Bluechip im Aufwind |
31.07.2020 13:20:54
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Lonza-Aktie im Rallymodus - das steckt hinter der starken Performance
Für den Pharmazulieferer Lonza ging es zuletzt steil bergauf. Während andere Unternehmen unter der Last der Corona-Pandemie schwer leiden, konnte sich das Schweizer Unternehmen als Krisen-Profiteur etablieren. Doch wird die gute Stimmung auch langfristig anhalten?
• Moderna-Partnerschaft und starke Zahlen stützen
• Corona-Impfstofhoffnung hilft zusätzlich
Es läuft rund bei Lonza. Der Hersteller von Spezialitätenchemie hat seit Jahresbeginn bereits eine beeindruckende Rally an den Tag gelegt - und das trotz Coronakrise. Seit Jahresbeginn konnte der Schweizer Standardwert bereits über 60 Prozent zulegen und ist damit bisher der beste SMI-Titel. Der heimische Leitindex hat in derselben Zeit sogar über drei Prozent verloren (Berechnungsgrundlage sind die Schlusskurse vom 28. Juli). Auch Pharma-Schwergewichte Roche und Novartis können mit diesem Höhenflug nicht mithalten.
Strategische Partnerschaft von Lonza und Moderna
Es sind verschiedene Faktoren, die für den kometenhaften Aufstieg des Pharmazulieferers verantwortlich sind. Im Mai gab Lonza bekannt, eine 10-jährige strategische Zusammenarbeit mit Moderna einzugehen, um an dem Corona-Impfstoff mRNA-1273 zu arbeiten. Dieser soll dann an den US- und Schweizer Standorten des Pharmazulieferers produziert werden. Dabei darf das Basler Unternehmen mit finanzieller Unterstützung seitens der US-Regierung rechnen, welche durch den Vertrag Modernas mit dieser abgedeckt ist.
Analysten der ZKB, von der Bank Vontobel sowie der Baader Helvea sind sich einig, dass die strategische Partnerschaft grosses Potenzial für Lonza berge, auch wenn Vontobel-Stratege Daniel Buchta gegenüber awp bemängelte, das bisher keine finanziellen Angaben über die Partnerschaft gemacht worden seien.
Mittlerweile gibt es eine klinische Phase III-Studie mit dem Impfstoff, an der 30.000 erwachsene Freiwillige teilnehmen. Darüber hinaus gab die US-Regierung bekannt, die Forschungsgelder für Moderna verdoppeln zu wollen, was wiederum auch Lonza zu Gute kommen dürfte. Damit beläuft sich das Investitionsvolumen auf fast eine Milliarde Dollar.
Bilanz zum ersten Halbjahr 2020 übertrifft die Markterwartungen
Daneben punktete der Pharma-Zulieferer erst vor wenigen Tagen mit seiner Bilanz zum ersten Halbjahr 2020. Dabei überzeugte das Unternehmen insbesondere mit seiner Sparte Biotech & Nutrition, die sich auf Dienstleistungen für andere Pharmaunternehmen konzentriert. Die Verkäufe in diesem Segment legten um 10,8 Prozent auf 2,226 Milliarden Franken zu. Auch insgesamt konnte das Basler Unternehmen mit einem erwirtschafteten Reingewinn von 478 Millionen Franken die Analystenschätzungen übertreffen. Auch den Ausblick für 2020 bekräftigte der Pharmazulieferer - seinen Umsatz will Lonza um einen über dem mittleren Wert liegenden Prozentsatz steigern sowie ein stabiles Kern-EBITDA erzielen. 2019 lag diese bei 27,4 Prozent.
Gemeinsam mit seiner Zahlenvorlage informierte der SMI-Wert auch über das Vorhaben, die Sparte Lonza Specialty Ingredients (LSI) verkaufen zu wollen. Dass das schwächelnde Chemiegeschäft abgespalten werden soll, war zwar schon vorher bekannt, allerdings gab es noch keine Informationen darüber, wie genau dies erfolgen soll.
Doch dies sind nicht die einzigen positiven Meldungen, die der Spezialitätenchemie-Hersteller zu vermelden hatte. Erst diese Woche informierte Lonza über einen langfristigen Vertrag mit dem Biopharmaunternehmen Kodiak Sciences. Hier soll eine Biokonjugationsanalage gemeinsam erbaut werden. Allerhand Gründe also, auf eine glänzende Zukunft Lonzas zu setzen.
Aktie im Branchenvergleich sehr teuer
Allerdings bleibt angesichts der rasanten Kursentwicklung der Lonza-Aktie natürlich die Frage, ob es weiter nach oben gehen wird oder es für Anleger Zeit wird, ihre Gewinne zu realisieren. So weist der Pharma-Zulieferer bereits ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis aus und liegt weit über dem Branchendurchschnitt. Auch für Anleger, die auf Dividenden als Renditebringer setzen, dürfte sich der Lonza-Anteilsschein weniger eignen. Im letzten Jahr wurde eine Dividende von 2,75 Franken an Aktionäre ausgeschüttet, der gleiche Betrag wie bereits seit 2017. Allerdings gab das Unternehmen an, Anleger am Erlös aus dem LSI-Spartenverkauf partizipieren zu lassen, Details sind bisher jedoch nicht bekannt.
Solange noch kein Corona-Impfstoff gefunden wurde, dürfte Lonza weiter auf der Moderna-Hoffnungswelle mitreiten - das könnte auch dem Aktienkurs weitere Gewinne bescheren. Sollte es jedoch einer der Konkurrenten wie beispielsweise Pfizer oder BioNTech schaffen, dem Biotechnologieunternehmen zuvorzukommen, dürfte dies den Anteilsschein belasten. Wie Werner Gundlehner von der NZZ schreibt, dürfte die Aktie derzeit jedoch auch weiter von ihrem momentanen Schwung profitieren und sich daher kurzfristig weiter positiv entwickeln.
Redaktion finanzen.ch
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