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Blockchain-Technologie 24.12.2021 22:33:00

BofA-Analyst: Metaverse stellt für Kryptowährungen eine grosse Chance dar - jedoch nicht für Bitcoin

BofA-Analyst: Metaverse stellt für Kryptowährungen eine grosse Chance dar - jedoch nicht für Bitcoin

Der neue Tech-Trend heisst Metaverse. Neben dem Facebook-Konzern Meta arbeiten auch weitere Technologiekonzerne an der digitalen Welt. Besonders für Kryptowährungen könnte die virtuelle Realität eine grosse Chance darstellen, wie Haim Israel von der Bank of America vorhersagt.

Meta Platforms
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• Metaverse-Trend in Entwicklung
• Krypto-Adaption könnte vorangetrieben werden
• Bereits Aussicht auf Meta-Nachfolger

Bitcoin & Co. noch kein gängiges Zahlungsmittel

Der Handel mit Kryptowährungen ist längst keine Randerscheinung mehr. Alleine die nach Marktkapitalisierung grösste Kryptowährung Bitcoin hat trotz ihrer starken Volatilität in diesem Jahr mehrmals ihren bisherigen Höchststand überstiegen. Dementsprechend zieht es auch immer mehr - und vor allem diversere - Anleger auf den Krypto-Markt.

Zeitweise war beim Elektroautobauer Tesla auch eine Zahlung mit dem Krypto-Urgestein möglich, aufgrund des hohen Stromverbrauchs, der beim Mining der Internetmünze anfällt, schob CEO und Bitcoin-Fan Elon Musk Kryptozahlungen aber den Riegel vor. Zuletzt kündigte der Unternehmer jedoch an, Tesla-Merchandise anbieten zu wollen, welches dann auch mit der Meme-Währung Dogecoin erworben werden könne. Doch auch wenn manch ein Händler die Zahlung mit Kryptowährungen bereits anbietet, werden die digitalen Assets noch nicht als gängiges Zahlungsmittel akzeptiert. Dies könnte sich mit der Einführung des Metaverse aber ändern, wie Bank of America-Analyst Haim Israel prophezeit.

Zuckerberg-Konzern arbeitet an Metaverse-Lösung

Im Gespräch mit "Markets Insider" betonte der Stratege kürzlich, welche Hoffnungen er für den Nachfolger des derzeitigen Internets hegt, der virtuelle und physische Realität verknüpfen soll. In einer digitalen 3D-Welt sollen Nutzer sich mithilfe von eigenen Avataren bewegen und miteinander agieren können, wie etwa das US-Magazin "Time" berichtet. Neben unterschiedlichen Spielen sollen auch Transaktionen möglich sein. Derzeit hegen vor allem Tech-Konzerne, die unter anderem die Hard- oder Software für das Konzept liefern - darunter NVIDIA oder Snap -, Pläne für einen Einstieg in das Metaverse. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ist das Thema sogar so ernst, dass er den Social-Media-Konzern kürzlich kurzerhand in Meta umbenannte. Erst vor wenigen Tagen öffnete man dort die virtuelle Welt "Horizon Worlds" für alle Nutzer in den USA und Kanada, die über 18 Jahre alt sind, wie das Unternehmen informierte. Zuvor wurde die Software bereits in einem geschlossenen Beta-Programm erprobt. Die Anwendung ist auf den Meta-eigenen VR-Headsets Quest 1 und 2 verfügbar, wobei die Unterstützung für die erste Geräteversion im Januar endet.

"Grosse Chance" für Kryptowährungen

Aber auch die Entwickler der Kryptowährung IOTA streben eine Implementierung des Coins in der digitalen Welt an. Und so sieht auch Israel enormes Potenzial für Cyberdevisen in der neuen Internet-Welt, wie er gegenüber dem Portal erklärte. "Ich glaube definitiv, dass dies eine grosse, grosse Chance ist", so der Stratege der US-Grossbank. "Man braucht die richtigen Plattformen ... das wird definitiv eine grosse Chance für dieses gesamte Ökosystem sein." Nicht nur dürften Kryptowährungen dem Experten zufolge durch das Metaverse einen deutlichen Nachfrageschub erhalten, auch könnten die Coins dann immer mehr als Zahlungsmittel akzeptiert werden.

Krypto-Adaption ohne Bitcoin?

