17.05.2017 18:53:43
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MÄRKTE EUROPA/Fester Euro und Trump lösen Börsen-Ausverkauf aus
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Für die Börsen in Europa ist es am Mittwoch bei hohen Umsätzen nach unten gegangen. Mehr und mehr belastet der feste Euro, der von der Schwäche des Dollar profitiert. "Die Trump-Rally könnte an ihr Ende kommen", sagte Lukman Otunuga vom Broker FXTM. Angesichts des politischen Sturms, den US-Präsident Donald Trump mit seinen Fehltritten entfacht hat, sprach der Devisenanalyst von einer "fortgesetzten Unsicherheit rund um Trump".
An der Börse wurde davon ausgegangen, dass ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump eingeleitet werden könnte. Damit schwanden die Hoffnungen auf baldige Steuersenkungen in den USA, womit der Treiber hinter der Rally an der Wall Street entfallen könnte. Der Dax gab um 1,4 Prozent auf 12.632 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 verlor 1,6 Prozent auf 3.585 Zähler. Auf der anderen Seite waren die vermeintlich sicheren Häfen wie Yen, Anleihen oder auch Gold gesucht.
Euro hat noch viel mehr Aufwärtspotenzial Der Euro stieg zur Wochenmitte auf 1,1150 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit der Trump-Wahl. Doch die Erholung des Euro steht möglicherweise erst am Anfang. "Der letzte Rest des Trump-Dollar ist dahin", sagte Commerzbank-Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann. Zwar dürfte das negative Momentum für den Dollar möglicherweise nachlassen, weil sich die Marktteilnehmer langsam an das politische Chaos in Washington gewöhnen könnten. Sollte allerdings die Unterstützung der Republikaner für den US-Präsidenten bröckeln, könnte die Abwärtsdynamik sogar noch zunehmen: "Momentan ist das Risiko jedweder Dollar-Position kaum rational zu quantifizieren", warnte der Commerzbank-Analyst.
Neben den politischen Aussichten waren es aber auch die auseinanderdriftenden wirtschaftlichen Perspektiven, die laut Markteilnehmern den Euro stärkten. Aus den USA kamen zuletzt nur noch durchwachsene Wirtschaftsdaten. Der US-Arbeitsmarkt zeigte sich zwar noch stark, doch die Einzelhandelsumsätze waren zuletzt deutlich langsamer gewachsen als erwartet. Auch die jüngsten Immobiliendaten deuteten auf eine schwache Entwicklung hin. In der Eurozone wiesen die Daten dagegen nach oben. Sie dürften die Europäische Zentralbank schon bald zu einer Änderung ihres geldpolitischen Ausblicks drängen. Zusammen mit den guten Konjunkturaussichten trieb das die globalen Anleger in Vermögenswerte der Eurozone.
Bundesanleihen waren gesucht. Die Berichte über das politische Agieren Trumps stützten den US-Rentenmarkt und sorgten auch am Euro-Rentenmarkt für eine freundliche Tendenz, sagte Ulrich Wortberg von der Helaba. Auch Gold als sichere Anlage erfreute sich reger Nachfrage, die Feinunze stieg um 1,5 Prozent auf 1.255 Dollar.
Geplante Thyssen-Tata-Fusion nimmt weitere Hürde Aktien von thyssenkrupp legten gegen den Trend um 3 Prozent zu, nachdem der Kurs am Dienstag bereits um mehr als 4 Prozent gestiegen war. Auslöser der Käufe war eine hohe Rückstellung des indischen Stahlherstellers Tata Steel für Pensionsverpflichtungen für seine britischen Stahlwerke. Damit könnte Beobachtern zufolge die bisher ungeklärte Pensionsfrage gelöst werden, die bislang eine Fusion des britischen Stahlgeschäfts von Tata Steel mit dem von Thyssenkrupp verhindert hatte. Käme es zu der Fusion, könnte Thyssenkrupp Synergien heben und Kosten sparen.
SAP habe auf der Sapphire-Hausmesse in Orlando/USA die positiven Innovationsschritte bei bestehenden und neuen Produkten herausgestellt, betonten die Analysten von Goldman Sachs. Sie verwiesen auf die Einführung einer vereinfachten Preisstruktur, die den Kunden die Möglichkeit gebe, nur die Funktionalitäten zu kaufen, die sie benötigten. Die Aktie schloss 0,3 Prozent leichter und bewies damit relative Stärke.
