Ausser Vergleich |
04.10.2020 18:36:00
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Nike übertrifft Analystenerwartungen - Warum Mitwettbewerber nicht mithalten können

Während Nike kürzlich einen nennenswerten Gewinnanstieg präsentierte, können andere Bekleidungseinzelhändler nicht mithalten. Einige Aktien aus diesem Sektor schaffen es noch nicht mal auf ihr Vorkrisenniveau und können lange nicht mit Nike mithalten.
• Nike berichtete eine 80-prozentige Steigerung bei den Onlineverkäufen
• Mitwettbewerber stehen vor großen Hürden
Nike prescht vor - Marke profitiert von Kundenbeliebtheit
Im vergangenen Quartal, das erste für Nike im Geschäftsjahr 2020/2021, übertraf der Sportartikelhersteller die Schätzungen der Analysten. Umsatzseitig wurde zwar ein kleiner Rückgang verzeichnet, der war jedoch geringer ausgefallen als im Voraus erwartet worden war. Derweil steigerte Nike den Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum im vergangenen Quartal auf 1,52 Milliarden US-Dollar von 1,37 Milliarden US-Dollar. Die Nike-Aktie profitierte davon und sprang hoch. Im Allgemeinen erholte sie sich auch schnell nach dem Tiefpunkt im März und notiert bereits klar oberhalb des Vorkrisenniveaus.
Profitieren würde Nike vor allem von einer "Kundschaft, die die Marke absolut liebt". Aber zugutekomme der Sportmarke auch, dass die Leute in der Stay-at-Home-Atmosphäre eher ebendiesen Kleidungsstil tragen - bequemer, lässiger als im Büro. Danielle Shay, Direktorin für Optionsgeschäfte bei Simpler Trading, betonte dabei, Nike E-Commerce laufe "erstaunlich gut."
Under Armour, Ralph Lauren & Co. hinken hinterher - Lululemon hält mit
Und während der US-Sportartikelhersteller die Corona-Krise mehr oder weniger unangetastet durchgestanden zu haben scheint, bleiben Mitwettbewerber aus diesem Marktsegment weit zurück. Keiner der Konzerne wie beispielsweise Ralph Lauren, PVH Group oder Under Armour könnten mit Nike mithalten, so Danielle Shay, mit Blick auf die beachtliche Steigerung der Nike-Onlineverkäufe. Auch die Aktienkurse haben sich bei weitem nicht so entwickelt wie der von Nike - beim Großteil blieb die Erholung vom März-Tief aus.
"Das Einzige, mit dem ich es wirklich vergleichen kann, ist Lululemon", erklärte Shay in der CNBC-Sendung "Trading Nation". Dabei handelt es sich um einen kanadischen Einzelhändler für Sportbekleidung. Der international tätige Konzern steigerte seinen Umsatz im zweiten Quartal 2020, genauso wie den Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Umsatzseitig belief sich der Anteil des Onlinehandels auf rund 61 Prozent - im zweiten Jahresviertel 2019 machte er dagegen nur knapp 25 Prozent aus.
Der Rest dieser Gruppe stehe dagegen vor großen Hürden, betonte Shay. Besonders Luxusmarken hätte es gegenwärtig schwer, in Sachen Online-Geschäft aufzuholen. Ross Stores und Co. sähen sich erheblichen Hindernisse gegenüber, die Einkaufserlebnisse im Internet aufzubessern und dem Umsatzrückgang entgegenzuwirken. "Nike ist der strahlende Stern, aber jeder einzelne des Rests? Ich würde sie einfach verkaufen", sagte Shay.
Einzelhandel steht vor Hürden
John Petrides, ein Portfoliomanager in der Vermögensverwaltungsabteilung von Tocqueville Asset Management, zeigte sich im Gespräch mit CNBC noch weitaus pessimistischer gegenüber dieses Marktsegments. "Ich mag den Einzelhandel als Kategorie im Allgemeinen nicht, weil die Mode kommt und geht", erklärte er. Langlebigkeit sähe auch er wenn überhaupt nur in Nike und Lululemon, bestätigt er die Aussagen von Shay: "Sie haben eine starke Markenmacht, Sie haben definitiv einen säkularen Trend, zu Hause zu sein und nicht ins Büro zu gehen, und sie haben ein leicht übertragbares Produkt auf der E-Commerce-Plattform. Nike erfüllt alle Kriterien", sagte er. "Es ist keine Überraschung, dass die Aktie so reagiert, wie sie es tut". Für die übrigen Apparel-Player sieht der Börsenexperte dagegen schwierige Zeiten nahen, besonders wenn die "COVID-Situation länger andauert, als der Markt erwartet", so sein kurzfristiger Ausblick.
Redaktion finanzen.ch
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