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Hohe Anonymität 30.07.2022 22:03:00

Weshalb Krypto-Mixer sich bei Cyberkriminellen wohl grosser Beliebtheit erfreuen

Weshalb Krypto-Mixer sich bei Cyberkriminellen wohl grosser Beliebtheit erfreuen

Dass Kryptowährungen in hohem Masse von Kriminellen genutzt werden, dieser Vorwurf steht schon lange im Raum. Zumindest in Bezug auf Krypto-Mixer könnte der Verdacht auch zutreffend sein.

• Krypto-Mixer steigern die Anonymität
• Kriminelle nutzen zunehmend die Tumbler
• Kryptowährungen sind kein Eldorado der Geldwäsche

"Bitcoin ist ein hochspekulativer Vermögenswert, der einige komische Geschäfte sowie interessante und völlig verwerfliche Geldwäscheaktivitäten ermöglicht hat", äusserte sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde einst gegenüber "Reuters" sehr kritisch zum Thema Kryptowährungen. Damit reihte sie sich ein in die lange Schlange von Kritikern, die Bitcoin und Co. vorwerfen, ein nützliches Werkzeug für Geldwäsche und andere illegale Aktivitäten zu sein. Schliesslich ermöglicht die Blockchain-Technologie anonyme Geldtransfers, weil Käufer und Verkäufer lediglich mit ihren Walletnummern festgehalten werden.

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Krypto-Mixer beliebt bei Kriminellen

Insbesondere die sogenannten Krypto-Mixer müssen sich diesen Vorwurf gefallen lassen, geht aus einem Analysebericht von Chainalysis hervor. So haben die Blockchain-Forensiker festgestellt, dass Cyberkriminelle sehr aktiv solche Mixer-Dienstleister nutzen: Im bisherigen Jahresverlauf 2022 wurden demnach 10 Prozent aller Gelder aus illegitimen Wallets an einen Krypto-Mixer geschickt.

Dazu muss man wissen, dass bei der Blockchain-Technologie zwar die hinter einer Transaktion stehenden Personen anonym bleiben, jedoch ist das Register auch öffentlich einsehbar, so dass sämtliche Geldflüsse nachvollziehbar sind. Und genau hier setzen Krypto-Mixer - auch Tumbler genannt - an und ermöglichen eine grösstmögliche Anonymität, indem sie Krypto-Geldmengen mit denen anderer Nutzer vermischen, um auf diese Weise Transaktionspfade zu verschleiern. Durch den Einsatz von Tumbler-Diensten kann somit keine Verbindung mehr zwischen der ursprünglichen Transaktion und der Zieladresse hergestellt werden.

Laut Chainalysis kann nun schon seit 2020 beobachtet werden, dass die Nutzung von Mixern von Quartal zu Quartal stark zugenommen habe. Inzwischen entfielen im bisherigen Jahresverlauf ganze 23 Prozent der an Mixer gesendeten Gelder auf illegale Adressen - ein neuer Rekordwert. Im Jahr 2021 war dieser Anteil mit 12 Prozent nur etwa halb so gross.

Mixer würden nur selten oder gar nicht KYC-Informationen (Know Your Customer-Legitimitätsprüfung) erfassen. Deshalb stellen sie "ein signifikantes Geldwäscherisiko" dar, so das US-Analyseunternehmen.

Kryptos kein Eldorado der Geldwäsche

Den generellen Vorwurf gegen den Kryptosektor lässt Chainalysis jedoch nicht gelten. Laut "BTC-ECHO" stellten die Forscher für 2021 zwar einen Anstieg der Geldwäsche mittels Kryptowährungen um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr fest. Mit 8,6 Milliarden US-Dollar habe dies aber gerade einmal 0,05 Prozent vom gesamten Handelsvolumen sämtlicher Kryptowährungen ausgemacht. "Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Kryptowährungen primär für illegale Aktivitäten genutzt werden" erklärte deshalb Gurvais Grigg, Global Public Sector Chief Technology Officer bei Chainalysis, gegenüber "BTC-ECHO".

Redaktion finanzen.ch

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