Teslas Autopilot |
03.09.2022 22:03:00
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Tesla-Autopilot hat Probleme mit Erkennung von Pferdekutsche
Der Autopilot von Tesla hat in einem der unwahrscheinlichsten Gefährte, die man sich vorstellen kann, seinen Meister gefunden: Wie ein virales Internetvideo zeigt, ist das Fahrassistenzsystem von Tesla von einer vorausfahrenden Pferdekutsche dermassen verwirrt, dass es das Zwei-PS-Gespann als alles Mögliche interpretiert - nur nicht als Pferdekutsche.
• Virales Internetvideo zeigt Situation
• Trotz der allgemeinen Erheiterung birgt dies ernst zu nehmende Gefahren in sich
Eine Pferdekutsche stürzt den Autopiloten von Tesla in tiefe Verwirrung
Bei den Assistenzsystemen von Tesla scheint es einige Probleme zu geben, die mitunter sogar zu geradezu komischen Situationen führen. So ist nun auf der Online-Plattform 9GAG ein kurzes Video aufgetaucht, das im Netz für einige Belustigung gesorgt hat. In dem Clip filmt der Fahrer eines Tesla-Fahrzeugs die Visualisierung des zentralen Displays, während er hinter eine Pferdekutsche herfährt. Im Grunde keine besonders spannende Situation, doch die Komik der Szene entsteht daraus, dass die Software des Fahrzeugs die allergrössten Schwierigkeiten damit hat, aus dem vorausfahrenden Pferdegespann schlau zu werden. Laut der Handelszeitung wurde das Video auf TikTok bereits über 5,8 Millionen Mal angesehen.
Wie das Magazin EFAHRER erklärt, gibt das Display eines Tesla-Autos dem Fahrer über die erkannten Fahrspuren und Verkehrsteilnehmer Auskunft, was die Basis für die Aktionen der Autopilot-Software darstellt. Dieser Autopilot ist unter anderem dafür zuständig, den Fahrer vor langsam fahrenden oder stehenden Fahrzeugen zu warnen. Doch dies klappt offenbar in bestimmten Situationen ganz und gar nicht wie gewünscht: In diesem Fall wollte es dem System nämlich partout nicht gelingen, das vorausfahrende Fahrzeug korrekt zu identifizieren.
Die Software erkennt alles Mögliche - bloss keine Pferdekutsche
Der Versuch des Assistenzsystems, die Kutsche als das zu erkennen, was sie ist, resultierte in einer belustigenden Reihe von Misserfolgen. Es beginnt damit, dass der Tesla-Computer dem Fahrer mitteilt, es handele sich bei dem altertümlichen Gespann um einen LKW. Doch dann passiert es: Ein PKW überholt die Kutsche und das System entschiedet sich ganz plötzlich, aus dem Gespann ein Auto zu machen, bevor es dieses nur wenig später wieder in einen LKW verwandelt.
Doch damit fängt das Spektakel erst so richtig an. Der Tesla-Autopilot beginnt nun damit, das virtuelle Abbild des Kutschen-LKWs auf eigene Faust zu rotieren: Erst zeigt es das Fahrzeug als quer auf der Strasse stehend an, im nächsten Moment ist der Autopilot der Meinung, es käme dem Tesla gar als Geisterfahrer entgegen. Das eigenmächtige Handeln des Autopiloten war in diesem Fall zwar deaktiviert, doch wäre es eingeschaltet gewesen, so hätte der Tesla angesichts der eingebildeten Bedrohung selbstständig abgebremst. Dass dies ein enormes Sicherheitsrisiko darstellt, versteht sich wohl von selbst. Zu guter Letzt schlägt der Autopilot dann noch dem Fass den Boden aus: Er wechselt wie gehabt wieder zwischen LKW und PKW hin und her, doch diesmal taucht auf dem Display ominöserweise auch noch ein hinter dem nicht identifizierbaren Fahrzeug herlaufender Fussgänger auf. Wo der auf einmal hergekommen sein soll, bleibt das Geheimnis der Tesla-Software.
Die Sicherheit des Systems lässt deutlich zu wünschen übrig
Obwohl das Video aus komödiantischer Sicht ein Volltreffer ist, zeigt es auch deutlich, unter welchen Schwächen die Software von Tesla-Fahrzeugen noch immer leidet. Situationen wie die hier beschriebene können wie oben bereits erwähnt zu sogenannten Phantombremsungen führen, also durch die Assistenzsysteme ausgelöste Bremsvorgänge, für die es keinen realen Anlass gibt und die einen gefährlichen Eingriff in den Strassenverkehr darstellen können.
Und die Mängel der Tesla-Systeme sind generell nichts Neues: Bei einem Urteil des Landgerichts München I, bei dem es ebenfalls um den Autopiloten von Tesla ging, kam laut EFAHRER ans Licht, dass das Assistenzsystem bei der Erkennung von Hindernissen, wie zum Beispiel Fahrbahnverengungen, grosse Probleme hat. Wie die Handelszeitung berichtet, sieht das System manchmal sogar Geister: In einem Fall wurden auf einem leeren Friedhof plötzlich Personen angezeigt. Es ist also offensichtlich, dass Tesla bei der Nachbesserung seiner Assistenzsysteme noch so einiges zu leisten hat.
Thomas Weschle / Redaktion finanzen.ch
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