Nachhaltiges Auto |
06.09.2021 14:21:00
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BMW-Aktie stark: BMW präsentiert auf der IAA Auto komplett aus Recyclingmaterial - Autos mit Brennstoffzelle in Serie vor 2030
MW-Chef Oliver Zipse hat am Montag ein zu 100 Prozent aus Altmaterial und nachwachsenden Rohstoffen hergestelltes Auto vorgestellt.
Die Karosserie des Kleinwagens besteht aus wiederverwertetem, nicht lackiertem Aluminium und Stahl. "Es kann genau so wieder in den Kreislauf zurückgebracht werden", sagte BMW-Chefdesigner Adrian van Hooydonk. Chrom, Doppelrahmen, Stege, Zierleisten und Dekors wurden weggelassen, das BMW-Logo einfach ins Metall gelasert.
Auch im Inneren des Fahrzeugs gibt es weder Chrom noch Leder, sondern ausschliesslich recyceltes Material. Wo Materialien aufeinandertreffen, sind sie mit Steckern und Schrauben verbunden, so dass sie beim Abwracken des Autos leicht wieder getrennt und wiederverwendet werden können. "Das Vermeiden von Verbundwerkstoffen ist ganz wichtig", sagte Zipse. Auf Bildschirme verzichtet der i Vision Circular: Für den Fahrer wichtige Anzeigen werden auf der Windschutzscheibe eingeblendet.
Wohlhabende Kunden und soziale Aufsteiger stellten wachsende Ansprüche an verantwortungsvollen Konsum, sagten BMW-Designer. Der Autobauer hat die Kreislaufwirtschaft zu seinem Leitmotiv auf der IAA gemacht und will mit dem i Vision Circular zeigen, dass Kundenansprüche an Luxus und Lifestyle auch mit einem Auto aus Recyclingmaterial zu erfüllen sind. Es soll einen Ausblick geben, "wie individuelle, nachhaltige und luxuriöse Mobilität im urbanen Umfeld im Jahr 2040 aussehen könnte". Nach der Weltpremiere am Messestand soll das Fahrzeug ab Dienstag auch in der Stadt auf dem Platz vor der Staatsoper gezeigt werden.
BMW gehe es nicht nur um Klima und Umwelt, sondern auch um Betriebswirtschaft: Rohstoffe werden knapper und teurer. BMW rechnet in diesem Jahr mit Zusatzkosten von mindestens einer halben Milliarde Euro für Rohmaterial. Heute seien knapp 30 Prozent der BMW-Autos aus recyceltem Material gefertigt. Mit der neuen Klasse sollen es in Zukunft 50 Prozent werden.
BMW verschärft Ziele für CO2-Ausstoss
BMW verschärft seine im Sommer 2020 ausgegebenen Ziele zur Senkung der CO2-Emissionen erneut. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoss je Fahrzeug und gefahrenem Kilometer gegenüber dem Jahr 2019 nun mindestens halbiert werden, wie BMW anlässlich der Automesse IAA Mobility in München mitteilte. Entscheidend dafür ist der Hochlauf der Elektromobilität.
BMW will in den nächsten zehn Jahren etwa 10 Millionen Elektrofahrzeuge verkaufen. 2030 soll mindestens die Hälfte des weltweiten Absatzes aus vollelektrischen Fahrzeugen bestehen. Die Marke Mini stellt ab Anfang der 2030er Jahre komplett auf Elektroautos um. Das Liefervolumen bei Batteriezellen hat BMW dafür nahezu verdoppelt. Wie der Konzern mitteilte, ist für die fünfte Generation des BMW-E-Antriebs mit den Lieferanten aktuell ein Volumen von 22,4 Milliarden Euro vereinbart.
Bei der beschleunigten CO2-Reduzierung legt BMW den Fokus auf die Nutzungsphase der Fahrzeuge, die 70 Prozent der Emissionen des Konzerns ausmacht. Darüber hinaus will BMW auch an der Lieferkette ansetzen. Werden Fahrzeuge des Konzerns aktuell im Durchschnitt zu knapp 30 Prozent aus recycelten und wiederverwendeten Materialien gebaut, soll dieser Wert mit dem Ansatz "Secondary First" nach und nach auf 50 Prozent steigen.
"Der Umgang mit CO2-Emissionen ist zu einem zentralen Bewertungsfaktor für unternehmerisches Handeln geworden", sagte Vorstandschef Oliver Zipse.
BMW erwartet in einem Jahr wieder Normalität bei Chips
Die wichtigsten Meldungen zur IAA Mobility in München in kompakter Form:
BMW-Chef Zipse erwartet in einem Jahr wieder Normalität bei Chips
BMW rechnet im kommenden Jahr wieder mit einer normalen Belieferung von Halbleitern. "Die Anspannung in den Lieferketten wird wohl noch sechs bis zwölf Monate andauern", sagte BMW-CEO Oliver Zipse auf der IAA in München. Die Liefersituation werde etwa in einem Jahr wieder zur Normalität zurückkehren. Die gesamte Branche befinde sich angesichts der enormen Nachfrage in einer Nachinvestitionsphase. Langfristig sehe Zipse bei der Versorgungssicherheit mit Halbleitern keinerlei Probleme.
Aktionsbündnis will für Mobilitätswende demonstrieren
Anlässlich der diesjährigen Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in München hat ein Bündnis von Umweltorganisationen zu Protesten für die Mobilitätswende aufgerufen. "Weniger Autos und bessere Mobilität - weniger Verkehr und mehr Klimaschutz: Das sind die zentralen Forderungen", erklärte das Aktionsbündnis "Aussteigen" am Montag. Am kommenden Samstag wollen die Organisatoren "tausende Teilnehmer" auf die Strasse bringen, noch gibt es aber juristische Unklarheiten über die Demonstrationsroute.
