Ikonen im Vergleich |
04.07.2024 06:23:00
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Elon Musk und Steve Jobs: Diese Gemeinsamkeiten verbinden die beiden Visionäre
Der Apple-Gründer Steve Jobs galt als Visionär. Und auch Elon Musk verfolgt grosse Visionen. Doch wie ähnlich sind sich Jobs und der Tesla-Chef wirklich? Der Autor der Biografie von Steve Jobs will erstaunliche Parallelen ausfindig gemacht haben.
• Jobs-Biograf erkennt Parallelen zwischen den Unternehmern
• Unterschiedliche Herangehensweise
Apple-Gründer Steve Jobs hat den Elektronikmarkt entscheidend mit beeinflusst. Unter seiner Leitung läutete Apple den Siegeszug des iPhones ein, auch der iPod und das iPad wurden unter seiner Führung entwickelt und zu Erfolgsprodukten.
Auch Elon Musk, der Chef des Elektroautopioniers Tesla, hat in seiner Branche für große Umbrüche gesorgt: Mit ihm an der Spitze stieg Tesla zum größten Elektroautobauer auf, zudem verfolgt er auch unter anderem in der Raumfahrt und im Tunnelbau ambitionierte Ziele.
Jobs-Biograf sieht Parallelen zu Musk
Walter Isaacson, der Autor der autorisierten Biografie von Apple-Gründer Steve Jobs, glaubt an Ähnlichkeiten zwischen beiden Manager-Persönlichkeiten. Im Interview mit "Influencers with Andy Serwer" bei Yahoo Finance erklärte der ehemalige CNN-CEO, warum Elon Musk in gewisser Weise "der Steve Jobs unserer Zeit" sei.
"Er ist verrückt genug, um zu glauben, er könne die Welt verändern, und daher könnte er einer derjenigen sein, die die Welt verändern", erklärte Isaacson gegenüber dem Portal. Eine abschließende Beurteilung dazu sieht er allerdings als verfrüht an: "Ich denke, […] wir sind immer noch in medias res, also inmitten der Geschichte". Zwar scheinen die Geschäfte sowohl des Raumfahrtunternehmens SpaceX als auch mit dem Model S von Tesla gut zu laufen, allerdings bewege sich Elon Musk - wie Steve Jobs seinerzeit - auf der Klippe und auch "Steve wurde irgendwann abgesägt", warnte der Experte mit Blick auf die Tatsache, dass Jobs seinen Job an der Apple-Spitze zwischenzeitlich verloren hatte.
Aktuell macht er sich diesbezüglich aber offenbar keine Sorgen um Musk, "ich liebe die Tatsache, dass er ein Mann mit Leidenschaft und Besessenheit ist", betonte Isaacson.
Prägende Unternehmerpersönlichkeiten
Tatsächlich ist es nicht allein die Leidenschaft, mit der beide Unternehmer ihre Vorhaben angegangen sind, es gibt noch weitere Parallelen, die aus unternehmerischer Perspektive eine Ähnlichkeit zwischen Jobs und Musk deutlich machen.
So sind beide prägende Unternehmerpersönlichkeiten ihrer Zeit und ihre Geschicke sind eng mit denen ihrer Unternehmen verknüpft. Als Steve Jobs Mitte der 80er bei Apple ausgebootet wurde, stand sogar eine Pleite im Raum. Mehr schlecht als recht kämpfte sich der iPhone-Hersteller durch die Folgejahre, erst als Steve Jobs 12 Jahre später an die Konzernspitze zurückkehrte, leitete Apple einen Siegeszug ein, der bis heute anhält und der das Unternehmen zur wertvollsten Firma weltweit gemacht hat. Das Schicksal von Steve Jobs ist eng mit dem von Apple verbunden, Steve Jobs verkörperte Apples Innovationsgeist und die Leidenschaft für neue Produkte, wie kaum eine andere Persönlichkeit. Mit seinem Charisma führte er Apple an die Spitze eines Segments, das zuvor von Branchengrößen wie Nokia oder BlackBerry besetzt war.
Und auch Elon Musk hat den Automobilmarkt umgekrempelt und der Idee von strombetriebenen Fahrzeugen erst zum Durchbruch verholfen. Wie Steve Jobs seinerzeit drängte Musk rücksichtslos in eine Branche, in der Traditionskonzerne wie Ford, General Motors & Co. seit Jahren erfolgreich waren. Sowohl Jobs als auch Musk haben ihre jeweiligen Branchen revolutioniert, beide haben ihre Unternehmen in Erfolgsgeschichten verwandelt, sie waren und sind sogleich Leit- als auch Identifikationsfiguren.
