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Leitzins im Blick 13.04.2024 23:01:00

Horrorszenario für den Markt: Fed-Gouverneurin Bowman stellt Möglichkeit weiterer Zinserhöhung in den Raum

Horrorszenario für den Markt: Fed-Gouverneurin Bowman stellt Möglichkeit weiterer Zinserhöhung in den Raum

Nachdem kürzlich bereits Aussagen des regionalen US-Notenbankpräsidenten Neel Kashkari die Märkte schockierten, legte Fed-Gouverneurin Michelle Bowman nun noch einmal eine Schippe drauf.

• Notenbanker lassen Traum von Zinssenkungen zerplatzen
• Dynamische Inflationslage
• Nächste Fed-Sitzung im Mai

Hoffnung auf sinkende Zinsen

Am Markt ging man bislang davon aus, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins noch im Juni senken werde. Nachdem die Währungshüter das Zinsniveau zuletzt im Juli 2023 anhoben, hielt die Einrichtung rund um Präsident Jerome Powell die Zinsen seitdem stabil. Auch lieferte die Fed Signale, die auf sinkende Zinsen in diesem Jahr hindeuteten. Marktteilnehmer zeigten sich von dieser Aussicht positiv angetan und trieben die Indizes zuletzt in die Höhe.

Regionaler Notenbankpräsident löst Zins-Panik aus

Dann aber der Schock: Am Donnerstag vor einer Woche bremste der regionale Notenbankpräsident von Minneapolis, Neel Kashkari, die Euphorie der Anleger. So sei die Entwicklung der Inflationszahlen im Januar und Februar "etwas beunruhigend" gewesen, wie der US-Politiker laut der "Deutschen Presse-Agentur" erklärte. So reichten ihm die jüngsten Preisdaten noch nicht, um das Erreichen des Inflationsziels von zwei Prozent, das die Fed anvisiert, zu garantieren. Erst wenn die Rate in die Nähe des Inflationsziels komme, könne man über Zinssenkungen nachdenken, so Kashkari. Ob dies in diesem Jahr noch passiere, sei fraglich.

Anleger nehmen Reissaus

Anleger nahmen die Aussagen des Notenbankpräsidenten alles andere als positiv auf. Noch am selben Tag schlossen die US-Indizes Dow Jones und NASDAQ Composite mit deutlichen Verlusten, ein stärker als erwartet ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht am Folgetag drückte die Börsen dann weiter ins Minus. Ein starker Arbeitsmarkt kann zu einem allgemein höheren Preisniveau führen und damit die Inflation antreiben. In diesem Falle dürften die US-Notenbanker ihre Zinssenkungen weiter verzögern. Und auch auf die europäischen Börsen schwappte die Unsicherheit über, wie schwache Kursbewegungen bei DAX & Co. zeigten.

Fed-Gouverneurin bringt weitere Zinserhöhungen ins Spiel

Weiteres Öl ins Feuer goss am Freitag vor einer Woche außerdem Michelle Bowman, Gouverneurin der Federal Reserve. Die Anwältin warnte nicht nur davor, den Leitzins zu schnell zu senken, sie stellte sogar auch die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung in den Raum. "Auch wenn dies nicht meine Basisprognose ist, sehe ich weiterhin das Risiko, dass wir bei einer zukünftigen Sitzung den Leitzins weiter anheben müssen, sollten die Fortschritte bei der Inflation ins Stocken geraten oder sich sogar umkehren", zitiert der US-Sender "CNBC" Bowman aus Notizen zu einem Redebeitrag. "Eine zu frühe oder zu schnelle Senkung unseres Leitzinses könnte zu einem Wiederanstieg der Inflation führen, was weitere zukünftige Leitzinserhöhungen erforderlich machen würde, um die Inflation langfristig auf zwei Prozent zurückzuführen."

Dynamische Lage erfordert ständige Beobachtung

Für besonders wahrscheinlich hält die Fed-Gouverneurin dieses Szenario jedoch nicht. So rechnet Bowman nach wie vor damit, dass die Notenbank den Leitzins bald wird senken können. Noch sei dieser Zeitpunkt jedoch nicht gekommen, da derzeit noch einige Aufwärtsrisiken für höhere Inflationsraten bestünden. Da es sich dabei jedoch um eine dynamische Situation handle, wolle sie die Lage aber genaustens beobachten und schließlich "den angemessenen Kurs der Geldpolitik" benennen. "Die Inflationswerte der letzten zwei Monate deuten darauf hin, dass die Fortschritte in Zukunft ungleichmäßig oder langsamer ausfallen könnten, insbesondere bei den Kerndienstleistungen", sagte Bowman.

Zwei-Prozent-Ziel im Blick

Auch Fed-Chef Powell selbst äußerte sich zuletzt wieder vorsichtiger zur weiteren Vorgehensweise der Notenbank. Noch vor den Aussagen von Kashkari mahnte Powell zur Vorsicht und betonte, dass man mehr Hinweise auf eine nachlassende Inflation benötige, bevor man aggressiv an der Zinsschraube drehe. "Was die Inflation angeht, ist es noch zu früh, um zu sagen, ob die jüngsten Messwerte mehr als nur einen Schub darstellen", erklärte er laut "CNBC" im Rahmen einer Frage-Antwort-Runde an der Stanford University. "Wir gehen nicht davon aus, dass es angemessen ist, unseren Leitzins zu senken, solange wir nicht mehr darauf vertrauen können, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung zwei Prozent bewegt."

Es bleibt also abzuwarten, wie die Währungshüter auf ihrer nächsten Zinssitzung am 1. Mai 2024 entscheiden werden. Eine Zinssenkung wurde bislang frühestens für die darauffolgende Sitzung am 12. Juni erwartet. Ob dieser Termin für eine Änderung der Geldpolitik noch realistisch ist, wird sich zeigen.

Redaktion finanzen.ch

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