Schaeffler kooperiert mit Mobileye beim autonomen Fahren
Der Autozulieferer Schaeffler hat sich für die Entwicklung autonom fahrender Transportshuttles bis zur Serienreife einen Partner ins Boot geholt. Wie das Unternehmen anlässlich der Automesse IAA Mobility mitteilte, hat es mit der Intel-Tochter Mobileye, einem führender Anbieter von Systemen für automatisiertes Fahren, eine langfristige Zusammenarbeit vereinbart. Durch die Kombination von Schaefflers modularer Plattform "Rolling Chassis" mit dem Selbstfahr-System von Mobileye sei eine schnelle Skalierung von autonomen Transportlösungen ab dem Jahr 2023 möglich.
BMW verschärft Ziele für CO2-Ausstoss
BMW verschärft seine im Sommer 2020 ausgegebenen Ziele zur Senkung der CO2-Emissionen erneut. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoss je Fahrzeug und gefahrenem Kilometer gegenüber dem Jahr 2019 nun mindestens halbiert werden, wie BMW anlässlich der Automesse IAA Mobility in München mitteilte. Entscheidend dafür ist der Hochlauf der Elektromobilität.
ZF: 2030 mehr Umsatz mit E-Mobilität als mit Getriebegeschäft
ZF Friedrichshafen rechnet in den kommenden Jahren mit einem schnellen Hochlauf im E-Mobilitätsgeschäft. Im Jahr 2030 dürfte der Umsatzanteil des Geschäfts mit Elektroantrieben weltweit bei rund 50 Prozent liegen, sagte ZF-CEO Wolf-Henning Scheider auf der IAA Mobility in München. Aktuell belaufe sich der Umsatz im Geschäft mit Getriebeaggregaten auf rund 10 Milliarden Euro. Mit Blick auf den aktuellen Auftragsbestand sei ZF auf Kurs, dieses Ziel zu erreichen. Der Hochlauf der E-Mobilität gehe schneller voran als erwartet. "Vor drei Jahren hätten wir das nicht erwartet", ergänzte Scheider.
ZF will Entwicklungszeit für E-Antriebe um 50% reduzieren
Der Autozulieferer ZF will mehr Tempo bei der Entwicklung in der E-Mobilität. "Wir reduzieren die Entwicklungszeiten für Elektroantriebe um 50 Prozent", sagte Vorstandschef Wolf-Henning Scheider auf der Automesse IAA Mobility in München. Dafür bündelt ZF seine Elektromobilitäts-Expertise im Bereich Systemlösungen, Komponenten und Softwaresteuerung in einer Plattform namens "Modular eDrive Kit". Die neuen Antriebe dieser Plattform bieten laut ZF deutliche Verbesserungen bei Leistungsdichte, Gewicht und Wirkungsgrad.
Bosch will Umsatz mit E-Mobilität bis 2025 verfünffachen
Bosch wächst in der Elektromobilität doppelt so stark wie der Markt und rechnet dieses Jahr mit einem Umsatz von mehr als 1 Milliarde Euro. Bis 2025 soll sich der Umsatz verfünffachen: "Die Elektromobilität wird für uns zum Kerngeschäft, die CO2-freie Mobilität zu einem Wachstumsfeld", sagte Bosch-Chef Volkmar Denner anlässlich der IAA Mobility. Zu den Wachstumsfeldern zähle auch das automatisierte Fahren. Der Stuttgarter Stiftungskonzern ist im Bereich E-Mobilität so breit aufgestellt wie kaum ein anderes Unternehmen. Bosch hat unter anderem E-Bikes, E-Achsmodule oder auch elektrische Baumaschinen im Angebot.
Daimler-CEO: Können auch dauerhaft zweistellige Marge erzielen
Daimler traut sich in einem guten Wirtschaftsumfeld auch dauerhaft eine ausserordentlich gute Margenentwicklung im Premiumautogeschäft zu. "Es ist unsere Ambition zweistellig zu sein", sagte Daimler-CEO Ola Källenius anlässlich der IAA. "In einer Zeit, in der der Markt es hergibt, können wir auch dauerhaft eine zweistellige Marge erreichen", ergänzte der Manager. In den vergangenen drei Quartalen hatte der Konzern bei Mercedes-Benz Pkw und Vans dank der enorm hohen Nachfrage und einer guten Preisdurchsetzung jeweils eine Rendite von mehr 10 Prozent erzielt.
Autos mit Brennstoffzelle in Serie vor 2030
BMW fährt beim künftigen Antrieb von Premiumwagen weiterhin mehrgleisig und setzt weiter auf den Einsatz der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie. "Vor 2030 wird es eine Serie von Autos geben, die gross genug sein wird, um profitabel zu sein", sagte BMW-CEO Oliver Zipse während der IAA. Wir gross die Serie konkret ausfallen werde, sei aktuell noch nicht abzusehen. Für nächstes Jahr plant BMW den Marktstart des i Hydrogen Next, der erste Wagen aus einer Kleinserie. Die dann geplante grössere Serie werde es in fünf bis sieben Jahren geben, so Zipse. BMW bezieht dabei die Brennstoffzellen von Toyota. Die Unternehmen arbeiten seit Jahren in dem Bereich zusammen.
An der Börse kommen die Pläne offenbar gut an: Die BMW-Aktie gewinnt auf XETRA zeitweise 0,63 Prozent auf 79,90 Euro.
awp international / Dow Jones
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