Zahlungsmittelstudie 2022 |
08.08.2022 22:02:00
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Debit- und Kreditkarten in der Schweiz wichtigste Zahlungsmittel - Bargeld verliert an Beliebtheit
Im Rahmen der Zahlungsmittelstudie 2022 untersuchte ein Online-Vergleichsdienst, welche Zahlungsmethoden in der Eidgenossenschaft besonders beliebt sind. Während Debit- und Kreditkarten an Stellenwert gewinnen, greifen immer weniger Schweizer zu Bargeld.
• Twint kommt vor allem bei Jüngeren zum Einsatz
• Kryptowährungen nur wenig vertreten
Lieblings-Zahlungsmittel der Schweizer
Zu Beginn der Corona-Pandemie riefen zahlreiche Einzelhändler ihre Kunden dazu auf, auf Bargeld zu verzichten und vermehrt Kartenzahlung zu nutzen - nach Möglichkeit auch kontaktlos. Zwar belegt eine Untersuchung der Ruhr-Universität Bochum (RUB), dass durch die Nutzung von Bargeld kein besonders hohes Infektionsrisiko besteht, dennoch wurden durch die Pandemie vermehrt Alternativen zu Bargeld genutzt.
Welche sind also mittlerweile die Lieblings-Zahlungsmittel der Schweizer Bevölkerung? Dieser Frage hat sich die Zahlungsmittelstudie 2022 des Online-Vergleichsdienstes moneyland.ch angenommen. Dazu führte das Marktforschungsinstitut Ipsos im April im Auftrag der Plattform eine Online-Umfrage durch, an der 1'500 Personen zwischen 18 bis 74 Jahren aus der Deutsch- und Westschweiz teilnahmen.
Debit- und Kreditkarten besonders gefragt
Die beliebtesten Zahlungsmittel in der Schweiz sind demnach Debit- und Kreditkarten. So gaben 71 Prozent der Befragten an, die beiden Karten beim Zahlungsverkehr als eher bis völlig unverzichtbar einzuschätzen. 28 Prozent der Teilnehmer halten Debitkarten gar für völlig unverzichtbar, bei Kreditkarten beträgt dieser Anteil noch 24 Prozent. Auf Platz drei folgt Bargeld mit einem Anteil von 67 Prozent der Studienteilnehmer, die die Bezahlung damit für eher bis völlig unverzichtbar halten, während 30 Prozent gar nicht auf Bargeld verzichten wollen. Bemerkenswert sei jedoch laut Studienleitung, dass 2021 noch 34 Prozent der Befragten angaben, Münzen und Scheine für völlig unverzichtbar zu halten. Anschliessend folgen die Bezahl-App Twint, Maestro und die Postfinance Card.
Im Bereich der Plastikkarten kommt Anbieter Visa ausserdem seinem Mitbewerber MasterCard immer näher. "Visa konnte seinem Hauptkonkurrenten in letzter Zeit gleich mehrere wichtige Kunden abjagen", kommentiert moneyland.ch-Geschäftsführer Benjamin Manz die Ergebnisse der Studie. Auch kontaktlose Zahlungen können sich vermehrt durchsetzen.
Bar- und Kartenzahlung im Einzelhandel vorherrschend
Dieser Trend zeichnet sich auch beim Bezahlen im Einzelhandel ab. So geben 96 Prozent der Teilnehmer zwar an, selten bis oft mit Bargeld zu bezahlen, während Debit- und Kreditkarte hier mit 91 Prozent bzw. 84 Prozent den zweiten und dritten Platz belegen, nur 34 Prozent greifen aber oft zur Barzahlung. Debitkarten werden hier jedoch mit einem Anteil von 54 Prozent genannt, Kreditkarten immerhin noch zu 36 Prozent. "Debitkarten werden in der Schweiz mittlerweile häufiger genutzt als Bargeld", resümiert Manz. "Für viele Schweizerinnen und Schweizer ist das Kärtli längst die erste Wahl." Auf den nächsten Plätzen folgen Debit MasterCard / Maestro, kontaktlose Zahlung via Kreditkarte sowie die Bezahl-App Twint.
Kreditkarte beim Online-Shopping erste Wahl
Beim Online-Shopping führt die Kreditkarte das Ranking klar an: Zwar bezahlen 84 Prozent der Teilnehmer ihre Online-Käufe selten bis oft per Rechnung, aber nur sieben Prozent nutzen diese Zahlungsmöglichkeit oft. Kreditkarten werden derweil zu 80 Prozent selten bis oft genutzt, jedoch gaben 13 Prozent an, diese beim Online-Shopping regelmässig zu nutzen. Weitere beliebte Zahlungsmethoden sind die Twint, Debitkarte und Vorauszahlung. "Die Kreditkarte ist für viele Online-Shopper das praktischste Zahlungsmittel", führt Manz weiter aus. "Auch wenn fast alle mal auf Rechnung bestellen, zahlen Schweizerinnen und Schweizer noch öfter mit Kreditkarten oder Twint."
Twint setzt sich bei Bezahl-Apps durch
Während Bargeld im Vergleich zum Vorjahr also an Beliebtheit eingebüsst hat, setzt sich Twint immer mehr durch. Die App kann nicht nur online, sondern auch im stationären Handel eingesetzt werden. 56 Prozent der Probanden halten den Dienst für eher bis völlig unverzichtbar, 20 Prozent wollen gar nicht mehr darauf verzichten. 64 Prozent bezahlen damit ihre Einkäufe im Einzelhandel, 56 Prozent nutzen die App beim Online-Shopping. "Allerdings ist Twint für viele Nutzerinnen und Nutzer eher ein Gelegenheits-Zahlungsmittel", gibt Manz zu bedenken. Oft wird der Anbieter nämlich nur zu 17 Prozent vor Ort und zu acht Prozent im Internet verwendet. Vor allem bei 18- bis 25-Jährigen stösst die Anwendung auf Beliebtheit.
Weitere App-Zahlungen erfolgen der Umfrage zufolge mit der Coop-App, der Migros-App und Apple Pay, jedoch nur zu einem Anteil von jeweils etwa 20 Prozent. Noch geringere Anteile haben Google Pay, Samsung Pay, Garmin Pay, Fitbit Pay und Swatch Pay.
Bitcoin & Co. finden als Zahlungsmethode kaum Beachtung
Auffällig ist ausserdem die geringe Verbreitung von Kryptowährungen. Zwar konnten Bitcoin & Co. im Vergleich zum Vorjahr an Beliebtheit gewinnen, ein grösserer Sprung bleibt jedoch aus. Nur sechs Prozent halten Bitcoin für eher bis völlig unverzichtbar, andere Kryptowährungen liegen bei fünf Prozent. Nur ein Prozent hält die digitalen Münzen für unentbehrlich. Dementsprechend wird der Bitcoin im Einzelhandel und online auch nur von acht Prozent der Befragten genutzt. "Viele spekulieren mit Kryptowährungen an den Börsen, aber als Zahlungsmittel werden sie noch fast gar nicht genutzt", bemerkt Manz.
Die wenigen, die den Bitcoin zum Bezahlen nutzen, sind aber vor allem Männer (12 Prozent). Auch sei auffällig, dass diese sich vermehrt in jüngerem Alter befinden, wie die Studie zeigt. Nur fünf Prozent der befragten Frauen nutzen den Coin als Zahlungsart.
Redaktion finanzen.ch
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