Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
<
News + Analysen
News + Adhoc
Analysen
Kursziele
>
<
Unternehmen
Termine
Profil
>
<
zugeh. Wertpapiere
Strukturierte Produkte
Trading-Depot
>
Entscheidung gefallen 27.08.2018 22:10:00

Tesla-Aktie unter Druck: Elon Musk kippt Delisting - Rechtliches Nachspiel

Tesla-Aktie unter Druck: Elon Musk kippt Delisting - Rechtliches Nachspiel

Nach langem Hin und Her ob der E-Auto-Pionier Tesla von der Börse geht, ist nun eine Entscheidung gefallen. An den Märkten kommt das nicht gut an.

Die Ankündigung von Tesla-Chef Elon Musk, den Autobauer bei einem Aktienkurs von 420 US-Dollar von der Börse nehmen zu wollen ist hinfällig. Wie Tesla mitteilte, bleibt das Unternehmen börsennotiert.

17 Tage lang hielt Tesla -Chef Elon Musk die Finanzwelt mit seinem waghalsigen Plan eines Börsenrückzugs des E-Auto-Pioniers in Atem. Nun hat der Tech-Milliardär die Aktion genauso überraschend abgeblasen, wie er sie angekündigt hatte. Damit hat Musk ein Grossprojekt weniger am Hals und kann sich auf Teslas Hoffnungsträger Model 3 konzentrieren. Doch das Chaos, das er angerichtet hat, könnte ernsthafte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Durch den Zick-Zack-Kurs verliert Musk zudem weiter an Glaubwürdigkeit. Wird der Starunternehmer für Tesla zur Belastung?

"Die meisten unserer Aktionäre glauben, dass wir als öffentliches Unternehmen besser aufgestellt sind", teilte Musk Freitagnacht im Firmen-Blog mit. Das ist eine radikale Kehrtwende - zuvor hatte er noch getwittert, zwei Drittel der Investoren würden mitziehen. Warum Musk kein Feedback einholte, bevor er im Alleingang mit seinem tollkühnen Plan vorpreschte - rätselhaft. Tesla verlor nun jedenfalls keine Zeit, die Idee zu begraben - ein Spezialausschuss zur Prüfung des Börsenrückzugs gab bereits seine Auflösung bekannt.

Kann man den Tesla-Chef nach dieser Posse noch ernst nehmen? "Was Musk Freitagnacht geschrieben hat, widerspricht allem, was er zuvor getwittert hatte", sagte Analyst Gene Munster dem Finanzdienst Bloomberg. Irgendwann werde sich die Aufregung zwar wieder legen, es sei aber keine Situation, die man einfach so vergessen könne. Rechtsprofessor Stephen Diamond von der Santa Clara University glaubt, dass Teslas Verwaltungsrat Musk letztlich zur Räson brachte, um den Schaden zu begrenzen: "Sie mussten die Farce beenden".

Statt dem Druck der Märkte durch einen Börsenabgang zu entkommen, hat Musk jetzt noch mehr Stress. Denn das rechtliche Nachspiel beginnt gerade erst. Die Börsenaufsicht SEC hat laut US-Medien bereits Vorladungen verschickt, zudem droht eine Klagewelle. Über 15 Kanzleien trommeln Aktionäre zusammen, die sich von Musk getäuscht sehen. Darunter sind bekannte Anwaltsfirmen wie Hagens Berman und Lieff Cabraser, die bereits von anderen Konzernen wie etwa Volkswagen im Abgas-Skandal milliardenschwere Entschädigungen erstritten haben.

Zum Verhängnis könnten Musk vor allem zwei Wörter werden: "Finanzierung gesichert". Sie sind Teil des inzwischen legendären Tweets, mit dem er am 7. August angekündigt hatte, Tesla zum Kurs von 420 Dollar von der Börse nehmen zu wollen. Die Aktie schoss daraufhin kräftig nach oben, was Spekulanten, die auf einen Kursverfall wetten, massive Verluste einbrockte. Doch es machte sich rasch Skepsis breit. Denn die Privatisierung wäre eine finanzielle Herkulesaufgabe. Tesla wäre bei Musks Kursziel insgesamt mit rund 72 Milliarden Dollar bewertet worden, zudem hat die Firma etwa zehn Milliarden Schulden.

Musk hält zwar weiter an seiner Behauptung fest, dass "mehr als genug" Finanzmittel vorhanden gewesen wären, um Tesla von der Börse zu nehmen. Wo genau das Geld hätte herkommen sollen, erklärt er aber nicht. Deshalb muss sich Tesla auf eine langwierige SEC-Untersuchung einstellen und ist mit Sammelklagen wegen irreführender Aussagen und Marktmanipulation konfrontiert. All das kommt zur Unzeit. Musk wirkt bereits angeschlagen wie selten zuvor. Jüngst erst schockte er Aktionäre mit einem emotionalen "New York Times"-Interview, in dem er sich unter Tränen als getriebener Workaholic mit Gesundheitsproblemen und Schlafmittelkonsum outete.

