Kein Fan von Libra |
18.07.2019 22:12:00
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Tech-Milliardär Mark Cuban hält Facebooks Libra "für einen grossen Fehler"
Der Tech-Unternehmer Mark Cuban hat sich der wachsenden Zahl von Politikern und Wirtschaftsgrössen angeschlossen, die sich kritisch zu Facebooks Kryptowährung "Libra" äusserten.
• Sorge um globale Auswirkungen
• Facebook beschwichtigt
Das Soziale Netzwerk Facebook plant eine eigene Kryptowährung mit dem Namen Libra. Der Start ist für die erste Jahreshälfte 2020 geplant.
Dabei soll Libra als sogenannter "Stable Coin" deutlich geringere Kursschwankungen als die meisten anderen Digitalwährungen verzeichnen. Dies soll dadurch ermöglicht werden, dass Libra in vollem Umfang durch einen Reservefonds mit verschiedenen Währungen wie Dollar, Euro und Yen gedeckt sein wird. Ausserdem nutzt Libra im engeren Sinne nicht die Blockchain-Technologie, sondern ein anderes System der verteilten Kassenbücher ("Distributed Ledger Technology") und verbraucht deshalb nur einen Bruchteil der Energie, die zum "Schürfen" von Bitcoins erforderlich ist.
Facebooks Ziel ist es, Libra zu einer globalen Währung aufzubauen, mit der man alles und überall kaufen kann - egal, ob online oder in einem Laden. Marktbeobachter messen dem Projekt vor allem wegen der Grösse des Facebook-Netzwerks mit etwa 2,3 Milliarden Nutzerkonten grosse Bedeutung bei.
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Mark Cuban kritisiert Libra
Doch der Plan stösst vielerorts auf Widerstand. Bedenken hat nun auch der Milliardär Mark Cuban geäussert, der vielen als "Shark Tank"-Investor bekannt ist - dem amerikanischen Pendant zu "Die Höhle der Löwen".
"Ich bin kein grosser Fan von dem, was sie hier tun", kommentierte Cuban in einem vom US-Sender "CNBC" ausgestrahlten Interview. "Ich halte es für einen grossen Fehler." Dabei mache er sich weniger Sorgen um die Folgen für die US-Wirtschaft, sondern vielmehr um die globalen Auswirkungen.
Gefährlich könnte das "Libra"-Projekt in Ländern werden, denen es an Stabilität bei der Rechtsprechung, der Regierung oder bei der Währung mangelt, sorgt sich Cuban. "In irgendeinem afrikanischen Land wird es einen Despoten geben, er wirklich wütend wird, weil er die Kontrolle über seine Währung verliert, und dann fangen die Probleme erst so richtig an", führt der Milliardär aus.
Trump - "Bin kein Fan"
Vor Cuban hatten sich schon zahlreiche Notenbanken und Politiker weltweit besorgt zu Libra geäussert, darunter auch Donald Trump. "Ich bin kein Fan von Bitcoin und anderen Kryptowährungen", hatte der US-Präsident getwittert. Seiner Meinung nach ist der Dollar die einzig wahre US-Währung.
Auch speziell auf Libra ging er ein: "Facebooks Kryptowährung Libra wird wenig Ansehen und Zuverlässigkeit haben", meinte Trump. Und weiter hiess es in seinen Tweets, wenn Facebook und andere Unternehmen eine Bank werden wollten, bräuchten sie eine entsprechende Konzession und müssten sich der gleichen Regulierung wie jede andere nationale oder internationale Bank unterwerfen.
Zahlreiche Zweifler
Eine scharfe Regulierung forderten unter anderem auch Fed-Chef Jerome Powell, der französische Finanzminister Bruno Le Maire oder der Gouverneur der Bank of England, Mark Carney.
Auch das deutsche Bundesfinanzministerium sieht laut "Bild" Libra als Bedrohung für den Euro. Es bestehe ein "Risiko für die staatliche Hoheitsgewalt", berichtete die Zeitung unter Berufung auf ein internes Ministeriums-Papier. "Ein 'Wettbewerb' zwischen staatlicher und privater Währung könnte sich negativ auf das Währungsmonopol der EZB auswirken", soll es darin heissen.
Facebook: Libra nur mit Behörden-Zustimmungen
David Marcus, der für Libra zuständige Manager, versichert jedoch, Facebook werde Libra nur mit Zustimmung der Aufsichtsbehörden einführen. In einem Redetext für eine Anhörung vor dem US-Kongress heisst es, Libra solle weder als Konkurrenz zu traditionellen Währungen aufgebaut werden, noch solle sie in die Geldpolitik eingreifen.
Hält sich Facebook jedoch an diese Zusage, dann könnte der für die erste Jahreshälfte 2020 geplante offizielle Start wackeln. Denn laut US-Finanzminister Steven Mnuchin ist das soziale Netzwerk "weit davon entfernt", grünes Licht für sein Projekt zu erhalten.
Redaktion finanzen.ch
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