Verwässerung befürchtet |
05.10.2023 22:05:00
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Rivian-Aktie fällt zweistellig: Tesla-Rivale Rivian kündigt Wandelanleihe über 1,5 Milliarden US-Dollar an
Der Elektroautobauer Rivian hat die Ausgabe einer grünen Wandelanleihe im Volumen von 1,5 Milliarden US-Dollar angekündigt. Anleger reagieren verschnupft und schicken die Rivian-Aktie im ausserbörslichen Handel auf Talfahrt.
• Umwandlung in Aktien verwässert Anteil der bestehenden Investoren
• Expertin wertet Schritt dennoch positiv
Der Elektroautobauer Rivian will sich mittels einer grünen Wandelanleihe frisches Geld besorgen. Wie "Bloomberg" berichtet, reichte der Tesla-Konkurrent am Mittwoch ein entsprechendes Dokument ein, wonach grüne Wandelanleihen im Volumen von 1,5 Milliarden US-Dollar im Rahmen einer Privatplatzierung an "qualifizierte institutionelle Käufer" ausgegeben werden sollen. Diese hätten laut der Nachrichtenseite zudem die Option, weitere Anleihen im Gesamtwert von 225 Millionen US-Dollar zu erwerben. Die Schuldverschreibungen, bei denen es sich um vorrangige, unbesicherte Verbindlichkeiten handelt, werden im Oktober 2030 fällig. Wie "Reuters" berichtet, können die Investoren dann wählen, ob sie die Anleihen in Rivian-Aktien umwandeln oder eine Barauszahlung erhalten wollen.
Zusätzliche finanzielle Mittel für Einführung der R2-Plattform
Wie ein Rivian-Sprecher gegenüber "Reuters" erklärte, diene das aktuelle Angebot dazu, "das Risiko der Einführung des R2 in Georgia zu verringern". Zum gleichen Zweck hatte der E-Autobauer bereits im März ähnliche Anleihen im Volumen von 1,3 Milliarden US-Dollar ausgegeben. "Unser vorrangiges Ziel ist die Aufrechterhaltung einer konservativen Bilanz", erklärte der Unternehmenssprecher weiter. Momentan verbrennt Rivian viel Geld, um die Produktionszahlen anzukurbeln - das jedoch mit sichtbaren Erfolgen. So hat Rivian laut "Reuters" im dritten Quartal 15'564 E-Autos ausgeliefert und damit die Erwartungen der Analysten geschlagen, die sich auf 14'740 Fahrzeuge belaufen hatten. Anfang 2026 will Rivian außerdem sein Angebot ausweiten und - neben dem bereits verfügbaren elektrischen Pick-up R1T sowie dem E-SUV R1S - erste Fahrzeuge auf Basis der R2-Plattform an den Start bringen.
Dass das Unternehmen auf grüne Anleihen setzt, um sich für den Launch der R2-Fahrzeugfamilie erneut finanziell abzusichern, dürfte dabei nicht nur dem Image als E-Autobauer geschuldet sein. Laut "Reuters" ermöglichen es grüne Anleihen den Unternehmen nämlich auch, zu günstigeren Konditionen Geld aufzunehmen, da Investoren im Austausch für die Unterstützung grüner Projekte geringere Renditen in Kauf nehmen. Wie "Investor's Business Daily" berichtet, sollen die neuen grünen Wandelanleihe nun dafür genutzt werden, ein oder mehrere neue oder kürzlich abgeschlossene förderfähige grüne Projekte "ganz oder teilweise zu finanzieren, zu refinanzieren oder direkte Investitionen in diese zu tätigen".
Aktionäre reagieren mit Verkäufen auf Rivians Finanzierungspläne
Für bestehende Aktionäre ist die Ausgabe von Wandelanleihen in der Regel jedoch negativ zu werten, da diese bei einer Umwandlung in Aktien zu einer Verwässerung ihres Unternehmensanteils führen. Entsprechend reagierten auch die Rivian-Anleger alles andere als erfreut und schickten die Aktie im Donnerstagshandel an der NASDAQ um 22,88 Prozent nach unten auf einen Schlusskurs von 18,27 US-Dollar.
Experten können dem Schritt jedoch trotz der erwarteten negativen Auswirkungen auf den Rivian-Aktienkurs auch etwas Vorteilhaftes abgewinnen. So bezeichnete Ivana Delevska, CIO von Spear Invest, die Maßnahme gegenüber "Reuters" als "vernünftig". Die Marktexpertin, deren Investmentgesellschaft selbst Rivian-Aktien in einem ihrer ETFs hält, wertete es als positiv, dass man lieber "auf Nummer sicher gehen" wolle, da es am Markt sehr eng werden könnte.
Redaktion finanzen.ch
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