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14.03.2025 18:21:40

MÄRKTE EUROPA/Schuldeneinigung in Deutschland treibt Kurse in ganz Europa

Von Herbert Rude

DOW JONES--Die Einigung in Deutschland auf neue Schuldentöpfe hat zum Wochenausklang die Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten geprägt. CDU/CSU und SPD gewannen dafür die notwendige Unterstützung der Grünen. Zu den grossen Gewinnern zählten Aktien von Anbietern Erneuerbarer Energien, weil die Grünen ihre Position nutzen, eigene Forderungen durchsetzen. So sollen nun 100 statt 50 Milliarden der insgesamt 500 Milliarden Euro aus dem Infrastrukturpaket für Klimazwecke verwendet werden. Unter den Einzelwerten der Branche ging es beispielsweise für Siemens Energy um 2,3, Nordex um 3,8 Prozent, Vestas um 3,3, SFC Energy um 11,5 Prozent und SMA Solar um 4,6 Prozent nach oben.

Der DAX stieg um 1,9 Prozent auf 22.987 Punkte, der MDAX legte noch stärker um 2,4 Prozent zu. In Europa zog der Euro-Stoxx-50 um 1,4 Prozent auf 5.404 Punkte an. Ein weiterer Star des Tages war der Goldpreis, der am Vormittag erstmals 3.000 Dollar je Unze gekostet hat, zuletzt aber einen Tick darunter lag. "Die immer neuen Schulden der Staaten treiben vorsichtige Anleger auch ins Gold", meinte ein Börsianer.

"Mit dem kräftigen Plus hat der DAX nun den kurzfristigen Abwärtstrend gebrochen und ist zurück in der Spur", so ein Marktteilnehmer. Bereits vor der Schuldeneinigung hatten gute Vorlagen der chinesischen Börsen in der Hoffnung auf neue Stimuli aus Peking zu einer freundlichen Tendenz geführt. Daneben setzten Marktteilnehmer auch auf eine kräftige Erholung an der Wall Street, wo es im frühen Handel kräftig aufwärts ging. Dort war nach dem Nasdaq-Index auch der S&P-500 mit einem Verlust von mehr als 10 Prozent in der aktuellen Abwärtswelle in den Korrekturmodus übergegangen.

Bei den Werten der Rüstungsindustrie und der Infrastruktur ging die Rally weiter. Mit den Berichten zu einer Einigung über die neuen Schuldentöpfe stiegen Rheinmetall um 6,3, Hensoldt um 7,1, Renk um 6,4, Alzchem um 10,9, in Mailand Leonardo um 7,1 und in Paris Thales um 5,6 Prozent.

Weiter aufwärts ging es auch mit Heidelberg Materials (+3,8%), Bilfinger (+6,3%), Hochtief (plus 3,4 Prozent) und in Paris mit Saint-Gobain (+1,7%) sowie in Zürich mit Holcim (+2,0%).

Renditen treiben Finanztitel

Mit der geplanten Verschuldungswelle wird die Zinskurve immer steiler und davon profitierten die Versicherer. Allianz und AXA stiegen beide auf neue Jahreshochs. Zehnjährige Bundesanleihen warfen zeitweise 2,92 Prozent ab, zur Schlussglocke an den Börsen waren es 2,88 Prozent, 3 Basispunkte mehr als am Donnerstag. "Spannend wird sein, was an der Marke von 3 Prozent passiert", so ein Marktteilnehmer. Auch die Bankentitel profitierten von den höheren Zinsen. Deutsche Bank, Santander, BNP und BBVA, gewannen alle etwa 3 Prozent, der Stoxx-Subindex der Banken 2,4 Prozent.

Daimler Truck und BMW nach Zahlen im Minus

Daimler Truck schlossen nach einer volatilen Sitzung 2,3 Prozent höher. Der Auftragseingang sei einen Tick besser als befürchtet gewesen, hiess es zu den vorgelegten Geschäftszahlen. Erwartet schwach fielen die Geschäftszahlen von BMW für das vierte Quartal aus. Der Kurs fiel um 0,3 Prozent.

