Mega-Trend |
30.10.2022 16:49:00
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Deshalb setzen immer mehr börsennotierte Konzerne auf die Blockchain
Ungeachtet des heftigen Krypto-Abverkaufs in diesem Jahr erfreuen sich Blockchains immer grösserer Beliebtheit. Neueste Statistiken zeigen, dass immer mehr Global Players auf die Vorteile der Blockchain-Technologie setzen: 44 Prozent der 100 grössten börsennotierten Unternehmen nutzen sie bereits - mit steigender Tendenz. Was bedeutet das für den Krypto-Sektor um Bitcoin & Co.?
• Die Blockchain weist viele Anwendungsgebiete auf - von NFTs bis Gold-Lieferketten
• Blockchains nicht nur für Kryptowährungen von Nutzen
Ein am 6. Oktober 2022 veröffentlichter Bericht der Datenanalyseplattform "Blockdata" brachte Interessantes zu Tage: Demnach nutzt fast die Hälfte (44 Prozent) der grössten 100 börsennotierten Unternehmen der Welt Blockchains. Wofür wird die Blockchain-Technologie benötigt? Inwiefern stellt deren Verwendung einen Vorteil dar?
Diese Unternehmen nutzen die Blockchain
Die Anwendungsbereiche der Blockchain sind sehr verschieden und somit für viele Unternehmen aus diversen Branchen von Vorteil. Wenig überraschend kommen von den 44 Unternehmen die meisten (36 Prozent) aus der US-Technologiebranche. Dazu gehören Tech-Schwergewichte wie Apple, Meta Platforms, Alphabet, Amazon, NVIDIA oder der deutsche Software-Riese SAP. Aber auch Konsum- und Einzelhandelskonzerne (20 Prozent) wie Nike, LVMH, Walmart und McDonald's sowie Industrie- und Logistikkonzerne (20 Prozent) wie UPS oder Honeywell sind in der Rangliste prominent vertreten. Auf den weitere Plätzen finden sich Banken (11 Prozent) wie JPMorgan, Wells Fargo und Bank of America, Energieunternehmen (9 Prozent) wie Shell und ExxonMobil oder Pharmaunternehmen (2 Prozent) wie Roche wieder. Die meisten der 44 Unternehmen befinden sich in den USA (63 Prozent), gefolgt von China / Hongkong (12 Prozent).
Blockchain-Technologie in diversen Branchen vielfältig einsetzbar
Wie aus der Studie hervorgeht, ist die Blockchain folglich nicht nur für Digitalunternehmen von Bedeutung, sondern findet auch in anderen Bereichen der Realwirtschaft immer grössere Anwendung. Dazu gehören die Entwicklung von Kundenbindungsprogrammen, die Verbesserung der Transparenz von Lieferketten sowie die Entwicklung und Vermarktung von nicht-fungiblen Token (NFTs). Auch für den Nachweis der Produktherkunft wird vermehrt die Distributed-Ledger-Technik verwendet, unter anderem in der Goldindustrie. Die Blockchain ermöglicht eine unfälschbare Nachverfolgung der Herkunftsgebiete des gelben Edelmetalls. Auf diese Weise könnten Schwarzmarktaktivitäten und der Import von durch Kinderarbeit gewonnenem Gold unterbunden werden, so die Hoffnung der Goldbranche.
Für diese Anwendungsgebiete wird die Blockchain verwendet
Die Unternehmen verwenden Blockchains für unterschiedliche Projekte. Beispielsweise nutzt Meta die Blockchain zwecks der Entwicklung einer NFT-Plattform für Instagram. Salesforce startete ein Pilotprojekt, das es Nutzern ermöglicht, NFTs für Marketing und Branding zu verwalten, während der Telekommunikationskonzern Verizon eine auf Guardtime basierende Blockchain-Plattform für grosse internationale Unternehmen entwickelt hat, wie "Finbold" berichtet.
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Ein Vorreiter in der deutschen Industrie in Bezug auf die Verwendung der Blockchain ist Mercedes-Benz. Der Autokonzern aus Stuttgart verwendet die Blockchain für Effizienzverbesserungen bei diversen Unternehmensprozessen, von der Kapitalbeschaffung bis hin zur Produktion.
Blockchain: Mega-Trend oder Spielerei?
Zudem haben laut "Finbold" viele andere Unternehmen beim US-Patent- und Markenamt United States Patent and Trademark Office (USPTO) Anträge für NFT- und Metaverse-bezogene Marken gestellt, die zu den mehr als 6'000 NFT- und Blockchain-bezogenen Marken hinzukommen, welche allein seit dem 1. Januar 2022 in den USA angemeldet wurden. Diese Zahlen beweisen: Trotz des diesjährigen Absturzes der blockchainbasierten Währungen wie Bitcoin, Ether oder Dogecoin laufen auch 2022 die Innovationen rund um die Distributed Ledger-Technik weiter. Die Nutzung der Blockchains beschränkt sich folglich nicht nur auf den Kryptowährungssektor, weshalb sie sich auch zunehmend von der Entwicklung der digitalen Coins entkoppeln.
Viele Technologiefans betonen denn auch die zahlreichen Vorteile der Blockchain-Technologie, wie Dezentralität oder enorme Datensicherheit. Sie rechnen damit, dass die Blockchain der Mega-Trend der kommenden Jahre sein wird - eine Art doppelte Buchführung des 21. Jahrhunderts. Andere Beobachter bremsen dagegen die Euphorie. So betont Guido Zimmermann, Senior Economist der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), gegenüber der "Sparkasse", dass "eine Blockchain letztendlich nur dann benötigt wird, wenn reale Vermögenswerte über sogenannte Tokens digital abgebildet und transferiert werden sollen. Also beispielsweise den digitalen Transfer von Anteilen an einem illiquiden realen Objekt wie einem Hotel, wobei jeder Token einen Quadratmeter abbildet," so Zimmermann. "Für alles andere kann man im Prinzip auch eine herkömmliche dezentral organisierte Datenbank nehmen, die verschlüsselt ist", lautet die Prognose des LBBW-Ökonomen. Zudem gebe es noch viele technische Probleme zu lösen, bis die Blockchain im Massengeschäft Einzug halten werde.
Redaktion finanzen.ch
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