Drei neue Partner |
08.12.2021 17:11:40
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VW-Aktie im Minus: Volkswagen stärkt seine Batterietechnologie - VW-Finanztochter profitiert von Leasing
Volkswagen geht drei weitere Partnerschaften zur Stärkung der Position im Bereich der Batterietechnologie ein.
Volkswagen setze damit die Technologie-Roadmap für die Eigenentwicklung und Eigenfertigung von Batteriezellen um, die im Rahmen des Power Days im Frühjahr vorgestellt worden seien, so der Konzern weiter. Allein in Europa plant der DAX-Konzern bis 2030 den Bau von sechs Gigafabriken.
Volkswagen treibt Ausbau erneuerbarer Energien mit Windpark in Schweden voran
Volkswagen will bis 2025 mit rund 40 Millionen Euro den Ausbau europäischer Wind- und Solarparks vorantreiben und hat in diesem Zusammenhang eine Vereinbarung mit dem Windparkspezialisten WPD Onshore Aldermyrberget AB im nordschwedischen Skellefteå getroffen. Der WPD-Windpark wird insgesamt eine Leistung von bis zu 290 Gigawattstunden haben.
Volkswagen wird über sogenannte energy attributed certificates (EATS) einer Sprecherin zufolge davon rund 100 Gigawattstunden grünen Strom erwerben, die dem Konzern zuzurechnen sind. Zu finanziellen Details dieser Transaktion wollte sich die Sprecherin nicht äussern.
Die 40 Millionen Euro sollen insgesamt in etwa 20 erneuerbare-Energie-Projekte gehen, unter anderem in Spanien, England und Finnland. Alle Projekte sollen zusammen rund 7 Terawattstunden zusätzlichen grünen Strom erzeugen. Das entspricht der Kapazität von mehr als 300 Windrädern und könnte dem Konzern zufolge den Jahresbedarf von 600.000 Haushalten abdecken.
Anfang 2022 geht der Mitteilung zufolge im mecklenburgischen Tramm-Göthen in einem gemeinsamen Projekt mit dem Energiekonzern RWE eine neue Solaranlage ans Netz.
Volkswagen will bis 2050 bilanziell klimaneutral sein. Als Zwischenziel sollen die CO2-Emissionen pro Fahrzeug in Europa bis 2030 um 40 Prozent sinken verglichen mit 2018.
VW erwartet 2022 sukzessive Stabilisierung der Werksauslastung
Der Volkswagen-Konzern rechnet dank einer schrittweisen Erholung der Halbleiterversorgung mit einer Stabilisierung der Fahrzeugproduktion im Jahresverlauf 2022. "Im Gesamtjahr erwarten wir gegenüber 2021 eine leichte Verbesserung in der Halbleiterversorgung", sagte Einkaufsvorstand Murat Aksel laut Mitteilung. Das erste Halbjahr dürfte aber noch "sehr volatil und anspruchsvoll" bleiben.
Es werde weiterhin alles daran gesetzt, die Auswirkungen des Chipmangels auf die Fertigung zu minimieren, teilte Volkswagen weiter mit. Gemeinsam mit Halbleiterherstellern und Lieferanten werde an einer Verbesserung der Situation gearbeitet. Seit bereits einem Jahr ist eine "Halbleiter Task Force" bei Volkswagen im Einsatz.
Die weltweite Chipknappheit hat die Autoindustrie im Griff. Bei VW beispielsweise mussten dieses Jahr viele Werke ihre Produktion deutlich reduzieren oder teilweise einstellen.
VW sieht stabilere Lage in Chipkrise - 2022 'leichte Verbesserung'
Volkswagen sieht gute Chancen, den globalen Chipmangel 2022 zusehends besser in den Griff zu bekommen. Für den Auf- und Ausbau der Batteriesparte tut sich der Autokonzern ausserdem mit weiteren Partnern zusammen. Technik- und Investitionsschwerpunkte der nächsten fünf Jahre gehören auch zu den Themen des Aufsichtsrats, der sich am Donnerstag zu einer Sitzung treffen soll. Dabei könnten überdies einige wichtige Personalentscheidungen gefällt werden.
Bei den industrieweit grossen Lieferproblemen mit Mikrochips rechnet der Autokonzern aus Wolfsburg mit einer allmählichen Entspannung im neuen Jahr. Einkaufschef Murat Aksel, der eine Taskforce zu der Beschaffungskrise mit leitet, deutete am Mittwoch eine Stabilisierung an - bei gleichzeitig aber wohl noch weiter bestehenden Engpässen.
