Story-Telling |
01.12.2023 23:53:00
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Studie zeigt: Mehrheit der Themen-ETFs floppt - Im Gegensatz zu diesen Anlageprodukten
In den vergangenen Jahren wurden eine enorme Anzahl an Themen-ETFs aufgelegt. Während Fondsmanagern mit grossen Versprechungen für ihre neuen Anlageprodukte werben, fällt die Performance meist mau aus. Was steckt hinter der Underperformance - und welche Alternativen bieten sich an?
• Besonders schwach laufen Green Tech-ETFs
• Breit aufgestellte ETFs bieten der Studie zufolge mehr Potenzial
Themenfonds fokussieren sich auf gesellschaftlich und politisch relevante Themen - sei es künstliche Intelligenz (KI), demographischer Wandel oder Klimawandel. Die Finanzbranche entwickelt kontinuierlich neue Produkte, die durch Investitionen in KI-Aktien wie allen voran NVIDIA, aber auch Seniorenheime oder Hersteller von Windkraftanlagen eine Beteiligung an aufstrebenden Trends versprechen und manchmal sogar die potenzielle Rettung der Welt in Aussicht stellen. Eine Studie mit dem Titel "The Big Shortfall" vom US-Analyseunternehmen Morningstar warnt jedoch vor Themenfonds und lenkt die Aufmerksamkeit auf ein bedeutendes Problem: Anleger untergraben ihre eigene Performance, indem sie dem Story-Telling der Fondsmanager zu viel Glauben schenken.
Das ist das Hauptproblem der Themen-ETFs
"Dieses Problem entsteht so", erläutert Ali Masarwah, Geschäftsführer von envestor. "Themenfonds decken in der Regel volatile Märkte ab. Diese werfen mitunter spektakuläre Renditen ab. Danach kommt ein bekanntes Muster zum Tragen: Angelockt von der Performance in der Vergangenheit investieren Anleger in die Fonds. Doch weil der beste Teil der Performance dann oft gelaufen ist, ist das Kurspotenzial der Fonds begrenzt, und oft folgt dann auch ein Absturz. Das spiegelt sich dann in der Anlegerrendite besonders deutlich wider", wie "Institutional Money" den Investmentexperten zitiert. So kommen die Morningstar-Analysten anlässlich einer Analyse von Aktienfonds in den USA und Europa zu dem Ergebnis, dass die Anlegerrendite bei Themenfonds häufig deutlich schlechter als die Anlegerrendite von nicht-thematisch investierenden Aktienfonds ausfalle. Oft erweisen sich die entsprechenden Aktien der Themen-ETFs nach einem starken Lauf in der Vergangenheit als überbewertet.
Themen-ETFs haben eine grosse Renditelücke
Die Anlegerrendite reflektiert den Einfluss der Kapitalzu- und -abflüsse in Fonds und gibt Auskunft darüber, wie sich die durchschnittliche Performance der Anleger im Laufe der Zeit gestaltet. Im Gegensatz dazu quantifiziert die zeitgewichtete Rendite die Erfahrung eines Anlegers, der über den gesamten Zeitraum eine Buy-and-Hold-Strategie verfolgt hat. Die Diskrepanz zwischen der zeitgewichteten Rendite und der Anlegerrendite wird auch als Renditelücke bezeichnet. Bei konventionellen Aktienfonds betrug die Renditelücke in den letzten fünf Jahren lediglich 0,5 Prozent, während sie bei Themenfonds mit sehr hohen 4,9 Prozent zu Buche schlug. Innerhalb der letzten fünf Jahre erwirtschafteten Themenfonds im Schnitt eine jährliche Rendite von 7,3 Prozent für Buy-and-Hold-Anleger, ein durchaus zufriedenstellender Wert. Die zeitgewichtete Rendite zeigte jedoch nur ein Plus von durchschnittlich 2,4 Prozent pro Jahr auf. Dies verdeutlicht, dass besonders bei Themen-ETFs Anleger, die zu zahlreichen Handelsaktivitäten neigen, erhebliche Verluste erlitten haben. Der Grund: Nach einem guten Lauf investieren besonders viele Anleger in neue Themen-ETFs, die dann aber oft schlechter als der Gesamtmarkt performen.
Diese Themen-ETFs schneiden besonders schlecht ab
Die Morningstar-Analyse kommt zu einem weiteren interessanten Ergebnis: Je stärker der Fokus auf spezifische Themen gerichtet ist, desto ungünstiger gestaltet sich die Anlegererfahrung. Bei breit aufgestellten Themenfonds ist die Renditelücke vergleichsweise gering, während Fonds mit höherer Volatilität und engerem Fokus den Anlegern mitunter verheerende Verluste beschert haben. Besonders schlecht schnitten Fonds für alternative Energien ab. Das zeigt sich auch in der am schwächsten performenden Gruppe der Spezial-Fonds, den Green Tech-ETFs. Wer vor fünf Jahren, also 2018 in einen Clean Energy-Fonds einstieg und seitdem daran festhielt, verbuchte ein sattes Plus von jährlich 14 Prozent. Aber: Da die Masse der Investoren erst einstieg, nachdem die Performance 2019 und 2020 bereits extrem gut gelaufen war, lag die Anlegerrendite nur noch bei durchschnittlichen 2,1 Prozent.
Deutlich besser auf Fünf-Jahres-Sicht liefen nicht-thematische ETFs, sprich börsengehandelte, passive Fonds, deren Aktiengewichtung sich zumeist an grossen Indizes wie dem MSCI World, S&P 500, Dow Jones Industrial Average, DAX, EURO STOXX 50 oder dem NASDAQ 100 orientiert. Auf Fünf-Jahres-Sicht bescherten die nicht-thematischen ETFs den Anlegern laut der Morningstar-Studie eine Anlegerrendite von knapp neun Prozent und eine zeitgewichtete Rendite von gut acht Prozent. Diejenigen Anleger, die sich einen unspektakulären Index-Fonds gekauft haben, waren somit zumindest der Morningstar-Studie zufolge besser dran als solche, die sich für einen besonderen, thematisch zugeschnittenen Fonds entschieden.
Redaktion finanzen.ch
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