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Chip-Produktion 14.01.2024 15:47:00

Apple-Aktie: Darum kam 2023 erstmals seit zwölf Jahren kein neues iPad auf den Markt

Apple-Aktie: Darum kam 2023 erstmals seit zwölf Jahren kein neues iPad auf den Markt

Zum ersten Mal seit 2010 hat Apple im Jahr 2023 kein neues iPad vorgestellt. Für Fans der Produktserie gab es lediglich einen Apple Pencil mit USB-C-Anschluss. Doch warum ist das der Fall?

Apple
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• Erstmals seit zwölf Jahren im Jahr 2023 keine neue iPad-Version
• Wegen Chipproduktions-Schwierigkeiten: Fokus auf MacBooks
• Neue iPad-Versionen in 2024 erwartet

2023 erstmals seit 2010 kein neues iPad

Mehr als zehn Jahre in Folge hat Apple jährlich eine neue Version des iPhones, der Apple Watch sowie des iPads auf den Markt gebracht. Ende Oktober 2023 stellte Apple neue Macs vor - ein neues iPad blieb jedoch aus. Im Sommer 2023 kursierten noch Gerüchte über neue Versionen dreier iPads: Zwei iPads Air und ein iPad Mini. Dazu kam es jedoch nicht. Besonders die Zeitspanne um die Vorstellung neuer Macs und die Veröffentlichung der Bilanz des September-Quartals ermögliche wohl einige Schlussfolgerungen, die erklären, warum es im Jahr 2023 keine neuen iPads gab, argumentiert Macwelt.
Zuletzt hatte Apple die iPads Air mit der fünften Generation auf den M1-Chip aktualisiert, während die iPads Pro seit Herbst 2022 den M2-Chip nutzen. Die kommenden Generationen sollten schliesslich den Chip M3 integrieren, der auch in den neuen 14-Zoll-MacBooks Pro verbaut ist. Es scheint, so Macwelt, dass Apple die neuen MacBook Pro mit dem M3-Chip bereits im Sommer 2023 produziert und vorbereitet hatte. Somit hätte der Termin der iPhone-Keynote am 12. September ideal für die Vorstellung des neuen Basis-MacBook Pro gepasst. Stattdessen entschied man sich bei Apple jedoch dafür, bis Ende Oktober zu warten und gleichzeitig auch die MacBook Pro-Modelle mit den leistungsfähigeren Varianten M3 Pro und M3 Max vorzustellen.

Was ist passiert?

Tim Cook und Apples Finanzchef Luca Maestri deuteten auf der Bilanzkonferenz des Septemberquartals an, dass es nach wie vor Lieferengpässe gebe, insbesondere beim iPhone 15 Pro und Pro Max. Damals hofften die Apple-Führungskräfte, dass sich diese Engpässe bis zum Ende des Jahres auflösen würden - was auch geschehen sei, so Macwelt.

Noch Anfang 2023 hatte TSMC Schwierigkeiten bei der Produktion der notwendigen Menge an 3-nm-Chips. Apple ging damals sogar so weit, die Produktion der neuen Prozessoren bei TSMC für ein ganzes Jahr aufzukaufen. Einige Leaker behaupteten damals, dass im Jahr 2023 keine M3-Geräte, weder Macs noch iPads, erscheinen würden. Bei den Macs hat sich diese Vorhersage zwar nicht bewahrheitet, bei den iPads jedoch schon. Doch weshalb hat sich Apple für die Einführung von M3-Chips in MacBooks anstelle von iPads entschieden?
Möglicherweise habe die Buchhaltung in diesem Fall den Ausschlag gegeben: Das MacBook Air ist Apples bestverkaufter Mac, wie Apple bereits in vielen Keynotes und Bilanzkonferenzen betont habe. Bei der Vorstellung der M3-Chips wurde das MacBook Air jedoch nicht berücksichtigt, erklärt Macwelt. Stattdessen hat Cupertino sein höherpreisiges MacBook Pro mit der neuen Generation Apple Silicon ausgestattet. Mit diesem Schachzug konnte der Hersteller das Problem der Massenproduktion umgehen, während TSMC sich weiterhin auf die Fertigung des A17 Pro für die iPhones 15 Pro (Max) konzentrieren konnte.

