Crash meistern |
04.10.2022 03:10:43
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Erfolgreicher Fondsmanager gibt Tipps: So sollten sich Kleinanleger im aktuellen Bärenmarkt verhalten
Nach einer kurzen Sommerrally sind die Börsenindizes seit Wochen wieder in einem scharfen Abwärtstrend gefangen. Der DAX fiel zuletzt auf den tiefsten Stand seit 2020 zurück. Die klassischen Absicherungen von Gold über Anleihen verloren ebenfalls an Wert. Eine grosse Ausnahme bildet der Universa-Fonds von Mark Spitznagel. Vor kurzem gab der Fondsmanager Kleinanlegern einen Tipp.
• Gold, Bitcoin und Anleihen boten keinen Schutz vor Inflation - anders als Spitznagels Fonds
• Spitznagel empfiehlt Kleinanlegern konsequentes Investieren in Aktien
Die Angst der Anleger ist zurück. Während die Sommerrally bei den Börsianern Hoffnung auf ein Ende des Bärenmarktes weckte, so ist dieser zurückhaltende Optimismus spätestens seit den letzten Inflationszahlen aus den USA verflogen. Der DAX tauchte am vergangenen Mittwoch (28. September) unter die 11.900 Punkte-Marke und markierte damit den tiefsten Stand seit November 2020. Auch der US-Traditionsindex Dow Jones rückte diese Woche auf Bärenmarkterritorium (per Definition 20 Prozent unter dem Allzeithoch) vor. Unterdessen knabbert die unaufhörlich steigende Inflation an der ohnehin geringeren Kaufkraft der Anleger.
Klassische Absicherungen hielten 2022 ihrem Ruf bislang nicht stand
Besonders bitter: Am Kapitalmarkt gab es wenige Optionen zur Absicherung vor den galoppierenden Inflationsraten. Die klassischen Strategien zum Schutz vor Inflation von Anleihen über Gold bis hin zum Bitcoin haben in den vergangenen Monaten nicht funktioniert. Da ist zum einen der schwache Goldpreis, der bei einem aktuellen Preis von 1,670.40 Dollar pro Unze (Stand: 03. Oktober 2022) auf Sicht von zwölf Monaten 5,6 Prozent im Minus liegt. Der Bitcoin, bisweilen von Krypto-Fans als "digitales Gold" gefeiert, verlor im selben Zeitraum sogar rund 61 Prozent. Auch die Preise von Öl, nach der russischen Attacke auf die Ukraine von manchen Experten als ultimative Absicherung gegen Kursverluste und Inflation empfohlen, fielen in den letzten drei Monaten - gemessen an einem Barrel Brent-Öl - um rund 22 Prozent.
Auch Anleihen, die üblicherweise als Depotbeimischung für defensive Investoren empfohlen werden, sorgten für wenig Entspannung in den Portfolios. Vielmehr brachen die Preise der Bonds in den vergangenen Monaten regelrecht ein - die hohen Renditen, die gegenläufig zum Preis der Anleihen laufen, legen Zeugnis von dieser Entwicklung ab.
US-Dollar und vereinzelte Aktien boten Unterschlupf
Besser positioniert waren diejenigen Anleger, die im US-Dollar Schutz suchten. Der Greenback befindet sich zum enorm angeschlagenen Britischen Pfund auf einem Rekordhoch. Auch zum Euro notiert der US-Dollar zeitweise auf dem höchsten Stand seit 2002. Erneut bestätigte sich damit die Lehrmeinung, dass der US-Dollar als stabile Weltleitwährung von hoher Unsicherheit an den Kapitalmärkten profitieren kann. Ebenso ist die USA weit weniger von den Folgen des Ukraine-Krieges betroffen als Europa, auch die Inflation dürfte in Übersee angesichts der offensiveren Leitzinsanhebungen durch die Fed schneller zurückgehen als in der Eurozone. Eine lohnenswerte Deviseninvestition stellte im laufenden Jahr auch der Schweizer Franken dar.
Zudem konnten vereinzelte Aktien dem Bärenmarkt im laufenden Jahr trotzen. Viele dieser Papiere gehören zum Konsumgüterbereich wie Coca-Cola und Procter & Gamble oder zu den Energiewerten wie Shell und ExxonMobil.
Universa-Fonds war in den letzten Monaten die optimale Risikoabsicherung
Eine andere Alternative waren manche Hedgefonds, die oft auch riskante Short-Wetten eingehen. Besonders gut performte in den vergangenen Monaten der 2007 auferlegte Universa-Fonds vom US-Investor Mark Spitznagel. Auf Jahresebene liegt Spitznagels Fonds nämlich deutlich im Plus. Dies ist übrigens nicht das erste Mal, dass Universa in Krisenzeiten durch die Decke geht. Auch während des Corona-Crashs machte der Fonds im ersten Quartal 2020 eine wahnsinnige Rendite von 4.144 Prozent. Ebenso profitierte Universa von der Finanzkrise 2008. Auch für die nächsten Monate ist Spitznagel äußerst pessimistisch: Er warnt davor, dass die offensive Zinspolitik der Fed eine Deflation auslösten könnte. Zwar würden die Inflationsraten demnächst stark zurückgehen, aber dies werde der US-Wirtschaft schweren Schaden zufügen, prognostiziert Spitzberg gegenüber "Markets Insider". Entsprechend defensiv stellt er seinen risikoreduzierenden Hedgefonds auf.
Der einzige Haken hieran: Für Kleinanleger ist ein Investment in Spitznagels Fonds nicht möglich, nur Großinvestoren und institutionelle Anleger haben die Möglichkeit, Anteile des Universa-Fonds ihrem Depot zur Absicherung beizumischen. Ebenfalls unterstreicht Spitznagel, dass individuelle Investoren seinen Fonds nicht nachbilden könnten. Universa arbeitet nämlich mit enorm vielen charttechnischen und konjunkturellen Signalen und verwendet dabei hochkomplexe IT-Programme.
Das rät Spitznagel Kleinanlegern
Umso interessanter ist Spitznagels Ratschlag für Kleininvestoren, zumal dieser angesichts seiner oft sehr pessimistisch klingenden Prognosen den ein oder anderen Anleger überraschen dürfte. Ähnlich wie Warren Buffett empfiehlt Spitznagel in einem Interview mit dem "Wall Street Journal" nämlich das konsequente Buy and Hold-Investieren in breit aufgestellte Aktien beziehungsweise in diversifizierte Fonds. Anleger sollten Aktien einsammeln und langfristig halten. Denn auch wenn der Aktienmarkt kurzfristig noch fallen dürfte, seien Wertpapiere auf lange Sicht die beste Möglichkeit, das Geld vor der Inflation zu schützen und das Vermögen zu maximieren. Spitznagel hebt in diesem Kontext hervor, dass die Kunden von Universa den Fonds lediglich als risikoabsichernde Depotbeimischung verwenden, während sie weiterhin in riskante Anlagen investiert blieben. Auch Kleinanleger könnten inzwischen mithilfe von kostengünstigen Neobrokern und ETFs am langfristigen Aufwärtstrend der Börsen partizipieren - sofern sie bei schmerzenden Rückschlägen wie im laufenden Jahr die Ruhe behielten, so Spitznagel.
Redaktion finanzen.at
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