoben. Dass sich die Börsen trotz eines damit verbundenen drohenden Wirtschaftsabschwungs weiter im Aufwärtstrend befinden, ist laut Michael Kantrowitz, dem Chefstrategen von Piper Sandler, damit zu begründen, dass Anleger das Risiko einer möglichen Rezession bereits eingepreist haben. Doch die auf Hochtouren laufenden Berichtssaison könnte den Marktteilnehmern die Tour vermasseln, denn die in Aussicht gestellten Gewinne der Unternehmen dürften nicht mit der positiven Marktstimmung Schritt halten, warnt der Experte.
"Wir gehen immer noch davon aus, dass die zweite Hälfte des Jahres 2023 die anhaltenden Auswirkungen der Geldpolitik zeigen wird, insbesondere bei den Gewinnen und am Arbeitsmarkt, was zu negativen Renditen im zweiten Halbjahr führen wird", wird Kantrowitz von TipRanks zitiert. Der Aktienmarkt werde sich schlechter entwickeln, auch wenn es nicht zu einer vollständigen Rezession käme, was der Analyst mit einem schwachem Wachstumsausblick und hohen Kursmultiplikatoren begründet.
Dividendenaktien zur Absicherung
Vor diesem Hintergrund sei es für Anleger wichtig, eine defensivere Position einzunehmen, so der Piper Sandler-Stratege, der dabei insbesondere Investitionen in ertragsstarke Dividendenaktien im Blick hat. So könnten sich Anleger einen konsistenten und zuverlässigen Einkommensstrom sichern, unabhängig davon, ob der Aktienmarkt insgesamt Gewinne oder Verluste verzeichne.
Dividendenaktie Annaly Capital Management
Als ersten lohnenswerten Dividendentitel hat das Analysehaus Annaly Capital Management ausgemacht, einen der grössten Investmentfonds für Hypothekenimmobilien. Dieser so genannte Mortgage-REIT, auch mREIT genannt, hat keine Vermögenswerte in realen Immobilien, sondern investiert in Wertpapiere, die durch Hyptotheken besichert sind. Solche Art von Immobilien-Investmentfonds müssen einen Teil ihrer Gewinne an die Anteilseigner ausschütten, was sie zu beliebten Anlegevehikeln macht.
Auch wenn die Erstquartalszahlen von Annaly gemischt ausgefallen waren, weil der Umsatz eingebrochen war, der Gewinn aber über den Erwartungen gelegen hatte, überzeugte Anleger insbesondere die Kapitalbasis des Unternehmens, das zum Ende des ersten Quartals über Barmittel und andere liquide Mittel in Höhe von 1,79 Milliarden US-Dollar verfügte.
Für das zweite Quartal zahlte Annaly eine Dividende von 65 Cent pro Stammaktie, auf Jahressicht summiert sich die Ausschüttung an Investoren auf 2,60 US-Dollar je Anteilsschein, was eine Rendite von 13 Prozent ergibt. Grund genug, für Crispin Love von Piper Sandler, dem Anteilsschein von Annaly positiv gegenüber zu stehen: "Wir glauben weiterhin, dass es ein attraktiver Zeitpunkt ist, in Agenturhypotheken-REITs zu investieren." Da die Spreads gross bleiben, sollte die Zinsvolatilität nachlassen, wenn die Fed den Endzinssatz erreicht, und die Bewertung ist mit einem Abschlag auf den materiellen Buchwert attraktiv. Darüber hinaus kann Annaly von seinem differenzierten Modell profitieren, das neben der Vermittlung auch Strategien für Wohnkredite und Hypothekenverwaltungsrechte umfasst", wird der Analyst bei TipRanks zitiert.
Love erwartet eine stabile Dividendenzahlung und verpasst der Annaly-Aktie daher ein "Overweight"-Rating und ein Kursziel von 21,50 US-Dollar. Zuletzt hatte der Anteilsschein an der NYSE bei 20,58 US-Dollar geschlossen (Schlusskurs vom 25.07.2023). Im bisherigen Jahresverlauf hat die Aktie 2,37 Prozent verloren und damit deutlich unterperformt.
Dividendenaktie V.F. Corporation
Neben Annaly schafft es auch die V.F. Corporation auf die Empfehlungsliste von Piper Sandler. Das US-Unternehmen gehört zu den grössten Bekleidungsfirmen der Welt und ist in den Segmenten Wäsche, Arbeitskleidung und Rucksäcke sogar Weltmarktführer. V.F. hat bekannte Marken wie The North Face, Vans und Timbaland unter seinem Dach.
Im zuletzt abgelaufenen vierten Geschäftsquartal waren die Erlöse etwas rückläufig gewesen, lagen aber über den Markterwartungen. Auch der Gewinn entwickelte sich besser als erhofft, unter dem Strich blieben 17 Cent je Anteilsschein bei V.F. hängen.
Mit einer Dividende von 30 Cent je Stammaktie und einer prognostizierten Ausschüttung von 1,20 US-Dollar je Aktie für das Gesamtjahr ergibt sich eine Rendite von 6,25 Prozent, was deutlich über dem Durchschnitt und mehr als dem Doppelten der aktuellen jährlichen Inflationsrate liege, wie es bei TipRanks weiter heisst.
Piper Sandler-Analystin Abbie Zvejnieks sieht inbesondere das Markenportfolio von VF als grundlegende Stärke des Unternehmens. Sie schreibt: "Wir glauben, dass die negativen Katalysatoren bei VFC weitgehend hinter uns liegen und das Unternehmen das Geschäftsjahr 24 als ein Jahr des Fortschritts mit laufenden Turnaround-Initiativen beginnt. Wir sind ermutigt von der anhaltenden Dynamik bei The North Face, den ersten Anzeichen für neue Produkte bei Vans und dem sich beschleunigenden Wachstum von Dickies und Supreme. Strenge Kostenkontrollen sowie Verbesserungen in der Werbe- und Lieferkette dürften die Margenausweitung vorantreiben, während VFC in Produktinnovation und Marketing investiert, und wir sind weiterhin zuversichtlich, dass diese grossen, leistungsstarken Marken FCF-Generierungsmöglichkeiten bieten ... Mit einem starken Markenportfolio glauben wir, VFC ist die beste Turnaround-Story in unserem Bereich", wird die Expertin bei TipRanks zitiert.
Entsprechend verpasst Zvejnieks dem Anteilsschein ein "Overweight"-Rating und ein Kursziel von 29 US-Dollar. Zuletzt hatte die Aktie an der NYSE bei 18,89 US-Dollar geschlossen. Im bisherigen Jahresverlauf ist der Anteilsschein mit einem Minus von 31,58 Prozent deutlich schlechter gelaufen als der Markt.
Redaktion finanzen.ch
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