Experteneinschätzung |
03.09.2024 22:03:00
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Apple und NVIDIA sehr ähnllich: Experte sieht NVIDIA als das neue Apple
Der Techriese NVIDIA gehört zu den am meisten beobachteten Unternehmen weltweit. Angetrieben durch den Hype um künstliche Intelligenz nimmt NVIDIA Kurs auf den Titel des wertvollsten börsennotierten Unternehmens - und sägt damit am Thron von Elektronikgigant Apple. Ein Experte sieht aber noch mehr Gemeinsamkeiten.
• Gemeinsamkeiten der Börsenriesen
• Wettrennen beim Marktwert
In einer Kolumne für MarketWatch hat Marktexperte Cody Willard, der als Chief Investment Officer bei 10.000 Days Capital Management tätig ist, die beiden derzeit wertvollsten börsennotierten Unternehmen miteinander verglichen und verblüffende Parallelen festgestellt.
Apple und NVIDIA erschaffen eigene Plattformen
"NVIDIA ist dabei, sich ein Beispiel an Apple zu nehmen und sich in etwas Grösseres zu transformieren, als es bereits ist", so der Marktexperte in einem Online-Beitrag. So habe Apple in der Vergangenheit erfolgreich die Welten von Hardware und Software zusammengeführt und dabei eine echte Technologieplattform geschaffen, schreibt Willard und verweist dabei auf das Ökosystem, das Apple schuf, als es von seinem ursprünglichen Geschäftsmodell, dem Bau von Desktop-Computern, abwich und den iPod, das iPhone und die iOS-Plattform baute. "Apple wurde zu einer Plattform, die eine nahtlose Integration von Computer, Telefon, Tablet, Fernseher und Armbanduhr ermöglichte", beschreibt er den Evolutionsprozess des Techgiganten aus Cupertino.
Zeitgleich habe das Unternehmen durch den hauseigenen App-Store die Tür zur App-Revolution geöffnet. Der ehemalige Computerbauer wurde "von einem zyklischen Hardwareunternehmen mit niedrigen Gewinnspannen zu einer Technologieplattform mit wiederkehrenden Serviceeinnahmen in Milliardenhöhe".
Ähnliche Tendenzen sieht Willard nun auch bei dem KI-Vorreiter NVIDIA, der vielen Anlegern über lange Jahre nur als Hersteller von Grafikkarten bekannt war. Dass ausgerechnet diese Grafikkarten, mit denen sich NVIDIA vorrangig in der Gamer-Szene eine Käuferschicht aufgebaut hatte, sich als unverzichtbar für den Einsatz und die Weiterentwicklung von KI-getriebenen Systemen erwiesen haben, war ein Glücksfall für das Unternehmen. Ebenso wie Apple hat NVIDIA aber grössere Pläne: So soll die Blackwell-Plattform ein umfangreiches Ökosystem werden, das Endkunden ein komplettes Rechenzentrum in einer Box liefert. Lediglich zusammenbauen würde der KI-Riese die Teile nicht, auch Apple hat aber seinerseits ebenfalls eine Reihe von Auftragsfertigern unter Vertrag und lötet die Einzelteile nicht selbst zusammen.
Qualitätsvorsprung vor der Konkurrenz
Der Grund, wieso sowohl Apple als auch NVIDIA in der Lage sein sollen, eigene Technologieplattformen zu schaffen, liegt für den Kolumnisten dabei auf der Hand: Sie haben in ihrem Segment die qualitativ besten Produkte. Bereits vor dem iPhone habe es mit dem BlackBerry ein Smartphone gegeben, im Vergleich zum Apple-Verkaufsschlager sei dies aber ein "minderwertiges Produkt" gewesen, schreibt Willard weiter. Und auch NVIDIAs Chips seien denen der Konkurrenz um Längen überlegen, was Unternehmen, die KI-Anwendungen entwickeln oder im KI-Bereich aktiv sind, kaum eine Wahl lässt: "Wenn Sie die beste KI bauen möchten, müssen Sie die NVIDIA-Plattform verwenden".
Und noch eine weitere Gemeinsamkeit hat der Marktexperte zwischen den Produkten von Apple und NVIDIA ausgemacht: Sie arbeiten am optimalsten als Teil des grösseren Projekts, im jeweiligen von den Firmen entwickelten Ökosystem also. Darüber hinaus sei NVIDIAs Software optimiert, um dem Endbenutzer zu helfen, das Beste aus der Hardware herauszuholen. Wenn diese also einen anderen Anbieter verwenden, opfern sie Leistung.
NVIDIA nimmt Kurs auf Apples Börsenthron
Auch Anleger halten den Ansatz von NVIDIA offenbar für erfolgversprechend, immerhin haben sie der NVIDIA-Aktie in diesem Jahr bereits zu einem Kursplus von 141,04 Prozent verholfen. Dass es nach den überragenden jüngsten Quartalszahlen zu einem Kursrückgang gekommen war, war dabei nicht Zweifeln am NVIDIA-Geschäft zu schulden sondern eher Ausdruck der Sorge um angekündigte Änderungen beim Produktionsverfahren für das mit Spannung erwartete Blackwell-System, die möglicherweise Verzögerungen bei den Auslieferungen mit sich bringen könnten. Das neue System soll im Schlussquartal 2024 im Idealfall für Milliarden an zusätzlichen Erlösen sorgen.
An der Börse ist NVIDIA aktuell hinter Apple die Nummer zwei der wertvollsten börsennotierten Unternehmen, hat dem iPhone-Hersteller aber zwischenzeitlich bereits den Rang ablaufen können. Derzeit beläuft sich die Marktkapitalisierung von Apple auf 3,48 Billionen Dollar, NVIDIA wird daneben am Aktienmarkt mit 2,92 Billionen Dollar bewertet.
Redaktion finanzen.ch
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