Wahlkampfsupport |
23.07.2024 23:18:00
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Kann Tesla profitieren? Elon Musk mit Mega-Wette auf Trumps zweite Amtszeit
Die Chancen von Donald Trump auf eine zweite Amtszeit als US-Präsident sind gestiegen - nicht zuletzt durch die finanzielle Unterstützung, die Tesla-Chef Elon Musk der Wahlkampagne von Trump zugesichert hat. Für den Elektroautobauer wäre eine Trump-Wahl trotz gegenläufiger Indikationen nicht zwangsläufig von Nachteil, so ein Analyst.
• Trump als Präsident hätte negative Auswirkungen auf EV-Branche
• Analyst sieht Tesla dennoch im Vorteil
Im Rennen um das Amt des US-Präsidenten hat Donald Trump aktuell gute Karten, auch wenn sich in ersten Umfragen nach dem Attentatsversuch auf Trump im Rahmen einer Wahlkampfrede in Pennsylvania, bei dem der Republikaner am Ohr verletzt wurde, nur wenig signifikante Veränderung im Wählerverhalten gezeigt hat, wie es bei der Frankfurter Rundschau heisst.
Eine prominente Wirtschaftsgrösse hat dem Präsidentschaftsbewerber für seinen Wahlkampf aber nichts desto trotz offenbar Unterstützung finanzieller Natur zugesagt. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, will Tesla-Chef Elon Musk hohe Millionensummen an die Organisation "America PAC" zahlen, die Trumps Wahlkampf unterstützt. Musk beabsichtige, im Juli mit eigenen Spenden zu beginnen, so das Blatt unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Demnach plane der 53-Jährige nach eigener Aussage, rund 45 Millionen US-Dollar (rund 41 Millionen Euro) pro Monat in die Organisation zu stecken.
Trump-Präsidentschaft dürfte E-Auto-Sektor schaden
Dabei dürfte die Elektroautobranche im Falle einer erneuten Trump-Präsidentschaft eher Nach- als Vorteile haben. In der Vergangenheit hatte der Republikaner staatliche Anreize zum Umstieg auf Elektrofahrzeuge scharf kritisiert. Eine weitere Trump-Präsidentschaft wäre "insgesamt negativ für die Elektrofahrzeugbranche", bemerkte dann auch Wedbush-Analyst Dan Ives in einer von "Barron’s" zitierten Mitteilung an Kunden und verwies auf den "wahrscheinlichen" Fall, dass seine Regierung die 7'500-Dollar-Bundessteuergutschrift für den Kauf neuer Elektrofahrzeuge streichen würde, eine Absicht, die Trump Berichten zufolge gegenüber Spendern bekundet haben soll.
Tesla dennoch Profiteur?
Dass ausgerechnet in dieser für EV-Konzerne brisanten politischen Lage Elon Musk den Wahlkampf von Donald Trump finanziell unterstützt, scheint widersprüchlich. Immerhin ist der US-Markt für Tesla enorm wichtig, die Hälfte aller verkauften Fahrzeuge gingen im zweiten Quartal an inländische Käufer. Das Streichen von Steueranreizen dürfte sich belastend auf die Kaufdynamik auf dem Heimatmarkt auswirken.
Dennoch sieht der Wedbush-Experte Tesla nicht auf allen Ebenen als Verlierer, wenn Trump erneut Präsident wird. Ives spricht sogar von einem "potenziellen Vorteil" für Tesla bei einem Wegfall der staatlichen Kaufanreize. Das Unternehmen sei in der besten Position, um jeglichen Gegenwind zu überstehen. "Tesla hat eine Grösse und Reichweite, die in der Elektrofahrzeugbranche unübertroffen ist, und diese Dynamik könnte Musk und Tesla einen klaren Wettbewerbsvorteil in einem Umfeld verschaffen, in dem Elektrofahrzeuge nicht subventioniert werden", so Ives.
Dabei verweist der Experte auch auf die von Trump in Aussicht gestellten Zollerhöhungen, insbesondere zu Lasten des Landes, in denen Teslas grösste Konkurrenten beheimatet sind: Höhere Zölle gegen China würden "weiterhin billigere chinesische Elektrofahrzeughersteller verdrängen", betont der Experte.
Mit dem finanziellen Wahlkampfsupport dürfte Elon Musk ähnliche Hoffnungen hegen, denn die Rivalen aus China machen Tesla zunehmend das Leben schwer. Allerdings dürften höhere Zölle die sino-amerikanischen Beziehungen zusätzlich belasten und es ist mit einer Gegenreaktion der Chinesen zu rechnen. In diesem Fall würde der Tesla-Konzern, für den China ein wichtiger Markt ist, Gegenwind zu spüren bekommen. Zwar stellt Tesla Fahrzeuge für den chinesischen Markt in China selbst her, chinesische EV-Firmen dürften aber im eigenen Land Vorteile haben und könnten angesichts der Spannungen mit den USA verstärkt politischen Support bekommen.
Redaktion finanzen.ch
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