Wichtiger Meilenstein |
25.08.2019 15:33:00
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Tilray: Erste Liefervereinbarung mit deutschem Händler
Wie Tilray jüngst bekannt gab, konnte das kanadische Cannabis-Unternehmen seine erste Liefervereinbarung mit einem deutschen Händler unterzeichnen. Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der Expansion nach Europa ist damit erreicht.
• Lieferungen von medizinischem Cannabis aus Portugal nach Deutschland
• Vereinbarung dürfte Expansion weiter vorantreiben
Erste Liefervereinbarung mit EU-Land
Wie Tilray Mitte der Woche bekannt gab, hat das kanadische Unternehmen über seine hundertprozentige Tochtergesellschaft Tilray Portugal Unipessoal Lda. eine erste Liefervereinbarung unterzeichnet, um ein Land der Europäischen Union mit Cannabis zu versorgen. Vertragspartner ist der deutsche Händler Cannamedical Pharma GmbH mit Sitz in Köln. Das 2016 gegründete Unternehmen ist vollständig lizenziert und GDP-zertifiziert für den Import und Vertrieb von hochwertigen medizinischen Cannabisprodukten. "Wir bei Cannamedical Pharma haben es uns zur Aufgabe gemacht, Ärzten, Fachärzten und Apothekern zu helfen, die Lebensqualität ihrer Patienten zu verbessern", erklärte David Henn, CEO des Kölner Unternehmens. "Tilrays Produkt hat unsere strengen Qualitätskontrollstandards erfüllt, und wir freuen uns, einen Partner gefunden zu haben, der in der Lage ist, medizinische Cannabisprodukte für die Verwendung in Cannamedicals eigenen Marken zu liefern. Wir freuen uns darauf, den Zugang für Patienten in Not im ganzen Land zu verbessern", gibt Yahoo Finance die Worte Henns wider.
Geliefert wird das Cannabis im Wert von 3,3 Millionen US-Dollar aus der kürzlich eröffneten Einrichtung in Portugal. "Wir freuen uns, eine Vereinbarung mit einem Partner abzuschließen, der Tilrays Engagement für Produktqualität und -sicherheit sowie für den Patientenzugang teilt", kommentierte Sascha Mielcarek, Managing Director für Europa bei Tilray, den Deal. "Diese erste Lieferung wird die erste von vielen von unserem EU-Campus in Portugal nach Deutschland sowie in andere europäische und internationale Märkte sein", zitiert ihn The Street weiter.
Globale Ambitionen im Blick
"Bereits im September 2015 habe ich mich auf die Suche nach einer Lizenz für den Anbau, die Verarbeitung, die Verpackung und den Vertrieb von medizinischem Cannabis irgendwo außerhalb Kanadas gemacht. Wir waren die ersten kanadischen [lizenzierten Produzenten], die eine Lizenz irgendwo anders auf der Welt hatten, und das war in Portugal, das seine erste THC-Cannabisanbaugenehmigung ausstellte. Und im Laufe der letzten zwei Jahre haben wir den Anbau, die Verarbeitungsfläche, die Produktionsfläche in Portugal ausgebaut", erklärte Brendan Kennedy, CEO von Tilray. Der Vertrag mit dem deutschen Händler nun sei ein wichtiger Schritt bei den globalen Ambitionen Tilrays, sagte Kennedy weiter im Interview. Tilray habe dadurch nun Zugang zu einem Land mit einer doppelt so starken Bevölkerung und einem doppelt so hohen BIP wie Kanada, stellt MarketWatch es anschaulich dar.
"Dies ist ein wichtiger Meilenstein für Tilray, da wir unsere Kapazitäten zur Bedienung internationaler Märkte ausbauen und bis Ende 2019 Einnahmen aus unserem EU-Campus generieren werden", erklärte Kennedy. "Wir glauben, dass unser 2,5 Millionen Quadratfuß großer Anbau und unsere hochmoderne Verarbeitungsfläche in Europa wichtige Unterscheidungsmerkmale sind, die es uns ermöglichen werden, Kosten zu senken und die Margen zu verbessern und gleichzeitig das regulatorische Risiko abzusichern."
Bezüglich der weiteren Expansion ist der Tilray-CEO guter Dinge: Kennedy erwartet, dass Frankreich in den nächsten sechs bis zwölf Monaten ein Gesetz über medizinisches Cannabis verabschieden wird. 14 weitere Länder dürften ihm zufolge in naher Zukunft folgen. "Es macht keinen Sinn, dass ein Patient in Deutschland und Frankreich Zugang zu medizinischem Cannabis hat und ein Patient in Spanien nicht", erklärt Kennedy. "Und so wird man schon bald Modularität in allen Mitgliedsstaaten sehen." Weltweit erwartet der CEO, dass Luxemburg, Portugal, Mexiko und Neuseeland in naher Zukunft gar den Gebrauch von Cannabis zu Freizeitzwecken legalisieren werden.
Tilray-Aktie profitiert von Deal
In einer ersten Reaktion auf die Ankündigung gewannen Tilray-Aktien im Mittwochshandel an der Nasdaq bis zu 2,7 Prozent, nachdem es in den vergangenen Wochen nach enttäuschenden Quartalszahlen und einer allgemeinen Schwäche im breiteren Markt deutlich nach unten gegangen war.
Redaktion finanzen.ch
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