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Bilanzvorlage 14.03.2023 16:59:00

WACKER CHEMIE bestätigt Mittelfristziele - Dividende soll steigen - WACKER CHEMIE-Aktie höher

WACKER CHEMIE bestätigt Mittelfristziele - Dividende soll steigen - WACKER CHEMIE-Aktie höher

WACKER CHEMIE will nach Gewinnsteigerungen für 2022 eine deutlich höhere Dividende ausschütten.

WACKER CHEMIE
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Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Münchener Chemiekonzern WACKER CHEMIE mit Rückgängen bei Umsatz und Gewinnen. Bereits im Januar und Februar habe sich die Entwicklung in sinkender Nachfrage "in einer Reihe von Abnehmerbranchen" bemerkbar gemacht.

Die Mittelfristziele für 2030 bestätigte der MDAX-Konzern, er will aber im Jahresdurchschnitt etwas schneller wachsen. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen die Aktionäre für 2022 eine Dividende von 12,00 Euro je Aktie bekommen, nach 8,00 Euro ein Jahr zuvor und 2,00 Euro je Aktie im Jahr 2020.

WACKER CHEMIE sieht nach trägem Jahresstart deutlichen Gewinnrückgang

WACKER CHEMIE rechnet in einem für die gesamte Branche weiterhin schwierigen Umfeld mit deutlichen Einbussen im Jahr 2023. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres sei die Nachfrage in einer Vielzahl von Abnehmerbranchen zurückgegangen, teilte der MDAX-Konzern am Dienstag bei der Vorlage des Geschäftsberichts für 2022 mit. Im Jahresverlauf sollte sich die Nachfrage aber - bei niedrigeren Verkaufspreisen - erholen. Dabei setzt das Unternehmen auf Geschäfte mit margenstarken Spezialprodukten, während etwa die Bauindustrie als wichtiger Kunde aktuell stärker schwächelt.

Der Geschäftsbericht von WACKER CHEMIE biete Optimisten und Pessimisten Stoff, sagte ein Händler in einer ersten Reaktion. So dürften Dividendenjäger angelockt werden, während der eher wenig inspirierende Ausblick auf dem Aktienkurs lasten könnte.

Das Unternehmen will die Ausschüttung je Aktie um die Hälfte auf 12 Euro anheben. Damit werden die Anteilseigner an der starken Geschäftsentwicklung aus dem vergangenen Jahr beteiligt, da der Konzern sich auf die Fahnen geschrieben hat, grundsätzlich rund 50 Prozent des Jahresergebnisses auszuschütten. Und das war im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte auf knapp 1,3 Milliarden Euro gestiegen, wie seit der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen im Januar bekannt ist. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte 2022 um gut ein Drittel auf etwa 2,1 Milliarden Euro zu, bei einem Umsatzwachstum um knapp ein Drittel auf 8,2 Milliarden Euro.

Dabei bekam das Unternehmen aber bereits insbesondere zum Jahresende hin die Zurückhaltung der Kunden zu spüren. Die gesamte Branche litt unter einem Abbau teils zu hoher Lagerbestände sowie unter dem tristen Konjunkturumfeld. Das machte sich vor allem im Geschäft mit Silikonen bemerkbar - vielseitig einsetzbare Kunststoffe, die etwa in der Elektronikindustrie, der Baubranche, bei Textilherstellern, Medizintechnikunternehmen und Autobauern gefragt sind.

"Die Dynamik der Weltwirtschaft hat sich deutlich abgeschwächt", sagte Konzernchef Christian Hartel laut Mitteilung. "Das wirtschaftliche und politische Umfeld weltweit bleibt volatil. Die hohen Preise für Energie, insbesondere in Europa, belasten weiter unser Geschäft." Gerade die Bauindustrie schwächelt derzeit weiter. Hohe Zinsen verteuern die Finanzierung und die hohe Inflation hat die Baukosten in die Höhe getrieben, viele Projekte liegen auf Eis. In der Textilindustrie erwartet WACKER CHEMIE allerdings nach einem Nachfragerückgang Ende des vergangenen Jahres für 2023 eine Trendwende.

