Förderung für E-Autos |
23.04.2024 16:32:36
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Stellantis-Aktie höher: Laut Opel-Chef wird Flaute den Elektromarkt nicht aufhalten - Stellantis streicht Arbeitsplätze
Die Verunsicherung am Markt für Elektroautos wird die Technologie aus Sicht von Opel-Chef Florian Huettl nicht nachhaltig ausbremsen.
Opel will ab 2028 in Europa nur noch Elektroautos anbieten. Huettl sagte am Dienstag: "Wir halten ganz klar an unserem Plan fest, auch was die Geschwindigkeit betrifft. Wir können das nur zu einem gewissen Grad von der Politik abhängig machen." Es sei aber sinnvoll, wenn Regierungen eine Hochlaufphase zeitlich begrenzt stimulieren. In Frankreich etwa werde ein Förderprogramm zum E-Auto-Leasing gut genutzt.
Huettl bekräftigte Opels Ziel, in den kommenden Jahren ein Elektroauto für 25 000 Euro anbieten zu wollen. Mit Blick auf den Preisunterschied zwischen Verbrennern und E-Autos sagte er: "Die nächste Generation an batterieelektrischen Plattformen wird uns erlauben, diese Preisparität zu erreichen."
Opel stellte am Dienstag eine vollelektrische Version des SUV Grandland in seinem Werk in Eisenach vor. Die Fertigung eines Autos in Deutschland sei mit Kostenherausforderungen verbunden, sagte Huettl weiter. "Es ist natürlich leichter, in einem höhersegmentigen Auto wie dem Grandland die Kosten zu verkraften. Im Kleinwagensegment ist das aufgrund der Wettbewerbslage schon wesentlich schwieriger." Die Produktion eines Kleinwagens wie dem Corsa in Deutschland sei "heute nicht denkbar".
Neues Elektromodell soll Sicherheit in Eisenacher Opel-Werk bringen
Mit der Einführung eines neuen vollelektrischen SUV soll das Opel-Werk in Eisenach für die nächsten Jahre gesichert werden. "Wir haben jetzt hier mit dem neuen Grandland eine Perspektive für eine sehr gute Auslastung in den nächsten Jahren", sagte Opel-Chef Florian Huettl bei der Vorstellung der ersten Vorserien-Modelle am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Das Werk habe seine Kosten im Griff, sei flexibel und biete beste Qualität. Um eine bedeutende Rolle zu behalten, müsse kontinuierlich an der Wettbewerbsfähigkeit gearbeitet werden.
Um das Werk in Eisenach mit seinen derzeit 1100 Beschäftigten hatte es immer wieder Sorgen gegeben. So war unter anderem befürchtet worden, dass der Opel-Mutterkonzern Stellantis das Werk zur Disposition stellen könnte. Vergangenes Jahr kündigte Stellantis dann 130 Millionen Euro an Investitionen und die exklusive Fertigung des neuen Grandland in dem Werk an.
Aktuell läuft die Vorserie für das neue Modell, es werden also Mitarbeiter geschult und das Werk vorbereitet. Die Serienproduktion soll ab dem zweiten Halbjahr anlaufen. Künftig soll der Grandland als Elektro- und Hybridvariante auf einer gemeinsamen Fertigungslinie laufen.
Opel will ab 2028 in Europa nur noch Elektroautos anbieten. Huettl sagte am Dienstag: "Wir halten ganz klar an unserem Plan fest, auch was die Geschwindigkeit betrifft. Wir können das nur zu einem gewissen Grad von der Politik abhängig machen." Aktuell bemerke auch Opel die Verunsicherung am Markt für Elektroautos, nachdem die E-Förderung des Bundes im vergangenen Dezember ausgelaufen war.
Made in Germany bedeutet auch höhere Kosten
Die Fertigung eines Autos in Deutschland sei mit Kostenherausforderungen verbunden, sagte Huettl weiter. "Es ist natürlich leichter, in einem höhersegmentigen Auto wie dem Grandland die Kosten zu verkraften. Im Kleinwagensegment ist das aufgrund der Wettbewerbslage schon wesentlich schwieriger." Die Produktion eines Kleinwagens wie dem Corsa in Deutschland sei "heute nicht denkbar". Huettl bekräftigte Opels Ziel, in den kommenden Jahren ein E-Auto für 25 000 Euro in Europa anbieten zu wollen.