In Amsterdam verloren ABN Amro 4,5 Prozent. Bei den Quartalszahlen der Bank bemängelten Händler, dass ein Großteil des Gewinns auf einer Neubewertung von Finanzmarkt-Derivaten beruhe und nicht auf dem operativen Geschäft. Der Sektor der Banken gehörte mit einem Minus von 2 Prozent zu den großen Verlierern. An der Börse wurde befürchtet, dass die erhoffte Deregulierung der Banken zumindest ins Stocken geraten könnte. Zudem litt der Sektor unter den fallenden Renditen an den globalen Anleihemärkten.
Eher "Schnäppchenkurse" sahen Händler angesichts des Kurseinbruchs von Lenzing (minus 11,5 Prozent). "Da steckt kein operatives Problem dahinter, sondern nur die lange erwartete Platzierung durch den Großaktionär B&C", sagte ein Händler. Er habe seinen Anteil von rund 62 auf knapp über 50 Prozent gesenkt. Bereits im September 2016 hatte er ein Paket platziert.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.584,83 -57,06 -1,6% +8,9% Stoxx-50 3.245,06 -31,05 -0,9% +7,8% Stoxx-600 391,14 -4,77 -1,2% +8,2% XETRA-DAX 12.631,61 -172,92 -1,4% +10,0% FTSE-100 London 7.503,47 -18,56 -0,2% +5,1% CAC-40 Paris 5.317,89 -88,21 -1,6% +9,4% AEX Amsterdam 529,06 -6,70 -1,3% +9,5% ATHEX-20 Athen 2.094,74 -0,93 -0,0% +20,3% BEL-20 Brüssel 3.954,11 -56,47 -1,4% +9,6% BUX Budapest 34.146,49 +68,02 +0,2% +6,7% OMXH-25 Helsinki 3.940,55 -71,32 -1,8% +7,1% ISE NAT. 30 Istanbul 117.750,94 -623,68 -0,5% +23,3% OMXC-20 Kopenhagen 968,94 -20,19 -2,0% +9,6% PSI 20 Lissabon 5.195,57 -77,93 -1,5% +9,4% IBEX-35 Madrid 10.786,10 -196,30 -1,8% +15,3% FTSE-MIB Mailand 21.283,72 -504,18 -2,3% +10,7% RTS Moskau 1.104,30 -8,65 -0,8% -4,2% OBX Oslo Feiertag PX-GLOB Prag 1.336,80 -7,95 -0,6% +11,6% OMXS-30 Stockholm 1.628,37 -24,69 -1,5% +7,3% WIG-20 Warschau 2.302,21 -38,13 -1,6% +18,2% ATX Wien 3.119,18 -27,23 -0,9% +19,1% SMI Zürich 9.001,60 -126,01 -1,4% +9,5%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.10 Uhr Di, 17.27 Uhr % YTD EUR/USD 1,1135 +0,27% 1,1105 1,1068 +5,9% EUR/JPY 124,04 -0,64% 124,85 125,22 +0,9% EUR/CHF 1,0918 -0,01% 1,0918 1,0941 +1,9% EUR/GBP 0,8600 +0,16% 0,8586 1,1666 +0,9% USD/JPY 111,40 -0,92% 112,43 113,15 -4,7% GBP/USD 1,2948 +0,11% 1,2933 1,2910 +4,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,68 49 +1,4% 0,68 -12,5% Brent/ICE 52,38 51,65 +1,4% 0,73 -10,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.257,11 1.237,11 +1,6% +20,00 +9,2% Silber (Spot) 16,93 16,85 +0,5% +0,08 +6,3% Platin (Spot) 945,45 941,50 +0,4% +3,95 +4,6% Kupfer-Future 2,54 2,55 -0,3% -0,01 +1,0% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
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May 17, 2017 12:23 ET (16:23 GMT)
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Robert Halver: Jahresrückblick 2024 | BX TV
Im ersten Teil des grossen Jahresinterviews wirft David Kunz, COO der BX Swiss, wir mit Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG einen Rückblick auf das Jahr 2024.
Wie auch im Jahr 2023 beschäftigt der Krieg in der Ukraine weiterhin die Welt, ebenfalls spitzt sich der Gaza Konflikt zu. Robert Halver erklärt, wie diese Konflikte die Finanzmärkte bewegt haben und welche Auswirkungen die Zinssenkungen der Notenbanken auf die Märkte genommen hat.
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