Akademie entscheidet |
28.04.2019 19:33:00
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Trotz Spielberg-Kritik: Netflix darf weiterhin an den Oscars teilnehmen
Nachdem es bei den diesjährigen Oscars mächtig Trubel um den Streaming-Giganten Netflix gab, dessen Produktionen bei der Verleihung ordentlich abstaubten, entschied die Akademie nun, dass solche Streamingdienste weiterhin am Wettbewerb teilnehmen dürfen.
Entscheidung der Akademie
Nun hat die Filmakademie laut CNBC entschieden, die Gültigkeit einer ihrer Grundsatz-Regeln aufrechtzuerhalten und keine Änderungen vorzunehmen. Diese Regel besagt, dass jeder Film für einen Oscar nominiert werden kann, so lange er mindestens sieben Tage im Kino gespielt wurde. Filme könnten am selben Tag, an dem diese Kino-Phase beginnt oder nach dieser Spielzeit bei einem Streamingdienst ausgestrahlt werden und sich trotzdem für die Oscars qualifizieren. Der Präsident der Akademie, John Bailey, sagte in einem Statement: "Wir unterstützen die Filmtheater-Erfahrung als wesentlichen Teil der Kunst des Films und das haben wir stark mit in unsere Diskussionen einfließen lassen." Die Regeln sollen weiterhin die Kinovorführung gewährleisten und trotzdem einer Vielzahl an Filmen ermöglichen bei den Nominierungen für die Oscars berücksichtigt zu werden.
Steven Spielberg gegen Netflix
Einer der sich deutlich gegen die Streamingdienste aussprach war Steven Spielberg. Er verlangte wohl von der Akademie die Änderung der Regeln um Netflix und Co. von den Oscars auszuschließen. Er verlangte eine striktere Trennung von Kino- und Fernsehfilmen. Denn oft sei es so, dass die Eigenproduktionen der Streamingdienste nur kurze Zeit in den Kinos laufen würden, um die Voraussetzungen für die Oscars zu erfüllen, während Kinofilme üblicherweise über längere Zeit gespielt werden, bevor sie dann erst deutlich später im Fernsehen ausgestrahlt werden. Netflix missachtete zudem noch die übliche Tradition, "Roma" nach einem 90-Tages-Fenster, in dem der Film exklusiv in den Kinos zu sehen ist, erst auf der eigenen Plattform zu veröffentlichen.
Spielberg erklärte, wie CNBC berichtet, nun allerdings der New York Times gegenüber, dass seine Meinung über die Streamingdienste in den Medien falsch dargestellt worden sei. "Ich möchte, dass die Menschen sich auf die Art und Weise unterhalten lassen, wie es ihnen gefällt. Großer Bildschirm, kleiner Bildschirm - was für mich wirklich von Bedeutung ist, ist eine tolle Geschichte und jeder sollte Zugang zu tollen Geschichten haben", meinte er in einer E-Mail an die New York Times. Wichtig sei ihm das gemeinsame Erlebnis beim Film und das Fortbestehen der Kinos, darum sorge er sich.
In Hollywood fürchte man sich zunehmend vor dem Streaming-Riesen Netflix, der immer mehr Geld in seine Eigenproduktionen stecke. Doch auch Netflix bekomme immer mehr Konkurrenz, nicht nur durch Amazon, auch Disney und Apple wollen mit eigenen Online-TV-Produktionen aufrüsten. Die Entscheidung der Akademie ist für den Streaming-Riesen dennoch von Bedeutung und auch in der Filmbranche wird zumindest teilweise trotzdem Freude und Erleichterung herrschen, denn Netflix biete diversen Gruppen von Filmemachern andere Möglichkeiten, als die bekannten, großen Filmstudios.
Redaktion finanzen.ch
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