"Im Gesamtjahr erwarten wir gegenüber 2021 eine leichte Verbesserung in der Halbleiterversorgung", hiess es. VW erklärte, man setze 2022 auf "sukzessive Erholung". Die Herstellung von Autos, die auch bei anderen Herstellern derzeit oft nur auf Sparflamme läuft, könne sich festigen. Die erste Jahreshälfte dürfte allerdings schwierig bleiben - mit anhaltenden Schwankungen und nur eingeschränkter Planbarkeit. VW geht von einem "sehr volatilen und anspruchsvollen" Zeitraum aus.
Im Hinblick auf die mittlere Frist beschäftigt sich das 20-köpfige Kontrollgremium mit den Ausgaben und der Modellbelegung für das weltweite Werksnetz während der kommenden fünf Jahre. So erhofft sich der Betriebsrat neben dem E-Modell Trinity, für das sogar eine eigene Fabrik geprüft wird, mindestens einen zusätzlichen Stromer für den Stammsitz Wolfsburg. Dort war die Auslastung auch wegen der Folgen der Chipkrise zuletzt gering - was die Sorge mancher Beschäftigter vor möglichen Kürzungen noch verstärkte. In diesem Zusammenhang wurde die Kritik an Diess aus Teilen des Aufsichtsrats wieder grösser.
Im Nachgang zu einer turbulenten Sitzung im September hatte sich ein neuer Konflikt hochgeschaukelt. Betriebsratschefin Daniela Cavallo kritisierte den Vorstandschef wegen der Irritationen, die nach Überlegungen zu womöglich Zehntausenden überschüssigen Stellen entstanden waren. Diess erklärte, man habe ihn wohl missverstanden - er habe lediglich Extremszenarien diskutieren und auf eine zukünftig schlagkräftigere Rolle der Wolfsburger Zentrale hinweisen wollen. Ein Vermittlungsausschuss des Aufsichtsrats traf sich daraufhin mehrmals, um Lösungen zu suchen, die den reformfreudigen Manager im Amt halten und zugleich die Wogen im Zoff mit der Arbeitnehmerbank glätten.
In Anbetracht dieser Debatten könnten nun möglicherweise gleich mehrere Top-Personalien bei VW beschlossen werden. Das Unternehmen kommentierte entsprechende Medienberichte am Mittwoch nicht. Unklar war in den vergangenen Wochen aus Sicht verschiedener Akteure aus dem VW-Umfeld vor allem, wie Diess' Zukunft aussieht. Ob und wie genau sich einzelne Positionen ändern, wurde zunächst nicht bestätigt.
Theoretisch denkbar wäre ausser einem Abgang von Diess oder einer Weiterbeschäftigung im bisherigen System etwa eine Mischlösung: Demnach bliebe er formal Konzernchef, würde sich in seiner Funktion jedoch auf eine Art strategische Gesamtplanung konzentrieren. VW-Kernmarkenchef Ralf Brandstätter wurde als zusätzliches Mitglied des Konzernvorstands und als China-Chef ins Spiel gebracht.
Das könnte nach Interpretation einiger Beobachter weniger operativen Einfluss für Diess bedeuten, der bisher auch für das China-Geschäft insgesamt zuständig ist. Hingegen würde die weitere Koordination der eigenen Software-Sparte Cariad explizit dem Konzernchef zugeschrieben - es ist für Diess auch eines der zentralen Zukunftsthemen der Autobranche. Zu den Chancen eines solchen Modells wollten sich Unternehmen und Eigentümer vor der Entscheidung nicht äussern.
Bereits sicher ist, dass Volkswagen in der bevorstehenden Zeit weiter dem Ausbau der Elektromobilität eine sehr hohe Priorität einräumen wird. Der Konzern kündigte an, mit dem belgischen Recycling- und Materialtechnik-Unternehmen Umicore sowie mit dem US-Start-up 24M zusammenzuarbeiten. Zudem sollen in mittlerer Frist Verbindungen des Rohstoffs Lithium auch aus deutschen Vorkommen gefördert und mehrere Projekte zur Erzeugung erneuerbarer Energien vorangetrieben werden.
In Europa will VW zunächst sechs eigene Fabriken für Batteriezellen bauen. Neben Salzgitter ist Skellefteå in Nordschweden schon gesetzt, ein dritter Standort in Spanien hat gute Chancen. Der Autobauer kooperiert bereits mit Spezialfirmen wie Northvolt aus Schweden oder Gotion aus China. Ziel ist es, die noch recht starke Abhängigkeit von externen Zelllieferanten zu durchbrechen und eine profitable Grossserienproduktion eigener Batteriesysteme aufzusetzen.
Auf XETRA verliert die Vorzugsaktie von Volkswagen am Mittwoch zeitweise 0,36 Prozent auf 184,34 Euro.
FRANKFURT/BRAUNSCHWEIG (Dow Jones / awp international)
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