Aus Millionen werden weitere Millionen
Die Ausgangsposition war dabei für beide ähnlich: Ein innovatives Produkt - bei Jobs war es die Erfindung der Apple-Computer, bei Musk die Gründung des Bezahldienstes PayPal - machte beide Unternehmer bereits in jungen Jahren finanziell unabhängig. Beide nutzen dieses Kapital für weitere Investitionen: So war Steve Jobs unter anderem großer Anteilseigner von Pixar und gründete nach seinem Rauswurf bei Apple das Computerunternehmen NeXT Software, Musk investierte daneben in Tesla und den Raumfahrtkonzern SpaceX und beteiligte sich zudem am Projekt Hyperloop. Zudem steckte er Kapital in sein Tunnelbauunternehmen The Boring Company und hat mit Neuralink auch ein Standbein im Bereich Neurotechnologie.
Warum Musk kein Jobs-Klon ist
Doch bei allen Gemeinsamkeiten zwischen Steve Jobs und Elon Musk, so gibt es durchaus auch Unterschiede zwischen den beiden Strahlkörpern am Unternehmerhimmel. So ist Elon Musk ein Macher, der neue Ideen am liebsten sofort umsetzen würde. So hat er seine Tunnelbaufirma The Boring Company gegründet, nachdem er sich darüber ärgerte, mit seinem Tesla auf dem Highway im Stau zu stehen. Auch seine Angestellten sollten bemüht sein, Musks Ideen zeitnah umzusetzen, denn in der Vergangenheit kündigte er mögliche Features für Tesla-Fahrzeuge häufig spontan an. Auch die voraussichtlichen Termine für die Vorstellung neuer Modelle nannte Musk oftmals frühzeitig, die Umsetzung des Zeitplans konnte aber in vielen Fällen nicht eingehalten werden.
Steve Jobs hingegen hat in Sachen Marketing wohl kaum etwas dem Zufall überlassen. Während Musk neue Ideen meist direkt in der Öffentlichkeit diskutiert, hat Jobs bei Apple eine Geheimhaltungspolitik etabliert, die bis zum heutigen Tag nachwirkt. So schießen vor angekündigten Veranstaltungen des iPhone-Herstellers zwar seit jeher Spekulationen über die vermeintlich neue Produktpalette ins Kraut, Apple selbst äußert sich aber im Vorfeld einer Veranstaltung weder zu den Produkten noch zur möglichen Ausstattung dieser.
Microsoft-Gründer Bill Gates, der beide Unternehmer persönlich kannte oder kennt, hat die Unterschiede zwischen Steve Jobs und Elon Musk in einem Interview mit "Bloomberg" folgendermaßen auf den Punkt gebracht: "Wenn Sie Leute persönlich kennen, scheint diese Art der Vereinfachung nicht passend. Elon ist eher ein praktischer Ingenieur und Techniker. Steve war ein Design-Genie und ein Genie, was die Auswahl von Menschen und das Marketing angeht. Würden beide zusammen in einem Raum sitzen, würde man die beiden nicht miteinander verwechseln."
Wären Jobs und Musk befreundet?
Ob die beiden Visionäre privat miteinander ausgekommen wären, darüber lassen sich rückblickend nur Vermutungen anstellen. "Das eine Mal als ich Steve Jobs traf, war er schon irgendwie ein Arsch. Und jeder, den ich kenne, der ihn traf…" begann Musk im Interview mit "GQ" eine Tirade gegen den Apple-Chef, bevor er sich selbst unterbrach. Bill Gates unterdessen bezeichnete Jobs als einen "Zauberer, wenn es darum ging, Menschen zu motivieren ... Ich konnte sehen, wie er die Zauber sprach, und dann sah ich Menschen an und sah sie fasziniert", sagte Gates einst in einem Podcast mit Dax Shepard.
Das wiederum lässt sich auch auf Elon Musk übertragen, denn seine Art, die Dinge anzugehen, hat ihm seinerseits zu einer großen Fangemeinde verholfen, die sich ebenfalls von ihm motiviert fühlt, wenn auch auf andere Art. So hat der Tesla-Chef in den letzten Jahren an der Börse für massive Kursbewegungen bei Dogecoin, Bitcoin oder Etsy gesorgt - allein durch Nachrichten auf seiner Lieblingsplattform Twitter, die er inzwischen gekauft und in X umbenannt hat.
Am Ende verbindet Jobs und Musk ihre Hingabe zu ihren Unternehmen und ihr Status als Visionäre. Beide umgibt ein Personen- und Erfinderkult, beiden wird nachgesagt, eher schwierige Charaktere zu sein oder gewesen zu sein. Bei allen Parallelen zwischen den beiden Alphatieren ist aber dennoch festzuhalten, dass sie beide gänzlich unterschiedliche Persönlichkeiten sind, einzigartig - jeder auf seine Art.
Redaktion finanzen.ch
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