Für Dermapharm ging es nach anfänglichen Verlusten um 2,6 Prozent nach oben. Die vorläufigen Geschäftszahlen fielen laut Jefferies besser als erwartet aus. Für 2025 erwartet das SDAX-Unternehmen weiteres Ergebniswachstum, hält beim Umsatz aber auch einen leichten Rückgang für möglich.

In Zürich standen Swiss Life nach dem Zahlenausweis unter Druck und verloren 2,1 Prozent. In Paris brachen Kering um 10,7 Prozent ein. Hier verunsicherte, dass ein neuer Kreativdirektor für die wichtigste Marke Gucci benannt worden war.

Index Schluss Entwicklung absolut Entwicklung in % Seit Jahresbeginn

ESTX 50 PR.EUR 5.404,18 +75,79 +1,4% +8,8%

Stoxx-50 4.635,25 +49,34 +1,1% +6,4%

Stoxx-600 546,60 +6,16 +1,1% +6,5%

XETRA-DAX 22.986,82 +419,68 +1,9% +13,4%

CAC-40 Paris 8.028,28 +90,07 +1,1% +7,6%

AEX Amsterdam 905,63 +7,66 +0,9% +2,2%

ATHEX-20 Athen 4.196,13 +56,75 +1,4% +15,9%

BEL-20 Bruessel 4.410,12 +45,71 +1,0% +2,3%

BUX Budapest 87.872,68 +1197,89 +1,4% +9,3%

OMXH-25 Helsinki 4.774,58 +48,29 +1,0% +9,5%

OMXC-20 Kopenhagen 1.927,42 +22,36 +1,2% -9,4%

PSI 20 Lissabon 6.771,09 +49,09 +0,7% +5,4%

IBEX-35 Madrid 13.005,20 +183,90 +1,4% +10,6%

FTSE-MIB Mailand 38.655,30 +655,57 +1,7% +12,1%

OBX Oslo 1.435,18 +10,95 +0,8% +7,1%

PX Prag 2.069,88 +40,30 +2,0% +15,3%

OMXS-30 Stockholm 2.682,38 +34,54 +1,3% +6,6%

WIG-20 Warschau 2.754,38 +71,33 +2,7% +22,4%

ATX Wien 4.297,92 +108,38 +2,6% +14,4%

SMI Zuerich 12.916,81 +80,62 +0,6% +10,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag Do, 17:09 % YTD

EUR/USD 1,0881 +0,3% 1,0853 1,0857 +4,9%

EUR/JPY 161,4120 +0,5% 160,5575 160,4750 -1,4%

EUR/CHF 0,9624 +0,5% 0,9580 0,9610 +2,5%

EUR/GBP 0,8415 +0,4% 0,8379 0,8392 +1,3%

USD/JPY 148,3455 +0,3% 147,9395 147,8020 -6,0%

GBP/USD 1,2931 -0,2% 1,2952 1,2939 +3,4%

USD/CNY 7,1730 +0,1% 7,1679 7,1669 -0,6%

USD/CNH 7,2393 -0,1% 7,2474 7,2452 -1,1%

AUS/USD 0,6325 +0,6% 0,6287 0,6290 +1,6%

Bitcoin USD 84.460,05 +3,8% 81.360,70 80.992,30 -12,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 66,95 66,55 +0,6% 0,40 +0,1%

Brent/ICE 70,6 70,15 +0,6% 0,45 -6,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.989,93 2.987,00 +0,1% 2,93 +13,8%

Silber (Spot) 31,05 31,22 -0,5% -0,17 +11,8%

Platin (Spot) 918,03 921,06 -0,3% -3,03 +5,2%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

March 14, 2025 13:21 ET (17:21 GMT)

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