Nach Biden-Sieg |
07.01.2021 06:26:00
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Bidens US-Präsidentschaft: So könnte Tesla profitieren - oder verlieren
Mit der Wahl eines neuen US-Präsidenten gehen auch viele neue Vorhaben und geplante Gesetze der neuen Administration einher. Diesen Einfluss könnte Biden auf den E-Autobauer Tesla haben.
• Tesla dürfte von Unterstützung des EV-Sektors profitieren
• Folgen unter Biden strengere Arbeitsvorschriften und Regulationen?
Nach einem spannenden Wahlkrimi rund um die US-Präsidentschaft ist der Gewinner ermittelt worden: Ab dem 20. Januar 2021 wird der ehemalige Vize-Präsident Joe Biden die Geschicke der USA lenken. Wie nach einem Machtwechsel üblich, hat Biden bereits seine Strategie für seine kommende Amtszeit vorgestellt, die auch einige neue Gesetze umfassen dürfte. Einige davon dürften sich auch auf den US-Autobauer Tesla auswirken. Während sich einige Initiativen des neuen Präsidenten als positiv für den Elektro-Fahrzeugspezialisten erweisen dürften, sind die Folgen anderer Vorhaben Bidens noch wenig absehbar.
Biden als Verfechter von umweltfreundlichen Energien
Joe Biden hat sich in seinem Wahlkampf klar als Befürworter von sauberen, umweltfreundlichen Technologien gezeigt. In dieser Hinsicht dürfte Tesla von der Strategie des zukünftigen Präsidenten profitieren. So sprach sich Biden dafür aus, elektrische Fahrzeuge zu subventionieren. Dabei will er die Anzahl an in den USA verfügbaren Ladestationen für Stromer auf 550'000 steigern, wobei es aktuell lediglich rund 27'000 Ladestationen gibt.
Darüber hinaus plant der Präsidentschaftsanwärter, in der Autobranche des Landes eine Million neue Arbeitsplätze zu schaffen. Und auch Behörden-Fahrzeuge wie die der Post sollen auf Elektroantrieb umgestellt werden. Insgesamt will der ehemalige Vizepräsident den Verkaufsanteil batteriebetriebener Fahrzeuge bis 2030 auf 25 Prozent erhöhen. Ein ambitioniertes Ziel, bedenkt man, dass der aktuelle Anteil hier bisher lediglich 2 Prozent beträgt.
EV-Markt unter Biden im Fokus
Doch damit nicht genug: Für Verbrennungsmotoren sollen künftig strengere Richtlinien bezüglich des Emissionsaustoßes gelten, darüber hinaus sollen Verbraucher durch staatliche finanzielle Anreize dazu ermutigt werden, auf ein US-Elektrofahrzeug umzusteigen. Nicht zuletzt will Biden die USA in der EV-Branche insgesamt vor China zum Marktführer aufsteigen lassen. Zu diesem Zweck soll die Forschung an und Entwicklung von Batterien in den USA verstärkt gefördert werden. Viele ambitionierte Ziele, die auch Tesla als Marktführer auf dem Markt für E-Autos in den USA zugutekommen dürften.
Tesla dürfte profitieren
Dieser Meinung ist auch CFRA Research-Experte Garrett Nelson, wie er kürzlich in einem Interview mit Yahoo Finance offenbarte: "Tesla wäre einer der größten Gewinner als Elektrofahrzeug-Unternehmen, da EVs unter der Biden-Administration stark subventioniert werden." Auch den Ausbau der Ladestationen sieht der Stratege sehr positiv. Seiner Meinung nach würde dieser dazu führen, dass sich mehr Menschen für den Kauf eines Stromers entscheiden, was wiederum Tesla zugutekommen dürfte. Auch das Vorhaben des E-Autobauers, den Bau seiner Gigafabrik in Texas weiter voranzutreiben, um dort den Tesla Pickup-Truck fertigen zu können, beurteilt der Börsenkenner positiv. So sei das Segment für derartige Trucks sehr stark in den USA und nicht bloß ein Nischenprodukt: "Ich denke, die Verkäufe werden nach oben hin überraschen".
Kommen mehr Regulationen auf den E-Autobauer zu?
Hat der Konzern rund um den ambitionierten Elon Musks also nichts zu befürchten unter einer Biden-Regierung? Ganz so ist es auch nicht. Denn zwar hat der zukünftige Präsident den E-Autosektor ganz besonders ins Auge gefasst, doch auch gute Arbeitsbedingungen werden vermehrt in den Fokus rücken. Und hier hat sich Tesla nicht immer nur mit Ruhm bekleckert.
Denn Biden hat sich auch auf die Fahne geschrieben, Gewerkschaften zu stärken, was bei dem EV-Produzenten nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen dürfte. So urteilte er im September 2019, dass Tesla verschiedene Arbeitsgesetze gebrochen hätte, nachdem Musk auf Twitter angedeutet hatte, dass Tesla-Arbeitnehmer ihre Aktien-Optionen verlieren, wenn sie sich in einer Gewerkschaft organisieren, wie CNBC schreibt. Darüber hinaus könnte der E-Autohersteller unter der Biden-Administration verstärkt in den Fokus von verschiedenen Behörden geraten. So war der Tesla-CEO in der Vergangenheit schon häufiger mit der US-Börsenaufsicht SEC aneinander geraten. Doch auch die US-Behörde für Verkehrssicherheit (NHTSA) könnte Tesla noch genauer unter die Lupe nehmen. Auch hier gab es in den letzten Jahren schon einige Konflikte, insbesondere im Zusammenhang mit dem sogenannten "Tesla-Autopiloten", der "autonomes Fahren" anbieten würde, wobei die Fahrer jedoch nicht davon ausgehen dürfen, dass ihre Fahrzeuge tatsächlich ohne ihre Hilfe selbstständig fahren können. Bisher gab es hier seitens der NHTSA noch keine konkreten Vorgaben, um "Innovationen und der verbesserten Highway-Sicherheit nicht unnötig im Weg zu stehen". Wie CNBC vermutet, könne sich dies unter Biden jedoch ändern.
Dennoch scheint es auf den ersten Blick so, als dürfte Tesla von der Präsidentschaft Bidens eher profitieren. Wie es jedoch tatsächlich kommt, das wird sich zeigen.
Redaktion finanzen.ch
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