Brummende Geschäfte |
17.04.2020 22:39:00
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Branchen und Aktien im Fokus: Wer sind die Profiteure der Corona-Krise?
Während ein Grossteil der Wirtschaft stillsteht und einige Unternehmen in Not geraten, boomen manche Branchen und Dienstleistungen. Es gibt also auch Grund für Zuversicht - wenn man die richtigen Produkte herstellt und verkauft.
• Hohe Nachfrage bei Schutzausrüstung
• Die Corona-Krise wird das Arbeiten nachhaltig verändern
Fliessbänder stehen still, Messen fallen aus und die Auftragsbücher leeren sich. "Wir sind mit einer noch nie dagewesenen Krise konfrontiert", sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa in der vergangenen Woche. Gleichzeitig rechnet der IWF wegen der Pandemie mit einem katastrophalen Jahr für die Weltwirtschaft. Doch auch in Krisenzeiten gibt es Unternehmen, deren Geschäft jetzt brummt wie nie.
Die Gewinner: Onlineshops und Lieferdienste
Die Geschäfte in den Innenstädten bleiben geschlossen und die Menschen müssen zu Hause bleiben. Zwar ist die Verunsicherung weiterhin gross, wer aber etwas anderes ausser Lebensmittel oder Medikamente benötigt, muss auf den Online-Handel zurückgreifen. "Auch wenn das Thema Corona-Virus vorbei ist, wird weiterhin mehr online gekauft werden als vor der Krise", prognostiziert Kai Hudetz vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH).
Bei den Online-Supermärkten laufen die Geschäfte hervorragend. Beispielsweise verzeichnen Migros und Coop mit ihren Tochterfirmen während dieser Tage Rekordbestellungen. Davon profitiert auch die Post, die für beide Detailhändler Transporte durchführt.
Allerdings zeichnen sich inzwischen leichte Lieferengpässe bei manchen Waren ab. Erste Händler melden, dass die Puffermengen allmählich aufgebraucht sind, sagt ein Sprecher des Online-Shop Digitec, der zu Migros gehört. Inzwischen nehmen viele Firmen aus China ihren Betrieb aber wieder auf.
Medizintechnik und Schutzausrüster als grosser Profiteur
Während an den Finanzmärkten viele Anleger verunsichert sind, profitieren einzelne Pharma- und Medizinaktien. Denn Investoren rechnen offenbar mit einer steigenden Nachfrage nach Medizinprodukten und Gesundheitsdienstleistungen. So hat der Schweizer Pharmakonzern Roche von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für sein Grippemittel Xofluza bei Patienten mit hohem Komplikationsrisiko erhalten.
In Deutschland findet vor allem die Aktie von Drägerwerk neues Interesse. Das Lübecker Medtech-Unternehmen hat unter anderem einen Geschäftsbereich Atemschutz mit entsprechenden Schutzmasken. Die Bundesregierung zählt auf die Unterstützung des Unternehmens und hat in einem Grossauftrag Beatmungsgeräte und Schutzmasken bestellt.
Home-Office: Software-Anbieter legen zu
Zu den klassischen "stay-at-home-Stocks" gehören Unternehmen die vom "Social Distancing" profitieren. Dazu gehörten beispielsweise Software-Anbieter, die Kommunikations-Programme verkaufen. Zu ihnen zählen die Telekommunikations-App Slack und Microsoft Teams oder der schwäbische Dienst TeamViewer, mit dessen Hilfe Kollegen ihre Desktop-Ansicht teilen können.
"Das Interesse an Teams ist gerade definitiv sehr hoch und zwar sowohl intern als auch bei unseren Kunden", kommentierte jüngst eine Microsoft-Sprecherin die gestiegene Nachfrage. Zwar merkt auch Martina Dier, Pressesprecherin von TeamViewer, dass "Grosskunden-Beziehungen gerade schwierig zu pflegen sind." Mittelfristig werden diese Anbieter davon profitieren, dass viele Unternehmen ihre Produkte nun testen. Der langfristige Trend zum Home-Office wird durch die Pandemie verstärkt.
Felix Spies / Redaktion finanzen.ch
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Aktien in diesem Artikel
Drägerwerk AG & Co. KGaA Vz. | 59.50 | 0.17% | |
Microsoft Corp. | 130.56 | -2.08% | |
Roche AG (Genussschein) | 251.40 | -0.83% | |
TeamViewer | 10.81 | -2.01% |
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