Hier denkt der Analyst jedoch nicht in erster Linie an die grossen Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether. Diese dürften aufgrund ihrer Volatilität kaum eine Chance im regulären Zahlungsverkehr haben, so Israel. Stattdessen könnte nun aber die Zeit für Stablecoins kommen, die aufgrund ihrer Bindung an den Kurs einer Fiatwährung deutlich weniger schwankungsanfällig sind. Der Krypto-Adaption dürfte dabei auch dienen, dass die Blockchain-Technologie, die im Metaverse Anwendung findet, auch den meisten Kryptowährungen zugrundeliegt. Damit lassen sich die digitalen Assets in den Internet-Nachfolger einbinden und behalten ihre dezentrale Natur. Eine Kontrolle durch Zahlungsanbieter oder Technologieunternehmen sei damit nicht möglich, so der Experte weiter.

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Stärkere Unterstützung durch Zahlungsunternehmen denkbar

Dennoch könnte die Etablierung von Kryptowährungen im Metaverse nur ein Zwischenschritt der Erfolgsgeschichte der digitalen Währungen werden, gab Israel zu bedenken. Durch eine breitere Akzeptanz in der virtuellen Realität könnten auch traditionelle Zahlungsunternehmen Kryptowährungen zunehmend akzeptieren und ihr Engagement in diesem Bereich ausbauen. "Ich sehe eine Menge Zusammenarbeit zwischen den beiden", erklärte der Bank of America-Stratege. So bietet der Zahlungsanbieter PayPal seinen US-amerikanischen Kunden etwa bereits jetzt die Möglichkeit an, Kryptowährungen zu kaufen, zu verkaufen oder zu halten. Weitere Unternehmen könnten nach dem Meta-Launch nachziehen.

Metaverse in der Hand der Tech-Riesen

Trotz der zuversichtlichen Einschätzung Israels findet das Meta-Konzept aber auch einige Kritiker, wie das Portal weiter berichtet. So sorge etwa die Tatsache, dass virtuelle Realitäten, wie etwa das Videospiel "Second Life", schon seit etlichen Jahren bestehen und VR-Headsets bisher auch noch nicht von der breiten Masse angenommen worden seien, für Unmut. Auch wachse die Sorge, dass die digitale Welt von Grosskonzernen wie Meta dominiert werde und Kryptowährungen damit nicht nur an Dezentralität einbüssen würden, sondern auch die breite Akzeptanz der Coins verhindert werde, so "Markets Insider". Zu den Kritikern der Meta-Plattform gehört auch Ben Gilbert, Mitgründer des Startup-Studios und Risikokapitalfonds Pioneer Square Labs.

"Ich bin nicht davon überzeugt, dass das Metaverse von den Nutzern verwaltet oder dezentralisiert sein wird, wenn es von Meta, Microsoft, Apple usw. entwickelt wird", so Gilbert in einem Twitter-Beitrag. Dementsprechend zeigt sich der PSL-Geschäftsführer überrascht darüber, dass das Metaverse mit dem Web3-Konzept in Verbindung gebracht werde.

Web3 als Alternative für Kryptowährungen?

Das offene Netz Web3 wird bereits als Metaverse-Nachfolger gehandelt - und das, obwohl das Konzept noch kaum Anwendung findet. Die "neue Stufe" des Internets zeichnet sich laut dem Deutschlandfunk vor allem durch Sicherheit, Transparenz und mehr Gerechtigkeit aus. "Es gibt eben keinen einzelnen Server irgendwo oder ein einzelnes Rechenzentrum irgendwo, das irgendeiner Firma gehört, sondern das verteilt sich global auf allen Rechnern, die an der Blockchain teilnehmen", zitiert das Hörfunkprogramm "ct"-Redakteur Sylvester Tremmel. Demnach soll die Kontrolle über das "neue" Internet dann nicht mehr bei den grossen Tech-Konzernen liegen, die etwa Gilbert kritisierte. Stattdessen erfolge eine gegenseitige Kontrolle durch viele kleine Einheiten, die von den Nutzern selbst verwaltet werden. Diese sollen dann durch Kryptowährungen als eine Art Crowdfunding erstanden werden können. Der Vorteil an dieser Art der Kapitalbeschaffung sei, dass keine weitere Plattform zwischengeschaltet werde.

Bis dahin bleibt aber abzuwarten, wie sich die Pläne um das Metaverse weiterentwickeln - und was das für den Krypto-Markt bedeutet.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: metamorworks / Shutterstock.com,TierneyMJ / Shutterstock.com
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