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Strenge Regulierung 01.06.2023 23:33:00

Frankreich springt nach Krypto-Exodus in den USA in die Bresche

Frankreich springt nach Krypto-Exodus in den USA in die Bresche

Aufgrund vieler Unsicherheiten und des harschen Vorgehens der US-Behörden gegen Krypto-Unternehmen in den USA haben sich bereits zahlreiche Unternehmen der Kryptobranche entschieden, dem Land den Rücken zu kehren. Frankreich hat sich nun als mögliche Zuflucht für eben jene Krypto-Firmen ins Gespräch gebracht.

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• Zahlreiche Kryptounternehmen verlassen die USA
• Frankreich will neue Heimat von Kryptofirmen werden
• MiCA-Verordnung bildet Rahmen für EU in Sachen Kryptowährungen

US-Behörden wie die Börsenaufsicht SEC haben seit dem Kollaps der Kryptobörse FTX schwere Geschütze gegen die Branche aufgefahren. So befinden sich zahlreiche Kryptogrößen wie Coinbase, Ripple oder auch Binance mittlerweile im Clinch mit den Behörden, was dazu führt, dass viele Kryptofirmen die USA bereits verlassen haben oder planen, dies zu tun. Zu groß sind die Unsicherheiten rund um die Regulierung von Kryptodienstleistungen und zu ungewiss die Auflagen, mit denen Kryptofirmen belegt werden könnten.

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Aber dass die Vereinigten Staaten in der Kryptobranche in Ungnade gefallen sind, birgt wiederum Chancen für andere Länder, die diesen noch jungen Geschäftszweig nur allzu gerne mit offenen Armen empfangen würden. Hier hat sich jüngst Frankreich als mögliche Zuflucht für Kryptofirmen ins Gespräch gebracht.

Frankreich will neue Heimat von Kryptofirmen werden

So sagte der Generalsekretär der französischen Finanzmarktaufsicht AMF, Benoît de Juvigny, laut CoinDesk erst kürzlich: "Wir in Frankreich sind stolz darauf, Pioniere zu sein" und spielte damit auf die in Frankreich bereits bestehende Gesetzgebung zu Krypto-Assets an, die zwar strenge Anforderungen enthält, den Kryptounternehmen jedoch einen klaren Rahmen vorgibt.

Nicht nur in Frankreich, auch in der Europäischen Union geht es in Sachen Kryptoregulierung voran. Hier wird ab 2025 die Verordnung "Markets in Crypto-Assets", kurz MiCA vollständig in Kraft treten, die einheitliche Regeln im Umgang mit Kryptowährungen und Krypto Assets EU-weit vorgibt. Wer nicht warten will, bis MiCA in der EU umgesetzt wird, könne jedoch bereits jetzt nach Frankreich kommen, so Juvigny: "Wenn amerikanische Player ganz kurzfristig von der französischen Gesetzgebung profitieren wollen sowie von den Europäischen Vereinbarungen ab 2025, heißen wir sie willkommen. Wir haben gute Beziehungen und Gespräche mit unseren US-Pendants."

Auch in Frankreich und EU noch einige Unklarheiten bezüglich Krypto

Ganz so klar, wie Juvigny es darstellt, ist die Regulierung in Frankreich und der EU jedoch auch nicht. So gibt Cointelegraph zu bedenken, dass in der MiCA-Verordnung weder auf den Bereich der Dezentralen Finanzen DeFi eingegangen wird, noch auf Krypto-Kredite, den Umgang mit Non-fungiblen Token (NFT) oder das Staking von Digitaldevisen. Hier dürften künftig demnach noch einige Anpassungen vorgenommen werden. Und auch in Frankreich gibt es in Sachen Krypto-Regulierung noch einige Grauzonen, wie beispielsweise beim Bewerben von Kryptowährungen durch Influencer.

Dennoch ist Frankreich stolz, bisher 74 registrierte Kryptofirmen zählen zu können, wie CoinDesk schreibt, wobei nicht unwahrscheinlich sei, dass sich die Zahl bald auf 100 erhöhen könnte, nun da die MiCA-Verordnung formell verabschiedet wurde. Zu den bekanntesten Kryptounternehmen, die eine Registrierung in Frankreich bereits vollzogen haben, gehören Binance und Bitstamp.

Kritiker beanstanden jedoch, dass es große Hürden für Kryptofirmen gäbe, die hohen Anforderungen für eine vollständige Lizenzierung durch die französische Finanzmarktaufsicht einzuhalten. Dem hält AMF-Experte Stéphane Pontoizeau entgegen, dass es sehr wohl möglich sei, einen neuen Status innerhalb weniger Monate zu erhalten, wenn man seine Hausaufgaben gemacht habe, wie CoinDesk schreibt.

Erst kürzlich beantragte das FinTech Circle in Frankreich eine Zulassung als E-Geld-Institut und als registrierter Dienstleister für digitale Vermögenswerte mit dem Ziel, als erstes Unternehmen eine vollständige Zulassung des französischen DASP-Regulierungssystems zu erhalten. Hierbei handelt es sich um eine strengere Form der Regulierung, die Verbraucher besser schützen soll. Die anderen 74 registrierten Kryptounternehmen haben derweil die "einfachere" Option gewählt, die später auf die MiCA-Regulierung übergeht.

Redaktion finanzen.at

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