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Geändert am: 25.09.2024 22:04:04

SNB-Entscheid wirft Schatten voraus: Wall Street schwächelte -- SMI schliesst höher -- DAX beendet Handel tiefer -- Shanghai Composite und Hang Seng letztlich weiter stark

Am Mittwoch zeigte sich der heimische Aktienmarkt mit Gewinnen, während der deutsche Leitindex nachgab. Die US-Börsen präsentierten sich am Mittwoch überwiegend leichter. Die asiatischen Aktienmärkte zeigten sich auch zur Wochenmitte mehrheitlich in Grün.

SCHWEIZ

Am Schweizer Markt wagten sich die Anleger zur Wochenmitte aus der Deckung und griffen bei den heimischen Aktien zu.

Der SMI kletterte bereits kurz nach Eröffnung ins Plus, baute dieses aus und beendete den Tag 0,83 Prozent höher bei 12'148,38 Franken.

Die Nebenwertindizes SPI und SLI eröffneten ebenfalls höher und bewegten sich auch anschliessend klar im Plus. Schlussendlich notierten sie am Mittwoch 0,86 Prozent höher bei 16’172,87 Franken respektive 0,91 Prozent stärker bei 1'982,07 Franken.

Der schweizerische Aktienmarkt hat zur Wochenmitte den dritten Handelstag in Folge mit einem Plus geschlossen. Erneut waren mit Richemont und Swatch die Werte aus dem Luxusgüter-Segment gesucht. Denn die chinesische Notenbank hat nach der Reihe von Zinssenkungen und Stimuli zur Unterstützung der strauchelnden heimischen Wirtschaft am Dienstag einen weiteren Leitzins gesenkt. Dies war aber am Vortag bereits angekündigt worden. Die Luxusgüter wurden vor diesem Hintergrund weiter von der Hoffnung auf eine Belebung des wichtigsten Marktes China gestützt. Die Blicke der Teilnehmer waren zudem bereits auf die Zinsentscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am Donnerstag gerichtet. Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank die Zinsen gesenkt haben, dürfte auch die SNB ihre Geldpolitik weiter lockern, so ein Marktteilnehmer. Dabei wird mehrheitlich von einer Senkung um 25 Basispunkte ausgegangen. Aber auch eine Senkung um 50 Basispunkte sei nicht auszuschliessen, hiess es.

DEUTSCHLAND

Am deutschen Aktienmarkt waren am Mittwoch Verluste zu sehen.

Der DAX startete bereits tiefer, baute seine Verluste im weiteren Verlauf aus und beendete den Handel schliesslich 0,41 Prozent im Minus bei 18'918,50 Punkten.

Das Zaudern der Anleger angesichts der jüngsten DAX-Rekorde blieb am Mittwoch spürbar. Die 19'000 Punkte blieben am Mittwoch eine hohe Hürde für den Leitindex, der unter anderem von Kursverlusten beim Schwergewicht SAP belastet wurde. Ein erneuter Test der Bestmarke von 19'044 Punkten blieb dem DAX am Mittwoch verwehrt. Schon am Vortag war er dem Rekord aus der Vorwoche nur näher gekommen, seitdem fehlen aber die Anschlusskäufe. Auch die Ankündigung weitreichender Konjunkturmassnahmen durch Chinas Zentralbank sorgte zuletzt nicht für einen Befreiungsschlag. Als Teil eines bereits angekündigten Massnahmenpakets senkte Chinas Notenbank die Zinsen so deutlich wie nie zuvor.

"Die Wirtschaftsdaten aus China in den kommenden Wochen werden zeigen müssen, ob und wie stark der Stimulus wirkt", kommentierte am Mittwoch der CDC-Mangels-Experte Jochen Stanzl. Auch in Europa sei eine Abkühlung der Konjunktur zum grössten Aktienrisiko geworden, ergänzte er. Denn die jüngsten Wirtschaftsdaten stellten den bald erwarteten Aufschwung in Frage. "Für Anleger bleibt nur die Hoffnung, dass die Medizin sinkender Leitzinsen der Zentralbanken schnell wirkt", so Stanzl.

WALL STREET

Die US-Börsen fanden am Mittwoch keine gemeinsame Richtung.

Der Dow Jones begann den Handel noch marginal höher, rutschte im Anschluss aber in die Verlustzone und beendete das Geschäft letztendlich 0,70 Prozent tiefer bei 41'914,75 Punkten.
Der NASDAQ Composite eröffnete hingegen knapp im Minus und pendelte anschliessend um den Vortagesschlusskurs, bevor er mit einem Aufschlag von 0,04 Prozent auf 18'082,21 Einheiten schloss.

Am Markt hielt sich weiter etwas die Sorge, dass die US-Wirtschaft trotz der Zinssenkungen der US-Notenbank eine holprige Landung hinlegen könnte. So hatten am Vortag veröffentlichte Daten eine Eintrübung der Stimmung unter den US-Verbrauchern gezeigt. Diese spielen für die US-Wirtschaft eine Schlüsselrolle, da rund 70 Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen. Zudem halten sich Zweifel, ob die Inflation eingedämmt bleibt. Erkenntnisse darüber könnte am Freitag der PCE-Preisindex geben. Der Index der persönlichen Konsumausgaben gilt als bevorzugtes Preismass der US-Notenbank. Anleger erhoffen sich hiervon Hinweise auf den weiteren Zinskurs der Fed.

Konjunkturseitig war die Agenda zur Wochenmitte übersichtlich. Lediglich Daten zu den Neubauverkäufen für August wurden veröffentlicht. So belaufen sich diese auf 716'000 US-Dollar. Erwartet wurden 699'000 US-Dollar nach 751'000 US-Dollar im Vormonat.

ASIEN

Die wichtigsten Börsen in Asien zeigten sich am Mittwoch uneinig.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 zeigte sich zum Handelsschluss um 0,19 Prozent tiefer bei 37'870,26 Punkten. Er hatte zuvor noch Gewinne verbucht und war erst im späten Handel ins Minus gerutscht.

Auf dem chinesischen Festland schloss der Shanghai Composite mit einem Gewinn von 1,16 Prozent auf 2'896,31 Stellen. Auch in Hongkong konnte der Hang Seng an seine starke Vortagesperformance anknüpfen: Er stieg bis zum Handelsschluss um 0,68 Prozent auf 19'129,10 Zähler.

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien legten am Mittwoch weiter zu. Hoffnungen auf eine lockerere Geldpolitik in den USA und China sorgten weiter für Rückenwind. Chinas Zentralbank hatte schon am Dienstag wegen der schwächelnden Wirtschaft weitreichende Massnahmen angekündigt. "Die Wirksamkeit wird vor allem davon abhängen, ob es gelingt, das Vertrauen vieler Chinesen in eine nachhaltige Einkommens- und Beschäftigungsperspektive zurückzugewinnen", merkte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Postbank dazu an. "Andernfalls könnte die Anlegerstimmung schnell wieder kippen."

Es gebe "mittlerweile Anzeichen, die dafür sprechen, dass diese Börsenparty ein ungesundes Ausmass erreicht haben könnte", stellte auch Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners fest. Daher könnte eine Korrektur näher rücken.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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