Aktuell viele Risiken |
13.07.2022 23:47:00
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Marktstratege erwartet bei Ether einen Einbruch vor neuen Rekordständen
Ein Stratege sieht für die zweitgrösste Kryptowährung Ether Aufwärtspotenzial - doch bevor es wieder bergauf gehen soll, könnte zunächst ein Abschwung bevorstehen.
• Dennoch Risiken: "Merge" und geldpolitische Straffung
• Kurzfristig Rücksetzer Richtung 52-Wochen-Tief möglich - längerfristig Outperformance erwartet
Ether ist laut Bloomberg Intelligence auf dem Weg, "die Sicherheit des Internets" zu werden, was der Entwicklung des Bitcoin ähnele, "das globale digitale Reservevermögen" zu werden. Bevor es jedoch so weit ist, könnte es für die zweitgrösste Kryptowährung zunächst bis auf die Tiefstände vom vergangenen Sommer zurückgehen. Im Juni 2021 fiel der Etherpreis fast bis auf 1.700 US-Dollar zurück.
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Stratege: Ethereum in Spitzenposition
"Ethereum ist in einer Spitzenposition, um die Welle der Digitalisierung, Tokenisierung, DeFi, Fintech und NFTs anzuführen", zitiert Kitco Mike McGlone, Senior Commodity Strategist von Bloomberg Intelligence. "Der Preis von Krypto Nr. 2 läuft ungefähr parallel zur gesamten Marktkapitalisierung der Krypto-Assets von Coinmarketcap. Die meisten NFTs lauten auf Ethereum, was bedeutet, dass ein expandierendes Ökosystem die Nachfrage darstellt", so McGlone. "Ethereum hat an Tiefe und Dominanz gewonnen. Erfolg spornt den Wettbewerb an und es gibt viele potenzielle Rivalen von Ethereum, aber wir sehen, dass die Krypto Nr. 2 Herausforderungen an ihre Führung abwehrt", erklärt der Stratege.
h2>Mögliche Risiken
Dennoch gebe es einige Risiken, die man beachten müsse. Eines davon sei die bevorstehende "Merge" - der Übergang von Ethereum vom Proof-of-Work- zum Proof-of-Stake-Modell, der eine enorme Reduzierung des Energieverbrauchs mit sich bringen soll. "Die Fusion, die Ethereum von einem Proof-of-Work-Modell zu einem Proof-of-Stake-Modell verlagert, wird Ether in ein aktienähnliches Instrument mit eleganter Angebots-/Nachfragedynamik umwandeln, das ein erhebliches Interesse an dem Vermögenswert wecken könnte. Ether-Staker (Eigentümer die validieren) haben Anspruch auf einen Anteil an zukünftigen Einnahmen (Gebühren), die im Netzwerk generiert werden, wobei EIP-1559 vorschreibt, dass ein Teil der Gebühren (etwa 70 %) verbrannt werden sollte (ähnlich einem Rückkauf) und der Rest als verteilt werden sollte Belohnung (Dividende)", gibt Kitco McGlone wieder. Doch der Stratege warnt auch davor, dass bei der Merge noch einiges schiefgehen könnte.
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Daneben sind die kurzfristigen Preisaussichten derzeit nicht gerade rosig. Die Korrelation zwischen Kryptowährungen und Tech-Aktien nahm in den vergangenen Monaten zu - und Technologieaktien erlebten im April einen massiven Ausverkauf. Anfang April lag die 40-Tages-Korrelation zwischen Bitcoin und dem NASDAQ 100 laut Daten von Bloomberg so hoch wie nie zuvor. Aber auch Ether wird von der geldpolitischen Straffung vieler Zentralbanken, die zinslose Anlagen zunehmend unattraktiver macht, belastet. "Ethereum ist zusammen mit den meisten Risikoanlagen mit Gegenwind konfrontiert, da die Federal Reserve gegen die höchste Inflation seit 40 Jahren kämpft. Wir sehen das Potenzial für eine Umkehrung der Aktienmärkte als primären Gegenwind für Ethereum.", so McGlone. Kryptowährungen könnten durch diese Entwicklung ihre Anziehungskraft als Absicherung verlieren.
Vor diesem Hintergrund könnte der Etherpreis laut McGlone auch bis auf sein Tief des letzten Sommers bei 1'700 US-Dollar fallen: "Wenn der Aktienmarkt weiter sinkt und die Flut für Risikoanlagen sinkt, könnte Ethereum die Performance des letzten Sommers wiederholen und etwa 1'700 $ wieder erreichen. Nachdem die schwächeren, gehebelten Long-Positionen bereinigt wurden, erreichte Ethereum im November einen neuen Höchststand um 4'800 $".
Längerfristig Outperformance erwartet
Längerfristig erwartet der Stratege von der zweitgrössten Kryptowährung jedoch eine Outperformance. "Ethereum scheint sich in einem anhaltenden Bullenmarkt zu befinden", zitiert Kitco McGlone. "Seit Mai 2021 hat der Krypto-Preis etwa eins zu eins mit dem S&P 500 Widerstand gehalten, aber was bemerkenswert ist … ist der anhaltende Rückgang des relativen Risikos von Ethereum gegenüber dem Aktienmarkt. Die Migration in den Mainstream ist unsere Erkenntnis, und sobald sich der Staub von einer notwendigen Umkehrung der Risikoanlagen inmitten des Inflationsdrucks gelegt hat, wird Ethereum eher wieder das tun, was es getan hat - outperformen." Daneben wies McGlone darauf hin, dass "Laut Etherchain.org […] seit Anfang August bis zum 25. April etwa 2,2 Millionen ETH (ungefähr 60 % des normalen Angebots) entfernt" wurden - das Angebot an Ether damit geringer sein könnte als das von Bitcoin - und die Angebotsseite somit auch Unterstützung für höhere Preisniveaus biete.
Redaktion finanzen.ch
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