20.03.2020 16:51:43
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MÄRKTE USA/Wacklige Erholung - Anleiherenditen fallen wieder deutlich zurück
NEW YORK (Dow Jones)--Die am Donnerstag eingeleitete Erholung an der Wall Street setzt sich am Freitag fort. Die Bewegungen sind aber weiter sehr volatil und die Aufwärtsbewegung bleibt insgesamt fragil. Kursangaben haben oft nur sehr kurze Halbwertszeiten. Zudem neigen viele Anleger gerade in Krisenzeiten wie der jetzigen vor Wochenenden dazu, auf Nummer sicher zu gehen und Positionen glattzustellen.
Zu den bereits erratischen Kursbewegungen könnte am Freitag zusätzlich noch der vierfache Verfalltag an der Börse beitragen, wenn Futures und Optionen auf Aktien und Indizes abgerechnet werden.
Zur Mittagszeit in New York liegt der Dow-Jones-Index nach einem wackligen Start 0,3 Prozent höher bei 20.132 Punkten. Der S&P-500 gibt um 0,3 Prozent nach, die Nasdaq-Indizes liegen etwa 1 Prozent höher.
Die diversen Maßnahmen der US-Notenbank und anderer Notenbanken zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie lassen die Anleger allmählich wieder etwas zuversichtlicher nach vorne schauen. Nachdem die Fed am Donnerstag zusätzliche Anleihekäufe angekündigt und neun Ländern den Zugriff auf Dollar-Liquidität erleichtert hatte, haben nun mit Australien, Brasilien, Südkorea, Mexiko, Singapur, Schweden, Dänemark, Norwegen und Neuseeland weitere Staaten diese Möglichkeit erhalten.
Sollte die US-Notenbank dazu übergehen, neben Staatsanleihen auch Unternehmensanleihen zu kaufen, könnte das Ankaufvolumen laut der Bank of America 4,5 Billionen Dollar umfassen.
Marktteilnehmer sprechen dank der Fed-Maßnahmen von einer gewissen Normalisierung. Die Anleger versuchten nicht mehr, möglichst alles zu Liquidität zu machen, sondern schauten wieder auf Renditechancen und kauften beispielsweise auch wieder US-Anleihen.
Dazu tragen auch massive Ausgabenprogramme der Regierungen bei. In den USA hat Mitch McConnell, der die Republikaner-Mehrheit im Senat anführt, am Donnerstag ein Stimuluspaket vorgestellt, das ein Volumen von über 1 Billion Dollar haben könnte und auch Direktzahlungen an US-Bürger vorsieht.
Ölpreise fallen wieder - Überangebot im Fokus
Der Dollar kommt nach den kräftigen Gewinnen im bisherigen Wochenverlauf von seinen jüngsten Hochs zurück. Der Dollar-Index gibt um 0,8 Prozent nach. Der Euro erholt sich auf rund 1,0722 Dollar von 1,0653 im Tagestief.
Am US-Anleihemarkt fallen die zuletzt stark gestiegenen Renditen deutlich zurück. Hier dürften auch die angekündigten zusätzlichen Anleihekäufe der US-Notenbank eine Rolle spielen. Die Zehnjahresrendite sinkt um 21 Basispunkte auf 0,94 Prozent.
Die massive Erholung der Ölpreise vom Vortag ist vorerst beendet. Der Preis für ein Barrel US-Rohöl der Sorte WTI rutscht wieder scharf ab um über 8 Prozent auf 23,03 Dollar. Brentöl verbilligt sich um 4 Prozent. Die Ankündigung der USA, sich notfalls in den Preiskrieg zwischen Russland und Saudia-Arabien einzumischen, verliere etwas an Wirkung, sagen Marktteilnehmer. Stattdessen richte sich das Augenmerk wieder stärker auf das Überangebot.
Bjornar Tonhaugen von Rystad Energy befürchtet weiter fallende Ölpreise. Der Nachfrageausfall wegen der Corona-Krise könnte um einiges schlimmer werden als das Überangebot der Opec+-Produzenten, warnt er.
Gold macht derweil wieder etwas Boden gut. Die Feinunze verteuert sich um 1,6 Prozent auf 1.491 Dollar. Einige Akteure nutzten den jüngsten Preisverfall zum Wiedereinstieg, heißt es. Der Goldpreis, der vor etwa zwei Wochen noch auf einem Mehrjahreshoch knapp oberhalb von 1.700 Dollar notierte, hat sich von diesem um rund 200 Dollar nach unten entfernt. Auch der etwas leichtere Dollar stützt den Goldpreis.
Hamsterkäufe machen Walmart zum Nutznießer der Corona-Krise
Am Aktienmarkt verlieren Walmart nach einem positiven Start mittlerweile gut 2 Prozent. Während in vielen Unternehmen Entlassungen drohen, profitiert der Einzelhandelsriese von den Hamsterkäufen der Amerikaner in der Corona-Krise. Walmart will deshalb seinen Mitarbeitern Boni zahlen und bis zu 150.000 zusätzliche Kräfte befristet einstellen.
AT&T verlieren 6 Prozent. Der Telekomkonzern AT&T hat ein erst vor kurzem angekündigtes Aktienrückkaufprogramm wegen der Pandemie wieder abgeblasen. A&T will so die eigene finanzielle Flexibilität verbessern.
Der Kurs von Genmark Diagnostics springt um 30 Prozent nach oben, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA einen Test des Diagnostikspezialisten auf das Coronavirus in einem beschleunigten Verfahren zugelassen hat.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 20.146,31 0,29 59,12 -29,41
S&P-500 2.405,12 -0,18 -4,27 -25,56
Nasdaq-Comp. 7.235,34 1,19 84,76 -19,36
Nasdaq-100 7.366,79 1,07 78,26 -15,64
US-Anleihen
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,35 -13,1 0,48 -85,5
5 Jahre 0,54 -14,0 0,68 -138,5
7 Jahre 0,82 -19,6 1,02 -142,8
10 Jahre 0,94 -21,6 1,16 -150,5
30 Jahre 1,54 -24,9 1,79 -153,0
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:14 Uhr Do, 17:20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0731 +0,62% 1,0760 1,0700 -4,3%
EUR/JPY 119,07 +0,70% 118,30 117,83 -2,3%
EUR/CHF 1,0539 -0,01% 1,0542 1,0529 -2,9%
EUR/GBP 0,9093 -2,50% 0,9129 0,9179 +7,5%
USD/JPY 111,03 +0,16% 109,67 110,09 +2,1%
GBP/USD 1,1800 +3,19% 1,1699 1,1661 -11,0%
USD/CNH (Offshore) 7,1276 -0,41% 7,0949 7,1496 +2,3%
Bitcoin
BTC/USD 6.578,76 +4,60% 6.467,76 6.008,76 -8,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 23,07 25,22 -8,5% -2,15 -61,8%
Brent/ICE 27,43 28,47 -3,7% -1,04 -57,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.495,50 1.467,59 +1,9% +27,91 -1,4%
Silber (Spot) 12,63 12,07 +4,7% +0,57 -29,2%
Platin (Spot) 617,70 594,55 +3,9% +23,15 -36,0%
Kupfer-Future 2,20 2,19 +0,4% +0,01 -21,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 20, 2020 11:52 ET (15:52 GMT)
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Sprung ins kalte Wasser – Deniz Kayadelen zu Gast im BX Morningcall mit François Bloch
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