Die MacBooks Pro mit M3 Pro und Max sind aufgrund ihres hohen Preises weniger stark nachgefragt, was es Apple ermöglicht, die Chips dafür neben dem A17 produzieren zu lassen. Trotzdem kommt es auch in diesem Fall zu erheblichen Verzögerungen bei der Lieferung. Personen, die heute ein MacBook Pro M3 Pro/Max bestellen, müssen bis Ende November auf ihre Bestellung warten. Eine Analyse der ungefähren Produktzahlen verdeutliche laut Macwelt, warum Apple auf das MacBook anstelle des iPads gesetzt hat. Im vierten Quartal 2022, einem der erfolgreichsten Quartale für den Mac, erzielte Apple mit seinen Laptops und Desktops einen Umsatz von rund 11,5 Milliarden US-Dollar. Wenn man diesen Betrag durch den Preis des günstigsten MacBook Air M2 zum Zeitpunkt seiner Markteinführung (1.199 US-Dollar) teilt, ergibt sich eine ungefähre Anzahl von etwa 9,6 Millionen Geräten.
Das bisher umsatzstärkste Quartal für das iPad war das erste Geschäftsquartal 2023 (Oktober-Dezember 2022) mit einem Gesamtumsatz von rund 14,42 Milliarden US-Dollar. Der Rekordumsatz dürfte hauptsächlich den iPads Pro mit M2 zuzuschreiben sein, die am 18. Oktober 2022 vorgestellt wurden. Wenn man diese Gesamtsumme durch den Einstiegspreis des iPad Pro 11 Zoll mit M2 (799 US-Dollar) teilt, ergibt sich, dass Apple bei vergleichbarer Nachfrage etwa 18,1 Millionen iPads produzieren müsste - das sind doppelt so viele wie MacBooks.

Die Entscheidung von Apple, im Jahr 2023 keine neuen iPads einzuführen, wird durch diese Betrachtung schliesslich durchaus nachvollziehbar: Eine hohe Nachfrage nach der neuen Generation würde die Produktionskapazitäten von TSMC noch stärker beanspruchen als im Fall der MacBooks. Obwohl die Prozessoren, in diesem Fall der M3, identisch sind, müsste der Hersteller für iPads jedoch doppelt so viele Chips produzieren wie für Macs.

Neue iPads in 2024?

Dem Apple-Analysten Ming-Chi Kuo nach, sollen alle aktuellen iPad-Modelle nun im Jahr 2024 neue Varianten erhalten. Wie PCGH (PcGamesHardware) berichtet, soll das iPad Air bereits im ersten Quartal des Jahres aktualisiert werden. Dabei soll es sich um eine neue Ausgabe des 10,9-Zoll-Modells als auch um eine grössere 12,9-Zoll-Variante handeln. Zusätzlich zu dem grösseren LED-Bildschirm sollen ausserdem neue Chips verbaut sein.

Das iPad Pro soll im zweiten Quartal erstmals mit einem OLED-Display erscheinen. Zudem soll es mit den neuen M3-Chips ausgestattet sein. Kuo verspricht sich von den Veränderungen eine bessere Displayqualität bei geringerem Stromverbrauch.

In der zweiten Jahreshälfte sollen schliesslich noch neue Varianten für das iPad Mini sowie das reguläre iPad folgen. Zu diesen Modellen soll es jedoch noch keine genaueren Informationen geben.

Schliesslich geht der Experte davon aus, dass im Jahr 2024 etwa 52 bis 54 Millionen iPads ausgeliefert werden. Beachtet man, dass er bei seiner Prognose all die neuen Varianten des Tablets einbezieht, ist diese nicht besonders optimistisch, wie PCGH erklärt. Noch handelt es sich bei den Aussagen jedoch um Insider-Gerüchte. Was iPad-Fans im Jahr 2024 tatsächlich erwartet, bleibt also abzuwarten.

Redaktion finanzen.ch

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