Q3-Zahlen in Sicht |
15.01.2025 14:03:37
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Richemont-Bilanz im Anmarsch: Das erwarten Experten
Der Luxusgüterkonzern Richemont präsentiert am Donnerstag, 16. Januar, die Umsatzzahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 (Oktober bis Dezember).
Q3 2024/25 (in Mio EUR) AWP-Konsens Q3 23/24 Gruppenumsatz 5'593 5'593 - Schmuck 4'058 3'952 - Uhren 804 939 (in %) Org. Wachstum -0,7 8,0
FOKUS: Der Luxusgüterkonzern Richemont dürfte nach dem Umsatzrückgang im ersten Halbjahr ein weiteres schwieriges Quartal hinter sich haben. Eine langsamere als erwartete Erholung in China sowie eine schwache Konsumentenstimmung insgesamt belasten weiterhin. Für das dritte Quartal 2024/25 (per Ende Dezember) gehen die meisten Analysten von stabilen oder allenfalls leicht höheren Verkäufen aus.
Die ZKB etwa geht davon aus, dass das Wachstum zumindest leicht höher ausfallen könnte. Der bei Richemont höhere Umsatzanteil in Amerika und der im Gegenzug tiefere in Asien sowie der höhere Schmuckanteil versus dem tieferen Anteil der Uhrenmarken helfe dabei. Auch sei der Umsatzrückgang in China gemäss Statistiken nicht mehr ganz so negativ.
Vor einem Jahr hatte die Gruppe, die bekannt für Marken wie Cartier oder IWC ist, im Weihnachtsquartal noch zugelegt. Allerdings hatte sich die Wachstumsdynamik damals bereits abgeschwächt.
Im Fokus stehen Aussagen zum Ausblick für 2025, wobei sich das Management dazu jeweils nur zurückhaltend äussert. Der Makro-Nachrichtenfluss werde weiterhin dominieren, wie sich das Geschäft entwickelt, schreibt ein Experte. Er verweist auf den Gegenwind in China und die Auswirkungen durch mögliche US-Zölle unter Donald Trump 2.0.
ZIELE: Was konkrete Geschäftsziele etwa zur Umsatz- oder Gewinnentwicklung angeht, hält sich Richemont zurück. Investoren orientieren sich daher an qualitative Aussagen des Managements zum Geschäftsgang oder zur Lage in wichtigen Märkten, um Erkenntnisse für den weiteren Geschäftsverlauf zu gewinnen.
Der neue Konzernchef Nicolas Bos sagte Anfang November, dass er keine rasche Erholung in China erwarte: "Das Konsumentenvertrauen in China ist seit längerem sehr schwach, und wir wissen nicht, wann sich die Nachfrage dort erholen wird." Langfristig blieben die Aussichten für den chinesischen Luxusgütermarkt jedoch intakt, hiess es vom Management.
Deutlich besser präsentiere sich die Lage in den USA. Bos, der seit Juni 2024 CEO ist, zeigte sich damals zuversichtlich, dass das Wachstum von Richemont in den USA anhalten werde.
PRO MEMORIA: Für die Schweizer Uhrenindustrie war es insgesamt ein schwieriges Jahr. Die jüngste Exportstatistik zeigte, auch im November wurden weniger Zeitmesser ins Ausland verkauft als im Vorjahr. Die Uhrenexporte gingen um 3,8 Prozent auf 2,41 Milliarden Franken zurück. Erneut war der chinesische Markt mit einem Minus von 27 Prozent ein starker Belastungsfaktor. Ein Lichtblick blieb das ungebrochen starke Wachstum in den USA (+4,7%).
Ende November wurde zudem bekannt, dass der frühere CEO Jérôme Lambert per Anfang 2025 Chef der Uhrenmarke Jaeger-LeCoultre wird. Von 2018 bis Juni 2024 war Lambert CEO von Richemont. Seitdem hatte er die Rolle als Group Chief Operating Officer inne. Anfang Juli hatte Richemont den Abgang der bisherigen Jaeger-LeCoultre-Chefin Catherine Rénier bekannt gegeben. Sie war auf den Chefposten bei Van Cleef & Arpels gewechselt.
Anfang Oktober konnte Richemont nach langer Suche und dem gescheiterten Farfetch-Deal den Verkauf der Online-Tochtedr YNAP an die Münchner Plattform Mytheresa ankündigen. Die Genfer beteiligen sich an der Käuferin, müssen aber auch rund 1,2 Milliarden abschreiben. Die digitale Plattform ist im Verkauf von Kleidern und Accessoires von bekannten Luxusmarken wie Bottega Veneta, Dolce&Gabbana, Gucci oder Moncler tätig.
AKTIENKURS: Richemont kosten an der Börse 139,90 Franken die Aktie (Stand Dienstag 9.30 Uhr), nachdem sie das alte Jahr vor rund zwei Wochen bei 137,90 Franken beendeten (+1,5%). 2024 legten sie 19 Prozent zu und damit deutlich mehr als der Gesamtmarkt. Swatch brachen dagegen um 28 Prozent ein.
jl/an/ys/mk/
Genf (awp)
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