Schweizer Steueroase |
30.04.2021 22:20:00
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Analyse zeigt: In zwei Schweizer Kantonen ist jeder achte Bewohner Millionär
Während die Bewohner früher eher als arm galten, weisen diese Kantone heute die höchste Millionärsdichte der Schweiz auf.
• 62 Millionäre pro 1'000 Steuerpflichtige in der Schweiz
• Niedrige Steuern locken wohlhabende Bürger
Schweizer Steuerwettbewerb
Der Steuerwettbewerb unter den Kantonen hat in den letzten Jahrzehnten zu einer ungleichen Verteilung der vermögenden Steuerzahler und schliesslich zu einer starken Konzentration der Reichen geführt. Zu diesem Schluss kommt die Tageszeitung "Blick" in einer aktuellen Analyse. Untersucht wurde die Vermögensverteilung und deren Auswirkungen auf die einzelnen Kantone. Dabei wurde entdeckt, dass zwei Regionen innerhalb nur weniger Jahre einen bemerkenswerten Aufstieg hingelegt haben. Grund dafür ist der zwischen den Landesteilen der Schweiz ausgetragene Steuerwettbewerb, der zu einer auffallenden Millionärsdichte in zwei Kantonen beigetragen hat.
132 Vermögensmillionäre
Einer der beiden Kantone mit einer besonders hohen Millionärsdichte ist Zug. Dort kommen auf 1'000 Steuerpflichtige rund 132 Vermögensmillionäre. Damit gilt in diesem Teil des Landes jeder achte Einwohner als Millionär. Auch der Kanton Schwyz kann mit 125 Millionären auf 1'000 Steuerpflichtige ähnlich viele reiche Bewohner vorweisen. Besonders im landesweiten Vergleich ist erkennbar wie hoch die Millionärsdichte in den beiden Kantonen wirklich ist, denn in der Schweiz liegt der Schnitt bei 62 Millionären pro 1'000 Steuerpflichtige. Aber auch ein Blick in die Vergangenheit zeigt den enormen Aufstieg, denn noch im Jahr 1969 waren lediglich 10 von 1'000 Steuerpflichtigen im Kanton Zug Vermögensmillionäre. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich im Kanton Schwyz. Dort kamen 1969 auf 1'000 Steuerpflichtige gerade einmal 4 Vermögensmillionäre, während es landesweit immerhin 11 Millionäre pro 1'000 Steuerpflichtige waren.
Grund für die Entwicklung
Im Hinblick dessen, dass sowohl der Kanton Schwyz als auch der Kanton Zug in den vergangenen Jahren zu den ärmsten Wohngebieten der Schweiz zählten, ist die Entwicklung besonders bemerkenswert. Gelungen ist ihnen der Aufstieg durch niedrige Steuern, die nicht nur Unternehmen, sondern auch vermögende Bürger in die Regionen gelockt haben. Die Strategie scheint Erfolg zu haben, denn nun zählen die beiden Kantone zu den reichsten des Landes. Gegenüber der Tageszeitung "Blick" erklärt Christoph A. Schaltegger, Professor für politische Ökonomie an der Universität Luzern, dass er diese Entwicklung für den Beweis dafür halte, dass der Steuerwettbewerb innerhalb der Schweiz gut funktioniere. Demnach gebe er "abgelegenen und strukturschwachen Regionen die Möglichkeit, sich gegen attraktive Ballungszentren zu behaupten".
Redaktion finanzen.ch
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