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Ärger im Paradies? 04.08.2019 22:38:00

Schlecht für Tesla? E-Auto-Vorreiter Norwegen steht wohl vor einem Problem

Schlecht für Tesla? E-Auto-Vorreiter Norwegen steht wohl vor einem Problem

Der Vorreiter in Sachen Elektromobilität kommt aus Skandinavien. In kaum einem anderen Land fahren so viele batteriebetriebene Fahrzeuge umher wie in Norwegen.

Tesla
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• Das Geschäft mit den E-Autos in Norwegen boomt
• Elektromobilität wird vom Staat stark gefördert
• Durch die Subventionierung fehlen Einnahmen

Im Land der Berge und Fjorde ist man auf dem richtigen Weg: Gut die Hälfte der neu zugelassenen Autos sind Elektrofahrzeuge, während es in Deutschland gerade einmal zwei Prozent sind. Die Norweger beweisen damit, dass Elektroautos gut mit Verbrennern mithalten können. Gerade in einem Land, in dem die Einwohner ihr Auto oft benötigen und häufig auch weitere Strecken zurücklegen müssen, steigen diese dennoch auf E-Mobilität um. Vor allem Teslas E-Fahrzeuge sind oft zu sehen. Der Model 3 war im März dieses Jahres sogar das meistverkaufte E-Auto in Norwegen. Doch allmählich sorgt der Boom mit den batteriebetriebenen Autos für Probleme.

Darum sind E-Autos so beliebt

In Norwegen sorgte vor allem der Staat dafür, dass die Elektrofahrzeuge so gut bei der Bevölkerung ankamen. Das Zauberwort: Subventionen. In Norwegen zahlen die Einwohner keine Mehrwertsteuer auf E-Autos, dadurch werden diese preislich im Vergleich zu Verbrennern interessant. Auch die hohen Mautkosten, die in einigen Regionen anfallen, fallen für Besitzer von Elektrofahrzeugen weg. Ein weiterer Vorteil: Bei Fähren, um deren Nutzung man bei den vielen Fjorden oftmals fast nicht herumkommt, kann man mit dem E-Auto sparen. Während diese für Diesel oder Benziner schon einmal um die 20 Euro kosten könnten, zahlten Eigentümer eines batteriebetriebenen Autos für das Fahrzeug nichts. Lediglich für sich selbst müssten sie noch einen kleinen Betrag entrichten. Für Elektrofahrzeuge sei, einem Bericht der ARD zufolge, ausserdem die Kfz-Steuer geringer, sie dürften kostenlos parken, bekämen teils selbst den Strom zum Laden der Batterien gesponsert und dürften in Städten auch die Busspuren nutzen.

Folgen der E-Auto-Subventionierung

Zum Problem werden die Elektrofahrzeuge allmählich, weil für den Staat wichtige Einnahmen durch die starken Vergünstigungen wegfallen. Norwegens Strassen werden zum Beispiel nahezu ausschliesslich durch die Mautgebühren finanziert, die mit Zunahme der Anzahl an Elektrofahrzeugen weiter schrumpfen. Dem Staat seien, laut heise.de, dadurch zuletzt innerhalb eines Jahres Einnahmen in Höhe von drei Milliarden Norwegischen Kronen, was umgerechnet knapp 300 Millionen Euro sind, durch die Lappen gegangen. Für andere Länder sei das nicht viel, doch Norwegen bringt es gerade einmal auf 5,3 Millionen Einwohner, dafür sei dies eine Menge Geld.

Kritik gibt es teils auch, weil das attraktive Förderprogramm in Norwegen die Einwohner mehr in Richtung Individualverkehr lenke, statt die noch umweltschonenderen öffentlichen Verkehrsmittel oder gerade in Städten den Fahrradverkehr zu fördern.

Wie geht es weiter?

Norwegen habe es sich zum Ziel gesetzt, dass ab 2025 nur noch E-Autos zugelassen werden sollen, um im Verkehr CO2-neutral zu werden. Um den Staat mit dieser Entwicklung nicht zu sehr zu belasten muss das Land allerdings seine Grosszügigkeit in Sachen E-Mobilität etwas zurückschrauben. Während an der Einsparung der Mehrwertsteuer nicht gerüttelt werden solle, werde bei der Maut sowie bei Kosten für Parkplätze und Fähren bereits allmählich umgedacht.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: letunas / shutterstock.com,Tesla,Zapp2Photo / Shutterstock.com

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