Expertenwarnung |
27.03.2024 23:48:00
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Zahlreichen Herausforderungen: Deutsche Bank-Analyst blickt Teslas Zukunft skeptisch entgegen
Der E-Autobauer Tesla hat derzeit mit einigen Hindernissen zu kämpfen - was sich auch am Aktienkurs des Musk-Konzerns ablesen lässt. Nach Einschätzung des Deutsche Bank-Analysten Emmanuel Rosner ist allzu bald auch kein Ende der Durststrecke in Sicht.
• Deutsche Bank-Analyst blickt Teslas Zukunft skeptisch entgegen
• Kursziel gesenkt
Tesla-Aktie von Herausforderungen gezeichnet
Der US-amerikanische E-Autobauer Tesla hat zunehmend mit Herausforderungen zu kämpfen. Galt der von Elon Musk geleitete Konzern lange als Marktführer auf dem Gebiet der Elektromobilität, hat das Unternehmen nun vermehrt mit Konkurrenz aus China zu kämpfen. Im Januar 2024 konnte erstmals BYD die Pole Position für sich einnehmen und löste Tesla als größten E-Autobauer der Welt ab. Doch das ist nicht die einzige Baustelle, an der Tesla gerade arbeitet. So musste man in den vergangenen Monaten zweimal die Produktion in der Gigafactory in Grünheide unterbrechen, einmal aufgrund von Versorgungsschwierigkeiten, die in Zusammenhang mit dem Konflikt am Roten Meer standen, zuletzt standen die Bänder nach einem Brandanschlag auf die deutsche Tesla-Fabrik still.
Die zahlreichen Probleme, denen sich Tesla derzeit konfrontiert sieht, spiegeln sich auch im Kurs der Aktie wieder. Zwar verteuerte sich die Tesla-Aktie im vergangenen Jahr an der NASDAQ noch um etwa 100 Prozent, seit Jahresbeginn 2024 steht jedoch ein Minus von 31,25 Prozent an der Kurstafel. Zuletzt waren die Anteile des E-Autobauers damit noch für 170,83 US-Dollar (Schlusskurs vom 22. März 2024) zu haben.
Deutsche Bank-Analyst erkennt bei Fabrikbesuch Hindernisse
Auch Emmanuel Rosner, Analyst der Deutschen Bank, erkannte bei einem Besuch der Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont einige Herausforderungen, mit denen der Musk-Konzern zu kämpfen hat, wie "TipRanks" berichtet. So habe sich das Unternehmen zwar nicht konkret zu Produktions- und Finanzdaten für das bisherige erste Quartal des Jahres äußern wollen, habe jedoch einige Hindernisse bezüglich des Produktionsvolumens und hohe Kosten erfahren, so Rosner laut der Analyseplattform.
Schwache Absatzzahlen
Aus diesem Grund geht der Deutsche Bank-Stratege davon aus, dass Tesla im ersten Quartal 2024 die Auslieferungs- und Gewinnerwartungen deutlich verfehlen wird, wie die "Deutsche Presse-Agentur" aus der Notiz zitiert. Konkret befürchtet der Experte, dass Tesla seine bereits schwachen Absatzzahlen beibehalten werde und Preissenkungen, wie sie im vergangenen Jahr in verschiedenen Märkten umgesetzt wurden, weiter auf die Profitabilität des Unternehmens drücken. Dies dürfte das Unternehmen auch noch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2024 zu spüren bekommen. "Obwohl wir weiterhin der Meinung sind, dass Tesla aufgrund seiner starken Position in den Märkten für Elektrofahrzeuge und saubere Energien gut für längerfristiges Wachstum positioniert ist, glauben wir, dass die schwächeren kurzfristigen Bedingungen auf dem Markt für Elektrofahrzeuge die Erträge belasten", so Rosner laut der Nachrichtenagentur "Reuters".
Preissteigerungen bei Model Y
Preisnachlässe scheint Tesla daher wohl nicht mehr umsetzen zu wollen. Erst kürzlich kündigte der Tech-Riese an, dass man den Preis für den vollelektrisches Mittelklasse-SUV Model Y in einigen europäischen Ländern sowie in den USA anheben wolle. Was Tesla öffentlichkeitswirksam als hohe Nachfrage nach dem E-Auto inszeniere, sieht Rosner jedoch eher als verzweifelten Versuch, mehr Fahrzeuge zum derzeit noch vergünstigten Preis zu veräußern.
TipRanks zufolge habe sich Tesla gegenüber Rosner außerdem nicht dazu äußern wollen, ob die Steigerung der Produktionskapazität des Model 3 im Werk in Fremont sowie des Cybertrucks in der Fabrik in Austin von Hindernissen geprägt sei, der Analyst rechnet jedoch damit, dass das Unternehmen hier hinter seinen Zielen zurückbleibe. Besonders beim Cybertruck identifizierte er die Priorisierung von Qualitätsmerkmalen als Hauptauslöser von Verzögerungen.
Werbemassnahmen gegen schwachen E-Automarkt
Darüber hinaus habe der Musk-Konzern gegenüber dem Strategen der Deutschen Bank darüber geklagt, dass der E-Automarkt eine spürbare Verlangsamung aufweise, was vor allem auf falsche Annahmen von potenziellen Kunden zurückzuführen sei. So herrsche unter Autokäufern nach wie vor die Befürchtung, dass E-Autos zu geringe Reichweiten aufweisen und damit nicht praktikabel seien. Tesla wolle TipRanks zufolge aber mithilfe einer Marketingkampagne gegen diese falschen Vorurteile vorgehen.
Langfristiges Vertrauen
Trotz der von Rosner identifizierten Herausforderungen, mit denen Tesla derzeit zu kämpfen habe, sei man der Aktie des Unternehmens gegenüber nicht prinzipiell negativ eingestellt. "Kurzfristig warnen wir davor, dass Sorgen über die Nachfrage, die Preisgestaltung und die Erträge die Konsensschätzungen weiter drücken und die Aktie zusätzlich unter Druck setzen könnten, insbesondere in Anbetracht des erheblichen Abwärtsrisikos, das wir auch für die Erträge des nächsten Jahres sehen", so der Deutsche Bank-Analyst. "Längerfristig glauben wir jedoch weiterhin, dass ein Großteil des Aktienkurses von der mit Spannung erwarteten Next-Gen-Plattform abhängen wird. Wenn Tesla die Effizienzinitiativen in der Next-Gen-Plattform umsetzt, könnte das Unternehmen seinen Wettbewerbsgraben vertiefen und seine Führung im Bereich der Elektrifizierung für die kommenden Jahre behaupten."
Kursziel für Tesla-Aktie gesenkt
Dementsprechend bestätigte Rosner auch seine Kaufempfehlung für die Tesla-Aktie. Am Kursziel schraubte der Deutsche Bank-Experte hingegen trotzdem: Von zuvor 250,00 US-Dollar stufte er seine Erwartungen an die Tesla-Aktie nun auf 218,00 US-Dollar herab. Beim derzeitigen Kursniveau entspricht dies aber immer noch einem Aufwärtspotenzial von 27,61 Prozent.
Redaktion finanzen.ch
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