In dem 1992 eröffneten Eisenacher Werk war früher unter anderem der Corsa gebaut worden, bevor 2019 der Schwenk auf die erste Generation des Grandland kam. Im vergangenen Jahr lief der laut Werksleiter Jörg Escher etwa 62 000 Mal vom Band.
Die Mitarbeiterzahl in Eisenach war in den vergangenen Jahren sukzessive gesunken: Im Jahr 2014 sprach das Unternehmen noch von 1600 Beschäftigten, vergangenes Jahr noch von 1200 und aktuell von 1100. Im Februar noch hatte es in dem Werk Kurzarbeit gegeben, weil die Nachfrage nach dem derzeit dort gefertigten Grandland-Modell im Zuge des Produktwechsels zurückging. Das soll mit dem neuen Modell passé sein.
Thüringer Zulieferer zeigen sich enttäuscht
Aus Sicht des Geschäftsführers des Branchennetzwerks Automotive Thüringen, Rico Chmelik, hat das Eisenacher Opel-Werk zwar Strahlkraft für die Region. Die Einführung des neuen Modells sichere das Werk für mindestens zehn Jahre ab. Für die Thüringer Zulieferer sei das Werk in Eisenach aber weitgehend unbedeutend. Erwartungen an eine neue, lokale Lieferantenstruktur seien nicht erfüllt worden.
So sollen etwa die Batteriezellen für den neuen Grandland künftig nicht etwa aus der grossen CATL-Fabrik am Erfurter Kreuz kommen, sondern von einer der Gigafabriken des Zell-Herstellers ACC, an dem Stellantis beteiligt ist, in Kaiserslautern, so der Eisenacher Werksleiter Escher. Strom für das Werk soll künftig auch vor Ort produziert werden: Opel plant in Eisenach einen 14 Hektar grossen Solarpark, der laut Escher zumindest an Sonnentagen das Werk zu 100 Prozent versorgen können soll.
Opel-Chef ruft zu Wahl auf
Markenchef Huettl rief angesichts der anstehenden Wahlen in Thüringen am Dienstag auch zum Urnengang auf. Opel sei ein internationales Unternehmen und positioniere sich klar gegen Rassismus und Ausgrenzung. Zudem profitiere das Unternehmen stark von der Europäischen Union und habe gute Verhältnisse mit den bisherigen Thüringer Landesregierungen gehabt. "Nutzen Sie also bitte die anstehenden Wahlen und gehen sie wählen." In Thüringen finden demnächst Kommunal- und Europawahlen statt. In Umfragen zur Landtagswahl am 1. September war die AfD zuletzt mit Abstand die stärkste Kraft.
Stellantis will unbestimmte Zahl von US-Arbeitsplätzen streichen
Stellantis will in den USA eine nicht näher genannte Zahl von Arbeitsplätzen streichen. Dadurch soll die Produktivität angesichts des schwierigen Umfelds verbessert werden. Der in New York, Mailand und an der Euronext Paris notierte Autohersteller teilte mit, in den kommenden Monaten Entlassungen in nicht näher definiertem Umfang zu planen, da er das Geschäft in einer "stark wettbewerbsorientierten und herausfordernden US-Automobilindustrie" stärken wolle. Der Konzern, zu dessen Marken Chrysler, Alfa Romeo und Fiat gehören, erklärte, die Entscheidung sei Teil einer laufenden Überprüfung des Geschäfts.
Am Vortag hatte Automotive News berichtet, dass Stellantis 199 Vollzeitbeschäftigte in seinem Sterling Heights Montagewerk in Detroit entlässt. Das Werk beschäftigt 6.222 Mitarbeiter, die in drei Schichten arbeiten. Davon sind 5.916 auf Stundenbasis beschäftigt, der Rest ist fest angestellt. Der Autohersteller, der aus dem Zusammenschluss von Fiat Chrysler und dem Peugeot-Hersteller PSA Group hervorgegangen ist, hatte Ende 2023 weltweit rund 271.000 Mitarbeiter. Der Jeep-Hersteller hat 35 Produktionsstätten in Nordamerika, davon 22 in den USA, sechs in Kanada und sieben in Mexiko.
Die Stellantis-Aktie notiert an der Euronext in Paris zeitweise 0,35 Prozent bei 23,24 Euro im Plus. EISENACH (awp international) / NEW YORK (Dow Jones)
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