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Kupferpreis nähert sich Rekordhoch: Darum dürfte die Kupfer-Rally im kommenden Jahr jedoch enden

Kupferpreis nähert sich Rekordhoch: Darum dürfte die Kupfer-Rally im kommenden Jahr jedoch enden

Kupfer ist gefragter denn je. Im Mai erklomm der Preis für das rötliche Halbedelmetall ein Rekordhoch. Nun näherte sich der Kurs erneut dem Rekordstand. Experten zufolge könnte der Aufwärtstrend aber bald beendet sein.

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• Kupferpreis schafft im Mai Sprung auf Rekordhoch
• Vor allem für umweltfreundliche Technologien verwendet
• Ende der Kupfer-Rally in Aussicht?

Lieferkettenprobleme führen zu hohen Rohstoffpreisen

Lieferprobleme belasten aktuell die Märkte. Nicht nur zieht sich der Mangel an Halbleitern seit Beginn der Corona-Pandemie durch zahlreiche Branchen, auch einzelne Rohstoffe litten seit dem Corona-Crash im März 2020 unter Engpässen. Zuletzt verunsicherten Berichte darüber, dass China, das als wichtigstes Exportland für Magnesium gilt, die Produktion des Erdalkalimetalls aufgrund des hohen Energieverbrauchs stark eingeschränkt hat. Dabei findet der Werkstoff sowohl in der Automobilbranche, als auch in der Elektronik und der Verpackungsindustrie Anwendung. Bei einer Knappheit dürfte der Preis also stark ansteigen. Im Hinblick auf den Winter sorgen sich Verbraucher ausserdem aufgrund steigender Energiepreise.

Kupferpreis erklimmt Rekordhoch

Auch für den Kupferpreis ging es in den letzten Monaten aufwärts. Mit dem Voranschreiten der Impfkampagne und der Aussicht auf eine Besserung der wirtschaftlichen Lage konnte die Nachfrage nach dem rötlich-schimmernden Metall deutlich zulegen. Aufgrund von vorherigen Massnahmen zur Eindämmung des Virus waren die Lieferketten aber zunächst stark ausgereizt, was eine Verknappung der Kupferbestände und damit einen starken Kurssprung zur Folge hatte, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Im Mai kletterte der Preis für den Rohstoff auf ein Rekordhoch von 10'724,50 US-Dollar je Tonne, notierte im Sommer dann jedoch wieder unter der 10'000-US-Dollar-Marke. Zuletzt näherte sich der Kurs mit 9'817,15 US-Dollar aber wieder dem Höchststand (Stand vom 3. November 2021).

Angebotsverknappung lässt Kupferpreis an Rekordmarke kratzen

Der erneute Preisanstieg in den vergangenen Tagen war darauf zurückzuführen, dass die Kupfervorräte an der Londoner Metallbörse auf den niedrigsten Stand seit 1974 gefallen waren, wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" schreibt. Gleichzeitig sprang der Preis je Tonne auf über 10'000 US-Dollar, machte jedoch vor der bisherigen Rekordmarke halt. Der Agentur zufolge stiegen die Aufträge aus europäischen Lagern im Oktober deutlich an, auch die Bestände an mit der Londoners Metallbörse konkurrierenden Handelsplätzen und privaten Lagern sollen sich schnell geleert haben. Auch wenn diese Angebotsverknappung nicht auf ein Fehlverhalten von Seiten der Börse zurückzuführen ist, gab der Metallmarktplatz laut Bloomberg an, die Vorkommnisse untersuchen zu wollen und Notfallregelungen zu treffen.

Kupfer verstärkt für umweltfreundliche Technologien verwendet

Der jüngste Nachfrageanstieg ist einfach zu erklären. Kupfer wird laut "Financial Times" zunehmend im Bereich der sauberen Energietechnologien verwendet, etwa beim Bau von Windturbinen, aber auch für Komponenten in Elektroautos. Laut der Rohstoffberatungsfirma CRU könnte die Verwendung von Kupfer in diesen "grünen" Technologien bis zum Jahr 2030 auf sechs Millionen Tonnen ansteigen, was 20 Prozent des derzeitigen weltweiten Verbrauchs entspricht. "Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem kleine Veränderungen in den Lagerbeständen eine übertriebene Auswirkung auf den Preis haben", so Vanessa Davidson, CRE-Kupferexpertin, laut dem Blatt. "Das sind sehr beachtliche Zahlen, die verdeutlichen, wie positiv sich die grüne Energiewende auf die Kupfernachfrage auswirkt."

Jähes Ende der Kupfer-Rally?

Mit der Kupfer-Rally könnte aber bald Schluss sein, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Laut einer von der Agentur durchgeführten Umfrage könnte der Kupferpreis im kommenden Jahr deutlich einbrechen. Dies wird damit begründet, dass das Angebot an Kupferminen zunehme und das Wirtschaftswachstum in China - dem wichtigsten Markt für das Halbedelmetall - nachlasse. Belastend habe sich zuletzt auch die Krise um den angeschlagenen Immobilienkonzern Evergrande ausgewirkt. "Der Kupfermarkt wird im nächsten Jahr von negativen makroökonomischen Faktoren dominiert werden - eine Verlangsamung des chinesischen Wachstums und ein steigendes Minenangebot", bestätigt auch Analyst Robin Bhar laut Reuters das Ergebnis der Umfrage. Während der Konsens der Analysten im Juli für das kommende Jahr noch ein Defizit von 100'000 Tonnen Kupfer vermuten liess, rechnen die Experten nun mit einem Überschuss von 82'000 Tonnen. Demnach sollen Kassakontrakte auf Kupfer im nächsten Jahr an der Londoner Metallbörse bei durchschnittlich 9'000 US-Dollar pro Tonne gehandelt werden, wie aus den Einschätzungen von insgesamt 29 Analysten hervorgeht.

Weitere Metallpreise von Angebotsverstärkung betroffen

Doch nicht nur beim Kupferpreis dürfte es nach Einschätzung der Experten 2022 abwärts gehen. Während etwa der Aluminiumpreis zuletzt von einer starken Nachfrage sowie Produktionskürzungen in China angetrieben wurde. Laut Carsten Menke von Julius Bär sind diese Gründe nicht vollständig gerechtfertigt, wie er gegenüber Reuters erklärt. "Wir sehen immer noch, dass die Aluminiumpreise den Fundamentaldaten voraus sind. Der Markt hat sich zwar nicht zuletzt wegen der Stromausfälle verengt, aber wir glauben, dass deren Auswirkungen überbewertet werden", so der Analyst. Damit dürfte der Preis für Aluminium im kommenden Jahr zurückfallen.

Ähnlich sieht es bei Nickel aus. So konnte der Kurs des silbrig-weissen Metalls im Oktober zwar ein Sieben-Jahres-Hoch verbuchen, mit einem Ausbau der Produktionsstätten in Indonesien, dem Hauptproduzenten von Nickel, dürfte das Angebot 2022 jedoch deutlich ausgebaut werden. "Wir gehen davon aus, dass das Wachstum des indonesischen Angebots ein wichtiger Preisdämpfer im Jahr 2022 sein wird, während weitere Exportbeschränkungen des Landes ein Aufwärtsrisiko darstellen könnten", schätzt auch Soni Kumari von der Australia and New Zealand Banking Group die Lage gegenüber Reuters ein.

Redaktion finanzen.ch

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