Inzwischen treibt manch Grossaktionär die Befürchtung um, dass der Superstar des Silicon Valley, der Tesla bislang als Ein-Mann-Show führt, selbst zum grössten Risiko für das Unternehmen wird. Denn ausgerechnet jetzt durchläuft Tesla mit seinem Hoffnungsträger Model 3 die wohl kritischste Produktionsphase, weshalb Musk eigentlich stärker denn je gefordert ist. Ende Juni hatte der Firmenchef noch aufgetrumpft, als mit über einem halben Jahr Verspätung endlich das Produktionsziel erreicht wurde, pro Woche 5000 Einheiten des ersten günstigeren Tesla-Modells vom Band laufen zu lassen.

Doch auch die Zweifel an der Nachhaltigkeit der Model-3-Fertigung steigen. "Unsere Experten fanden zahlreiche Qualitätsprobleme wie fehlende Schrauben, starken Lärm oder ungleichmässige Spaltmasse", heisst es in einer aktuellen UBS-Analyse. Im Vergleich dazu steche der Chevy Bolt - das ist der Model-3-Rivale von General Motors - äusserst positiv hervor. Parallel dazu berichtete die Website "Business Insider" unter Berufung auf interne Unterlagen von Tesla von einer enormen Fehlerquote. Mehr als 4300 der 5000 in der letzten Juniwoche gefertigten Model 3 mussten demnach überarbeitet werden.

Mit Blick auf Teslas strapazierte Kapitaldecke hat sich Musk mit dem Wirbel um eine mögliche Privatisierung erst recht keinen Gefallen getan. Um den Eindruck zu zerstreuen, der Tweet zum Börsenrückzug sei ein Bluff gewesen, wurden kostspielige Massnahmen zur Prüfung der Idee ergriffen. So liess sich Tesla etwa von der Beteiligungsgesellschaft Silver Lake und von den Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley beraten - sowas ist nicht billig. Hinzu kommen Rechtskosten wegen der Sammelklagen und der SEC-Ermittlungen. Beim Aktienkurs hat Musk sich ebenfalls einen Bärendienst erwiesen - der notierte zuletzt schon wieder tiefer als vor seinem vermaledeiten Tweet.

Am Montag verloren Tesla-Titel im NASDAQ-Handelsverlauf zeitweise um 3,33 Prozent auf 312,13 US-Dollar zurück. Am Ende belief sich das Minus noch auf 1,1 Prozent, die Aktie schloss bei 319,27 US-Dollar.

finanzen.ch mit Material von awp international

Weitere Links:


Bildquelle: Justin Sullivan/Getty Images,Jonathan Weiss / Shutterstock.com,Katherine Welles / Shutterstock.com

Analysen zu Tesla

  • Alle
  • Kaufen
  • Hold
  • Verkaufen
  • ?
12.03.25 Tesla Underweight JP Morgan Chase & Co.
11.03.25 Tesla Verkaufen DZ BANK
10.03.25 Tesla Sell UBS AG
05.03.25 Tesla Neutral Goldman Sachs Group Inc.
28.02.25 Tesla Outperform RBC Capital Markets
Eintrag hinzufügen

Erfolgreich hinzugefügt!. Zu Portfolio/Watchlist wechseln.

Es ist ein Fehler aufgetreten!

Kein Portfolio vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen des neuen Portfolios angeben. Keine Watchlisten vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen der neuen Watchlist angeben.

CHF
Hinzufügen

Bank WIR im Wandel – Digitalisierung, KMU und Privatkunden, Leadership» – Melek Ates zu Gast im BX Morningcall mit François Bloch

📈 Zitat: „Digitalisierung beginnt nicht bei der Technik – sie beginnt beim Menschen.“ 🔎

Wie gelingt eine erfolgreiche Verbindung zwischen Tradition und Innovation im Bankwesen? Und welche Rolle spielt eine starke Führungspersönlichkeit dabei? In dieser Ausgabe des BX Morningcall tauchen wir tief ein in die Zukunft des Schweizer Bankgeschäfts – gemeinsam mit Melek Ates, der neuen Leiterin für das Privat- und Firmenkundengeschäft bei der Bank WIR. Sie bringt nicht nur über 30 Jahre Bankerfahrung mit, sondern auch frische Impulse in einer Zeit des Umbruchs und der digitalen Transformation.

Im Gespräch mit François Bloch und David Kunz gibt Melek Ates spannende Einblicke in ihre Vision für die Bank WIR, ihre Perspektiven auf den Schweizer KMU-Markt und ihre ganz persönliche Führungsphilosophie. Es geht um mehr als nur Zahlen – es geht um Werte, Wandel und Weitblick. Was macht Genossenschaftsbanken wie die Bank WIR besonders? Wie gelingt die digitale Transformation in einem traditionell geprägten Sektor? Und warum stehen dabei immer die Menschen im Mittelpunkt?

👉🏽 https://bxplus.ch/bx-musterportfolio/

Bank WIR im Wandel – Digitalisierung, KMU und Privatkunden, Leadership» – Melek Ates zu Gast im BX Morningcall mit François Bloch

Mini-Futures auf SMI

Typ Stop-Loss Hebel Symbol
Short 13’478.64 18.73 B1LSOU
Short 13’736.84 13.60 B02SIU
Short 14’260.40 8.73 BASSBU
SMI-Kurs: 12’916.81 14.03.2025 17:30:25
Long 12’395.51 19.88 BD5SNU
Long 12’100.00 13.93
Long 11’585.02 8.88 BBQSEU
Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: https://keyinvest-ch.ubs.com

Aktien in diesem Artikel

Tesla 220.77 5.47% Tesla

finanzen.net News

Datum Titel
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}}