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Teure Nachbearbeitung 19.03.2018 20:52:00

Fast die Hälfte aller Tesla Model 3-Teile sind angeblich mangelhaft

Fast die Hälfte aller Tesla Model 3-Teile sind angeblich mangelhaft

Eine Negativschlagzeile jagt die andere. Nachdem Tesla bereits mehrfach wegen Produktionsproblemen beim Model 3 in den Fokus rückte, berichteten nun Mitarbeiter von erheblichen Fehlern und damit verbundenen kostspieligen Nachbesserungen.

Einem Bericht des "CNBC" zufolge soll eine Vielzahl von Einzelteilen, die im Model 3 verbaut werden, fehlerhaft sein und kostspielige Ausbesserungen nach sich ziehen.

Interne Qualitätsdefizite

Ein CNBC-Reporter berichtet, mit aktuellen sowie ehemaligen Mitarbeitern des US-amerikanischen Autobauers gesprochen zu haben. Ein Tesla-Ingenieur schätzt, dass rund 40 Prozent der Teile, die in Fremont, Kalifornien, produziert werden, zu hohen Kosten nachgearbeitet werden müssten. Da die Fehlerrate dermaßen hoch sei, sei es schwierig, die Produktionsziele zu erreichen. Die überproportional hohe Anzahl sei auch einer der Gründe für die erheblichen Verzögerungen bei der Produktion des Model 3.

Um den Rückstand unter Kontrolle zu bekommen, soll Tesla mehrere Teams von Technikern und Ingenieuren aus den Servicezentren sowie den Wiederaufbereitungslinien angewiesen haben, bei der Reparatur in Fremont zu unterstützen.

Perfekte Autos für jeden Kunden

Tesla dementiert diese Vorwürfe jedoch - das Unternehmen habe weder eine derart hohe Zahl an Mitarbeitern nach Fremont geholt, noch seien diese dafür zuständig, die Autos wiederaufzubereiten. Es gehe dabei lediglich um eine strenge Qualitätskontrolle. Bei der Endkontrolle werde alles bis ins kleinste Detail geprüft. Ein Großteil der dabei auftretenden Probleme sei jedoch geringfügig und könne innerhalb kürzester Zeit gelöst werden, so ein Sprecher des Unternehmens. Es gebe hunderte Prüf- und Testpunkte, die alle beachtet werden müssten, das brauche seine Zeit. Doch die aufwendige Kontrolle am Ende sei unumgänglich, denn Tesla strebe nach Perfektion: "Unser Ziel ist es, perfekte Autos für jeden Kunden zu produzieren".

Ende Februar hatte Tesla die Produktion des Model 3 sogar für vier Tage ausgesetzt. Dies sei allerdings im Vorfeld geplant gewesen, um die "Automatisierung zu verbessern und Engpässe systematisch anzugehen, um die Produktionsraten zu erhöhen". Solche Ausfälle seien üblich, berichtet ein Unternehmenssprecher. Es sei zudem möglich, dass es auch in den kommenden Monaten nochmal dazu kommen könnte. Die Effizienz der Produktion habe sich jedoch bereits erheblich verbessert.

Nicht ungewöhnlich?

Tesla ist - im Gegensatz zu den meisten anderen großen Automobilherstellern - vertikal integriert. Der Konzern verfügt demnach nicht über ein großes Netzwerk an Zulieferern, sondern betreibt einen Großteil der Komponentenfertigung selbst. Damit ist Tesla auch für die Reparatur der Teile zuständig. Xavier Mosquet von der Boston Consulting Group meint, es sei unter diesen Umständen nicht ungewöhnlich, dass es zu solchen Ausfällen oder Nacharbeiten komme.

Matt Girvan, Gründer von MAG Consulting, ist jedoch anderer Meinung. Ihm zufolge dürften während des Launchs eigentlich nicht mehr solche umfassenden Nacharbeiten stattfinden - dies deute auf interne Qualitätsdefizite hin.

Produktionsschwierigkeiten sind nichts Neues für das Unternehmen unter Elon Musk. Bereits im letzten Jahr musste Tesla seine anfangs sehr optimistischen Prognosen schnell revidieren. Das Unternehmen kündigte ursprünglich an, im Jahr 2017 100.000 bis 200.000 Model 3 produzieren zu wollen. Als relativ schnell klar wurde, dass dies nicht klappte, musste Tesla die Ziele mehrfach ändern. Das neue Ziel heißt nun: 2.500 Modelle pro Woche bis zum Ende des ersten Quartals. In dem darauffolgenden Quartal soll die Produktion dann auf 5.000 Modelle wöchentlich steigen.

Ob Tesla dieses Ziel erreicht, bleibt abzuwarten - langweilig dürfte es bei dem US-Konzern so schnell jedoch nicht werden.

Redaktion finanzen.net

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Bildquelle: Nadezda Murmakova / Shutterstock.com,Frontpage / Shutterstock.com,Katherine Welles / Shutterstock.com,JOHANNES EISELE/AFP/Getty Images

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