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"Grosser Schritt" 20.11.2022 16:42:00

Nach Dimon-Kritik an Kryptowährungen startet JPMorgan DeFi-Handel auf öffentlicher Blockchain

Nach Dimon-Kritik an Kryptowährungen startet JPMorgan DeFi-Handel auf öffentlicher Blockchain

JPMorgan hat als erstes traditionelles Finanzinstitut eine Transaktion auf einer öffentlichen Blockchain ausgeführt. Es handelt sich hierbei um die weltweit erste grenzüberschreitende DeFi-Transaktion.

JPMorgan Chase
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• Erste Transaktion einer Grossbank auf öffentlicher Blockchain
• Blockchain-Pilotprojekt soll Nutzung des DeFi-Netzwerks für traditionelle Banken testen
• Effiziente und integrierte globale Finanzmärkte durch digitale Assets

In Zusammenarbeit mit der DBS Bank aus Singapur, der SBI Digital aus Japan und der Plattform für digitale Vermögenswerte der Börse Singapur hat die Blockchain-Abteilung für den Grosskundenzahlungsverkehr von JPMorgan, Onyx, eine erste Transaktion durchgeführt. Es ging um die Simulation eines Handels mit tokenisierten Singapur-Dollar-Einlagen sowie tokenisierten Japanischen Yen und tokenisierten Staatsanleihen.

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Bei der bislang weltweit einzigartigen Transaktion handelt es sich um eine Dezentrale Finanztransaktion (DeFi), die auf einer Ethereum-Layer-2-Blockchain durchgeführt wurde. Den Rahmen für die Transaktion bildet das Blockchain-Pilotprojekt "Project Guardian" der Monetary Authority of Singapore (MAS). Innerhalb dieses Pilotprojekts sollen laut Pressemitteilung die verschiedenen Möglichkeiten zur Nutzung des DeFi-Netzwerks und tokenisierter Assets für traditionelle Finanzinstitute getestet werden.

Ein grosser Schritt: Wie sieht die Transaktion aus?

Der Leiter des Blockchain-Programms bei JPMorgan, Tyrone Lobban, verkündet via Twitter den "grossen Schritt", den JPMorgen mit dieser Transaktion auf einer öffentlichen Blockchain gegangen sei.

Wie der Onyx-Leiter in weiteren Posts mitteilt, habe man sich für das Polygon-Netzwerk entschieden, da man mit der Ethereum-Technologie die günstigen Gas Fees (Transaktionsgebühren) für die teuren Operationen rund um die Identitätsprüfung nutzen wollte. Perspektivisch sollen aber auch andere Blockchains innerhalb des Projekts genutzt werden.

Des Weiteren wurde eine modifizierte Version von Aave Arc eingesetzt, um Parameter, wie Wechselkurse und Zinssätze im Kreditpool einsetzen zu können. Die tokenisierte Singapur-Dollar-Einlage (TSD) wurde für die Transaktion verwendet, da es sich um einen nativen Einzahlungstoken mit "stabilem On-Chain-Wert ohne die Skalierbarkeitsprobleme von Stablecoins" handle. Damit sei dies auch die erste Emission von tokenisierten Einlagen durch eine Bank, schreibt Tyrone Lobban in einem weiteren Post.

Sicherheitstechnisch sei die eingebaute "On-Chain" Verifizierung von Verifiable Credentials (VCs) relevant, da sie die Identität zusammensetzbar mache und zu einer Art "Identitäts-Lego" führe. "Wir haben dies so konzipiert, dass VC-basierte Compliance-Prüfungen mit *jedem* DeFi-Protokoll verwendet werden können, ohne dass diese Protokolle etwas über VCs wissen müssen, so dass DeFi-Frontends keine 'KYC-Prüfungen' mehr durchführen müssen. Die Einhaltung der Vorschriften wird an den Rand verlagert, nicht in die App", so Lobban auf Twitter.

Praktikable Lösung zur Rationalisierung: Welche Bedeutung hat diese Transaktion?

Laut CryptoPotato sieht MAS-Chief Fintech Officer Sopnendu Mohanty in dem Pilotprojekt die Chance, zu zeigen, dass digitale Vermögenswerte die Kapitalmärkte verändern können - und bezeichnet "Project Guardian" als "ersten grossen Schritt in Richtung effizienterer und integrierter globaler Finanznetzwerke". Ziel sei es, ein tieferes Verständnis vom Krypto-Ökosystem zu erhalten und die Strategie Singapurs zur Entwicklung im Krypto-Sektor weiterzuentwickeln. Künftig soll die Zusammenarbeit mit internationalen Finanzinstituten weiter ausgeweitet werden.

"Krypto-Enthusiasten haben nie daran gezweifelt, dass die Innovationen aus diesem Bereich - insbesondere die DeFi-Innovationen - das Potenzial haben, das internationale Bankwesen günstiger, schneller und effizienter zu machen", zitiert das Magazin Forbes Mikkel Morch, Vorsitzender des Digital Asset Hedge Fund ARK36. "Jetzt beginnen die Giganten des traditionellen Finanzwesens, dies zu bestätigen, indem sie DeFi-Protokolle als praktikable Lösung zur Rationalisierung des internationalen Geldhandels nutzen."

Marcus Sotiriou von GlobalBlock zeigt sich laut Forbes überrascht davon, dass gerade JPMorgan mit einer solchen Transaktion ins Krypto-Universum voranschreitet: "Es ist ein wenig überraschend, JPMorgan an der Spitze dieses Trends zu sehen, wenn man bedenkt, wie kritisch sich der CEO der Bank gegenüber dem Krypto-Sektor geäussert hatte. Aber wie das alte Sprichwort sagt, sprechen Taten lauter als Worte". Damit bezieht sich der Analyst auf die Äusserungen des als Krypto-Skeptiker bekannten JPMorgan-CEO Jamie Dimon, der noch im September Kryptowährungen als "digitales Schneeballsystem" bezeichnet hatte.

Redaktion finanzen.ch

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