Fondsmarkt wächst |
02.02.2024 23:45:00
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Schweiz nun drittwichtigster Asset-Management-Standort in Europa - Marktanteil von CS und UBS jedoch geschrumpft
Die Schweiz ist mittlerweile zum drittwichtigsten Standort für Asset Management in Europa aufgestiegen und hat Deutschland damit hinter sich gelassen. Im vergangenen Jahr konnte der Markt vor allem von einer guten Performance profitieren und das verwaltete Vermögen steigern. UBS und CS mussten hingegen Federn lassen und haben Marktanteile verloren.
• Schweizer Asset-Management-Markt mit Zuflüssen, vor allem Geldmarktfonds beliebt
• Grösste Anbieter UBS und CS büssten Marktanteile ein
Wie aus dem im Dezember 2023 veröffentlichten "Asset Management Report 2023" der European Fund and Asset Management Association (EFAMA) hervorgeht, liegt die Schweiz in Europa unter den Asset-Management-Standorten nun auf dem dritten Platz. So erzielte die Schweiz zuletzt einen Anteil von 10,3 Prozent am gesamten Asset-Management-Markt Europas und verwies damit Deutschland, das auf einen Marktanteil von 9,9 Prozent kam, knapp auf Platz vier. "Asset Management ist eine tragende Säule des Schweizer Finanzplatzes. Das Vorrücken der Schweiz als Standort für Asset Management in Europa auf den 3. Rang ist ein Beleg dafür", wird Iwan Deplazes, Präsident der Asset Management Association Switzerland (AMAS), in einer separaten Pressemitteilung aus dem Januar 2024 zitiert. Platz eins unter den Asset-Management-Standorten in Europa ging erneut an das Vereinigte Königreich, gefolgt von Frankreich.
Obwohl die Investoren laut Pressemitteilung der AMAS auch 2023 weiterhin risikoavers blieben, legte das verwaltete Vermögen im heimischen Fondsmarkt im vergangenen Jahr um 49,2 Milliarden Franken, bzw. 3,7 Prozent auf 1'371 Milliarden Franken zu. Der Grossteil dieses Zuwachses sei jedoch einer starken Marktperformance zu verdanken, so der Verband. Lediglich 5,8 Milliarden Franken seien den Fonds als Netto-Neugeld zugeflossen. Die verwalteten Vermögen des gesamten Schweizer Asset-Management-Marktes - mit diskretionären Mandaten - dürften 2023 daneben um rund fünf Prozent auf 3'020 Milliarden Franken gestiegen sein, wie es weiter heisst. Dabei handele es sich laut AMAS um den "zweithöchste[n] Wert in der Geschichte".
Investoren scheuten 2023 das Risiko
Besonders begehrt seien 2023 auf dem Schweizer Markt Geldmarktfonds gewesen, die laut AMAS Netto-Zuflüsse in Höhe von 15,8 Milliarden Franken verzeichnet hätten. Man könne daher sowohl 2022 als auch 2023 als "Jahre der Geldmarktfonds" bezeichnen, sagte AMAS-CEO Adrian Schatzmann laut Pressemitteilung. Diese Fonds würden eine "willkommene Alternative" für risikoscheue Anleger darstellen, so Schatzmann weiter. In Aktienfonds seien daneben immerhin noch netto 3,7 Milliarden Franken geflossen, während Fonds auf andere Anlageklassen laut AMAS insgesamt Netto-Abflüsse von 13,7 Milliarden Franken verbuchen mussten. "Die meisten Anlegerinnen und Anleger bevorzugten 2023 Sicherheit vor Rendite", erklärte der AMAS-CEO diese Verteilung. Das zeige sich auch anhand der verstärkten Home Bias, die "typischerweise Ausdruck einer vorsichtigen Haltung unter Investoren" sei, denn die Zuflüsse in Aktien- und Obligationenfonds hätten sich 2023 weitgehendend auf Schweizerische Anlagen konzentriert. Zudem seien laut Pressemitteilung auch wieder verstärkt Netto-Neugelder in Nachhaltigkeits-Fonds geflossen.
Bewegung bei Marktanteilen der Anbieter auf dem Schweizer Fondsmarkt
Unter den Schweizer Asset Managern lag laut AMAS auch 2023 weiterhin die UBS auf Platz eins mit einem Marktanteil von 25 Prozent. Dabei nicht eingerechnet ist das Geschäft der übernommenen Credit Suisse, deren Marktanteil von der Organisation nach eigenen Angaben weiterhin gesondert ausgewiesen wird, solange die Fonds entsprechend benannt bleiben. Die CS schaffte es daher mit einem Marktanteil von 12,6 Prozent auf Platz zwei. Somit dominieren UBS und CS den Schweizer Asset-Management-Markt mit einem kombinierten Marktanteil von 37,6 Prozent. Allerdings haben beide Fondsanbieter im vergangenen Jahr Federn lassen müssen - und die AMAS sieht gar eine "Zäsur" im Schweizer Asset Management, die sich in Veränderungen der Marktstruktur äussere. So sank der Marktanteil der UBS gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozentpunkte und der der CS um 1,1 Prozentpunkte. Diese Marktanteile seien "sowohl von grösseren Asset Managern wie auch von kleineren absorbiert worden", heisst es.
So konnte unter anderem Swisscanto den Marktanteil im vergangenen Jahr um 0,2 Prozentpunkte auf 10,3 Prozent steigern. Die Fondsmarke der ZKB liegt damit hinter UBS und CS auf Rang drei. Ein grosser Gewinner bei der Neuverteilung der Marktanteile dürfte auch der US-Vermögensverwalter BlackRock gewesen sein, der am Schweizer Fondsmarkt einen starken Zuwachs von 6,7 Prozent auf 7,3 Prozent Marktanteil verbuchen konnte und damit auf Platz vier liegt, wie "finews.ch" unter Berufung auf weitere Daten der AMAS berichtet. Zu den weiteren Gewinnern gehören laut der Nachrichtenseite Pictet, JPMorgan und Swiss Life, während Vontobel und Lombard Odier Marktanteile abgeben mussten.
Redaktion finanzen.ch
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