Gold-Rally voraus? |
19.03.2022 23:20:00
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Massig Nachfrage nach Gold: Goldman Sachs-Stratege sieht Goldpreis bald bei 2'500 US-Dollar
Ein Investment in Gold gilt für viele Anleger nach wie vor als Absicherung in Krisenzeiten. Goldman Sachs-Stratege Jeff Currie zufolge dürfte die Nachfrage nach dem gelben Metall in den nächsten Monaten aufgrund einer Vielzahl an Faktoren deutlich zulegen - und dem Goldpreis zu einem neuen Rekordhoch verhelfen.
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Goldman Sachs-Analyst sieht "perfekten Aufschwung" für Goldpreis
Unter Anlegern gilt Gold nach wie vor als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. Auch zur Absicherung gegen Inflation wird das Edelmetall häufig genutzt. Mit dem steigenden Preisdruck und dem Krieg in der Ukraine sei die "Währung der letzten Instanz", wie Analysten der US-Grossbank Goldman Sachs den Rohstoff nennen, offenbar gefragter denn je. "Für Gold ist es im Moment ein perfekter Aufschwung", zeigte sich Jeff Currie, Rohstoffleiter des Finanzhauses, kürzlich gegenüber "Bloomberg Markets" überzeugt.
Die Gründe für die erwartete Rally sind dem Strategen zufolge vielfältig. "Zum einen gibt es eine echte Nachfrage der Anleger nach Gold aufgrund von Inflationsängsten und Rezessionsabschwüngen in Ländern in Europa", so Currie im Interview mit der Nachrichtenagentur. Auch würden Gold-ETFs ihre Bestände seit 2020 erstmals wieder stark ausbauen, wie das Online-Portal "Cash" mit Verweis auf die Grossbank berichtet. So sei mit einer noch schnellerer Dynamik in diesem Bereich zu rechnen, da der Markt das langsamere Wachstum in den USA noch nicht eingepreist habe, aber nur so die Inflation beherrscht werden könne. Auch Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann bestätigt diese Einschätzung, wie "City A.M." berichtet. "Gold ist als sicherer Hafen nach wie vor sehr gefragt, wie die anhaltend hohen ETF-Zuflüsse zeigen", so der Stratege.
Auch Zentralbanken fragen Gold verstärkt nach
Aber auch von Seiten der Zentralbanken sieht Currie einen deutlichen Nachfrageanstieg, ausgelöst durch geopolitische Unsicherheiten und zur Absicherung durch Diversifizierung. Besonders die durch Sanktionen westlicher Länder ausgebremste russische Notenbank dürfte hier nachkaufen, da die Einrichtung Reserven in US-Dollar und Euro halte, mit denen sie jedoch nichts anfangen könne, ausser in Gold zu investieren, so der Analyst gegenüber Bloomberg. "Und dann gibt es Zentralbanken in Ländern wie China und der Türkei, die aus Gründen der Entdollarisierung diversifizieren. Und dann gibt es noch Diversifizierungsgründe in Ländern wie Brasilien und Indien", so der Analyst weiter. "Die Nachfrage der Zentralbanken ist also in diesem Jahr auf etwa 750 Tonnen gestiegen, was einen neuen Rekord darstellt."
Verbrauchernachfrage steigt
"Und schliesslich darf man auch die physische Nachfrage nach Gold nicht vergessen, insbesondere aus Ländern wie China und Indien", gab Currie zu bedenken. Hier sei bereits im vierte Quartal 2021 eine deutliche Tendenz zu erkennen gewesen, die der Grossbank zufolge auch mit der wirtschaftlichen Erholung im asiatischen Raum zusammenhängt.
Goldpreis bald bei 2'500 US-Dollar?
"Wenn man alles zusammenzählt ist es die stärkste Nachfrage auf allen drei Kanälen, die wir je erlebt haben", hielt Currie im Interview fest. Eine ähnlich starke Nachfrage, die von allen wichtigen Treibern ausging, sei zuvor zwischen 2010 und 2011 feststellbar gewesen. In diesem Zeitraum habe sich der Goldpreis um 70 Prozent verteuert. Daher geht der Experte erneut von einem baldigen Anstieg aus. Innerhalb der nächsten drei Monate könne der Kurs auf 2'300 US-Dollar je Feinunze springen, in sechs Monaten soll er sogar bei 2'500 US-Dollar liegen. Für März 2023 prognostiziert Currie ebenfalls einen Preis von 2'500 US-Dollar. Sollte die Grossbank mit ihrer Einschätzung richtig liegen, wird der Goldpreis damit bald sein Rekordhoch aus dem Sommer 2020 übertrumpfen. Wenige Monate nach dem Corona-Crash im Frühjahr 2020 suchten Anleger vermehrt das gelbe Metall auf und trieben den Kurs auf bis zu 2'075 US-Dollar und damit höher als jemals zuvor.
Seit Jahresbeginn ging es für den Goldpreis bereits um 5,4 Prozent auf zuletzt 1'919,77 US-Dollar nach oben (Stand vom 18. März 2022).
Redaktion finanzen.ch
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