Winterreichweite |
27.01.2023 22:43:00
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Tesla-Aktie: Hohe Geldstrafe für Tesla wegen irreführender Angaben zur Reichweite
Tesla erhält von der südkoreanischen Kartellbehörde eine Millionenstrafe wegen irreführender Werbung. Grund ist der Reichweitenverlust bei niedrigen Temperaturen.
• Tesla gibt "Fahrtipps für den Winter"
• Winterreichweitenverluste im Vergleich
Irreführende Werbung ist der Grund für die Geldstrafe für den US-Elektroautobauer Tesla in Höhe von 2,2 Millionen US-Dollar, welche die südkoreanische Kartellbehörde (KFTC) verhängt hat. Gegenüber der Tesla-Werbung soll die Reichweite bei kalten Temperaturen um 50,2 Prozent verringert sein, wie Reuters berichtet. Die Winterreichweite der Tesla-Fahrzeuge sowie die Verbrauchskosten im Vergleich zu Benzinern seien ebenso übertrieben wie die Ladeleistung der Supercharger, heisst es vonseiten der Kartellbehörde in dem Bericht von Reuters. Eine Stellungnahme des Elektroautopioniers erhielt die Nachrichtenagentur auf ihre Anfrage hin nicht.
Teslas "Fahrtipps für den Winter"
Das Problem des Reichweitenverlusts bei niedrigen Temperaturen ist weithin bekannt, und betrifft alle Elektrofahrzeuge. Denn da der Motor kaum Wärme abgibt, sind die Batterien bei niedrigen Aussentemperaturen kalt und können (vorübergehend) nicht die gewohnte Leistung erbringen, da die chemischen und physikalischen Reaktionen sich bei Kälte verlangsamen.
Tesla gibt seit 2021, wie auch andere Elektroautobauer, auf seiner Homepage, und an (Neu-)Kunden auch per Mail, "Fahrtipps für den Winter", die dabei helfen sollen, den Energieverbrauch bei kalten Temperaturen zu senken bzw. die Energieverluste zu minimieren. Tesla-Fahrer können, so die Anweisungen, bereits vor der Fahrt mit den Funktionen "Geplante Abfahrt" und "Vorklimatisierung" in der App "eine erhebliche Menge an Energie" einsparen. "Eine gute Vorbereitung gewährleistet, dass Ihr Fahrzeug zum Fahrtantritt den gewünschten Ladezustand und die gewünschte Innenraumtemperatur aufweist und dass höchste Effizienz und Leistung bereits bei der Abfahrt verfügbar sind. Wenn Ihre Batterie nicht ausreichend vorkonditioniert ist, verbraucht sie einen Teil ihrer eigenen Energie, um sich zu erwärmen, anstatt diese Energie für Ihre Reichweite zu verwenden", ist in den Fahrtipps zu lesen.
Über die aktualisierte Energie-App können Teslafahrer den zu erwartenden Verbrauch unter den aktuellen Bedingungen ablesen und erhalten dann Reichweitentipps. Daraufhin kann, laut Hersteller, eine Optimierung des Energieverbrauchs vorgenommen werden. Auf der Seite wird zudem "dringend" empfohlen das Navigationssystem auch bei bekannten Strecken zu verwenden, vor allem beim Anfahren der Supercharger. Dadurch soll unter anderem eine Vorklimatisierung der Batterien eine Maximierung der Ladegeschwindigkeit ermöglichen.
Volkswagen, BMW und Co.: Reichweitenverluste im Vergleich
In einer bereits 2021 veröffentlichten und 2022 aktualisierten Studie von Recurrent zum Reichweitenverlust bei niedrigen Temperaturen schneiden Tesla-Modelle besser ab als andere Elektrofahrzeuge. Für die Studie wurden alle Variablen für reale Anwendungsfälle berücksichtigt - Strassenverhältnisse, Alter der Batterien, unterschiedliche Geschwindigkeiten und Nutzungen. Die Tesla-Fahrzeuge verlieren hier laut Studie zwischen 15 und 21 Prozent ihrer Leistung im Vergleich zu höheren Temperaturen (Model 3 Long Range -17 Prozent, Model S P100D -19 Prozent, Model X 75 D -15 Prozent und Model Y Long Range AWD -15 Prozent). Bei Volkswagen-Modellen sind es zwischen 23 Prozent (e-Golf) und 30 Prozent (ID.4). Der I3 von BMW büsst 34 Prozent ein bei seiner Winterreichweite.
Die Gewinner der Studie sind jedoch andere: Auf die vorderen Plätzen in der Studie fahren der Audi e-tron (Premium Plus) sowie der Ford Mustang Mach-E Premium AWD mit -8 respektive -3 Prozent Winterreichweitenverlusten.
Auch der Reichweiten-Rekord des Elektroauto-Pioniers ist geknackt: Mercedes-Benz mit dem EQS und Lucid Air konnten die Reichweite mit 600 km und 882 km übertreffen. Elon Musk stellte allerdings schon im März auf Twitter klar, dass eine solche Reichweite bereits für Tesla seit einiger Zeit machbar aber unnötig sei und sich negativ auf das Handling der Batterien und die Effizienz der Fahrzeuge auswirke.
Redaktion finanzen.ch
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