Schwache Prognose |
05.03.2020 13:58:00
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Conti-Aktie tiefrot: Continental dämpft Ausblick und senkt Dividende
Der Autozulieferer Continental fühlt sich angesichts des weltweiten Produktionsrückgangs von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen an die Krisenjahre 2008/09 erinnert.
Für 2020 erwartet Continental keine Belebung des wirtschaftlichen Umfelds. So rechnet das Unternehmen 2020 zum dritten Mal in Folge mit einem Rückgang der globalen Produktion, voraussichtlich zwischen 2 und 5 Prozent. Diese Einschätzungen berücksichtigen die bis zum heutigen Tag erfassbaren Auswirkungen des Coronavirus auf das Produktionsvolumen. So geht Continental derzeit von einem weltweiten Produktionsrückgang in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres von über 10 Prozent aus. In China betrage der Rückgang mindestens 30 Prozent.
Darüber hinausgehende Beeinträchtigungen der Produktion und Lieferkette sowie der Nachfrage aufgrund des Coronavirus sind in dem Marktausblick nicht enthalten. Zum aktuellen Zeitpunkt seien diese nicht abschätzbar, schreibt Conti. "Das wirtschaftliche Umfeld wird 2020 herausfordernd bleiben", sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer. "Neben den Produktionsrückgängen setzen Turbulenzen aus der Coronavirus-Epidemie, weiter ungeklärte Handelskonflikte, drastisch verschärfte Abgasvorschriften in Europa sowie die sich rasant entwickelnde Digitalisierung von Geschäftsprozessen und Produkten der global vernetzten Automobilindustrie zu."
Das neue Geschäftsjahr 2020 ist entsprechend verhalten angelaufen. Continental rechnet für 2020 mit einem Konzernumsatz von rund 42,5 bis 44,5 (Vj 44,5) Milliarden Euro und einer bereinigten EBIT-Marge von rund 5,5 bis 6,5 (Vj 7,4) Prozent.
Continental prüft zusätzliche Effizienzmaßnahmen
Wegen des zunehmend schwierigeren Umfelds in der Autobranche prüft Continental zusätzliche Maßnahmen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit. "Die Unsicherheit in den für uns relevanten Industrien wächst zusehends. Eine erhoffte konjunkturelle Erholung wird sich weiter verzögern", sagte Continental-CEO Elmar Degenhart laut Mitteilung. "Daher prüfen wir jetzt, wie wir über unser bereits laufendes Strukturprogramm hinaus mit zusätzlichen Maßnahmen auf eine sich abschwächende Gesamtlage und ihre Folgen mittelfristig wirksam reagieren."
Mit ersten Ergebnissen aus diesem Prozess rechne der DAX-Konzern im Mai 2020.
Continental hatte bei Ankündigung des Strukturprogramms Ende September 2019 bereits zusätzliche Projekte nicht ausgeschlossen, sollte die Wirkung der zum damaligen Zeitpunkt definierten Maßnahmen nicht ausreichen, um die angestrebten Ergebnisziele zu erreichen. Damals hatte der Hannoveraner Konzern angesichts erheblicher Investitionen und eines eher trüben Branchenausblicks für die kommenden Jahre einen umfassenden Umbau angekündigt. In zehn Jahren sollen davon bis zu 20.000 Jobs betroffen sein, knapp ein Zehntel der gesamten Belegschaft. Ende November hatte Conti dann bereits angekündigt, drei Werke zu schließen.
Die Continental-Aktie verliert aktuell via XETRA 10,77 Prozent auf 85,89 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)
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