Wachsen will das Unternehmen derweil im Geschäft mit Spezialprodukten, also abseits der Massenware. "Dies gilt besonders für Anwendungen im Energiesektor, in der Elektromobilität, in der Pharmaindustrie und in der Medizintechnik sowie bei der Herstellung von Etiketten", heisst es im Geschäftsbericht. Bei letzterem komme das Wachstum des Versandhandels zum Tragen. Und der Ausbau des 5G-Mobilfunks und Trends wie künstliche Intelligenz steigerten die Nachfrage der Elektroindustrie nach Gasen und hochreinen Silanen. Das sind Stoffe, die unter anderem Farben, Dichtstoffen und Wasserschutzmitteln beigemischt werden, aber auch in Isolierschichten für Halbleiter-Komponenten genutzt werden.

Alles in allem dürften der Umsatz 2023 auf 7 bis 7,5 Milliarden Euro sinken und das operative Ergebnis (Ebitda) auf 1,1 bis 1,4 Milliarden Euro fallen. Das wäre bei den Erlösen ein Minus von bis zu knapp 15 Prozent und beim operativen Gewinn um bis zu fast der Hälfte. Die durchschnittlichen Analystenschätzungen liegen beim Umsatz eher am unteren Ende der Spanne, beim Gewinn eher am oberen. Im ersten Quartal dürfte das operative Ergebnis dabei besonders unter Druck geraten und auf 250 bis 280 Millionen Euro fallen, nach 644 Millionen Euro vor einem Jahr. Dabei schwächelt vor allem das Geschäft mit dem Solar- und Halbleiterindustrie-Grundstoff Polysilizium, gerade das Geschäft mit der Solarindustrie läuft aktuell nicht rund.

Auch daher richtet das Unternehmen den Fokus bei Investitionen eher auf das Geschäft mit der Halbleiterbranche. Zugleich steckt das Unternehmen viel Geld in den Ausbau des Geschäfts mit Spezialchemikalien und mit Biotech-Produkten. Insgesamt sollen die Investitionen 2023 auf rund 650 Millionen Euro steigen.

WACKER CHEMIE: Prognose 2023 nimmt verhaltenes 1H an

WACKER CHEMIEs Prognose für das laufende Jahr nimmt CEO Christian Hartel zufolge eine "eher verhaltene" Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr an. Der Konzern sei "etwas optimistischer" für das zweite Halbjahr, sagte Hartel auf der Jahrespressekonferenz des Konzerns. Nach Aussage von CFO Tobias Ohler nimmt die Prognose 2023 "deutlich rückläufige Rohstoffkosten" an, rückläufige Kosten für Logistik und - die im Geschäftsbericht veröffentlichte Prognose noch - leicht höhere Energiepreise.

In den vergangenen Wochen haben sich Ohler zufolge jedoch die Energiekosten zum Besseren entwickelt, so dass das Preisniveau eventuell im Gesamtjahr auf ähnlichem Niveau wie 2022 landen könnte. Mehrkosten für Rohstoffe, Logistik und Energie hatten 2022 den operativen Gewinn um 1,3 Milliarden Euro geschmälert.

Im ersten Quartal sehe der MDAX-Konzern CEO Hartel zufolge Bremsspuren vor allem im Baugeschäft, aber auch in anderen Branchen. Auch seien bei den Kunden in bestimmten Bereichen Bestandskorrekturen zum Teil noch nicht abgeschlossen, so dass Bestellungen langsam einlaufen. Der MDAX-Konzern rechnet für das erste Quartal sowie im Gesamtjahr mit Umsatz- und Gewinnrückgängen, will aber trotzdem mehr investieren. Das Unternehmen sei schuldenfrei und verfügte über finanziellen Spielraum für Investitionen, sagte Hartel.

Die Aktie von WACKER CHEMIE gewinnt am Dienstag via XETRA zeitweise 5,18 Prozent auf 153,20 Euro.

FRANKFURT/MÜNCHEN (Dow Jones/awp international)

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Bildquelle: WACKER Chemie

Analysen zu WACKER CHEMIE AG

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18.12.24 WACKER CHEMIE Buy Deutsche Bank AG
18.12.24 WACKER CHEMIE Buy UBS AG
12.12.24 WACKER CHEMIE Buy Warburg Research
09.12.24 WACKER CHEMIE Buy UBS AG
02.12.24 WACKER CHEMIE Neutral JP Morgan Chase & Co.
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