Überraschende Bilanz |
17.11.2020 06:21:00
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Performance im ersten Halbjahr: So schlugen sich Gold & Bitcoin
Die Corona-Krise hat im ersten Halbjahr deutliche Spuren am Aktienmarkt hinterlassen. Dagegen konnten sich Gold und Bitcoin als deutliche Gewinner präsentieren.
• Unsicherheit treibt Goldpreis im ersten Halbjahr stark an
• Bitcoin als Outperformer
Nachdem der deutsche Leitindex DAX sowie die wichtigsten US-Indizes im Februar noch auf neue Allzeithochs geklettert waren, folgte ein Aktiencrash historischen Ausmasses. Der längste Bullenmarkt der Geschichte fand damit ein abruptes Ende. Verantwortlich hierfür war, dass sich das Corona-Virus nach Asien auch in Europa und den USA ausbreitete. Infolge dessen mussten der DAX am 12. März und der US-Leitindex Dow Jones am 16. März mehr Punkte einbüssen als jemals zuvor an nur einem einzigen Tag.
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Überraschende Bilanz
So kommt es, dass zum Ende des ersten Halbjahres viele Indizes ihre starken Corona-Verluste grösstenteils wieder aufholen konnten, oder im Falle des NASDAQ 100 sogar ein Plus auswiesen.
Der US-Leitindex Dow lag zwar noch immer fast 10 Prozent unter seinem Stand vom Jahresende 2019, jedoch hat er sich damit trotzdem deutlich von seinem 52-Wochen-Tief erholt. Ähnlich war die Entwicklung auch beim DAX, der das erste Halbjahr mit einem Verlust von rund 7 Prozent beendete. Beim S&P 500, der den breiten US-Aktienmarkt abbildet, belief sich das Minus sogar nur auf 4 Prozent.
Besser entwickelten sich Technologie-Aktien. Das hängt damit zusammen, dass die Anleger davon ausgehen, dass durch das Social Distancing die Digitalisierung noch beschleunigt werden dürfte - beispielsweise durch die verstärkte Nutzung des Home-Office oder des Online-Handels. Deshalb lag der TecDAX zum Ende des ersten Halbjahres gerade mal 2 Prozent unter seinem Niveau vom Jahreswechsel, während der NASDAQ 100 in den ersten sechs Monaten 2020 sogar um über 16 Prozent zulegen konnte.
Gold, der sichere Hafen
Mit zu den stärksten Verlierern im ersten Halbjahr 2020 gehörten die Ölpreise. Sowohl die US-Sorte WTI als auch die Nordsee-Sorte Brent gaben deutlich über 30 Prozent ab. Denn die Corona-Krise hat zu einem heftigen Einbruch der Ölnachfrage geführt und bisher ist nicht abzusehen, wann sich diese wieder vollständig erholen wird.
Andererseits hat der Wunsch der Anleger nach Sicherheit den Goldpreis enorm angetrieben. Das gelbe Edelmetall wird schon seit jeher als "sicherer Hafen" in Krisenzeiten betrachtet und konnte von diesen Ruf auch während der Corona-Krise profitieren. So stieg der Goldpreis im ersten Halbjahr um über 17 Prozent.
Bitcoin sticht hervor
Besser entwickelte sich nur der Bitcoin. Die weltweit beliebteste Kryptowährung wird von ihren Fans als gute Alternative zu Gold angepriesen und kletterte im gleichen Zeitraum um über 27 Prozent.
Hierzu haben ausgerechnet die internationalen Notenbanken, die Cyberwährungen im allgemeinen sehr skeptisch gegenüber stehen, beigetragen. Denn um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise zu dämpfen, haben die Währungshüter rund um die Welt Zinssenkungen, Milliarden-Anleihekaufprogramme und weitere Instrumente zur Stützung der Wirtschaft beschlossen. Doch diese enorm gelockerte Geldpolitik bringt auch Risiken für Inflation und Staatsverschuldung mit sich. Für Anleger, deren Vertrauen in das staatliche Finanzsystem deshalb erschüttert wurde, gewinnt der Bitcoin deshalb an Attraktivität.
Der Bitcoin wurde nämlich als dezentrales, staatlich unabhängiges und nicht-inflationäres Zahlungsmittel entworfen. Um einen inflationsbedingten Wertverlust zu verhindern, hat Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto bereits bei der Programmierung der digitalen Währung festgelegt, dass die Anzahl der umlaufenden Bitcoins mit immer geringerer Geschwindigkeit wächst (Halving), bis die festgelegte Obergrenze von 21 Millionen Coins erreicht wird.
Unsicherheit bleibt
Auch in den kommenden Monaten dürften die Märkte von Unsicherheit geprägt sein, denn bisher gibt es noch keinen Corona-Impfstoff. Damit ist nicht auszuschliessen, dass es eine zweite Infektionswelle geben wird, mit ungewissen Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Redaktion finanzen.ch
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