Experten-Kolumne |
25.03.2019 09:21:20
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EZB droht in die Japan-Spirale zu geraten
Kolumne
Es besteht unserer Meinung nach ein nicht unerhebliches Risiko, dass die Eurozone in eine Liquiditätsfalle gerät, angesichts des Übergangs von einer Rezession zur nächsten ohne dass die EZB die Möglichkeit hatte, die Geldpolitik zu normalisieren und des langfristigen Übergangs von einer "alternden" zu einer "alten" Gesellschaft.
Die sich eintrübende Konjunktur zusammen mit dem langfristigen, demographisch bedingten Trend zu geringer Inflation ergibt ein unangenehmes Bild für die EZB: Zum einen schließt sich das Zeitfenster, um ihre Geldpolitik vor dem nächsten Wachstumseinbruch wenigstens ansatzweise zu normalisieren. Zum anderen könnte die EZB auch auf Grund der demographischen Umwälzungen auf lange Zeit in einer Spirale geringer Inflationserwartungen und Niedrigzinsen gefangen sein. Die Bank of Japan hat auch 20 Jahre nach Einführung der Nullzinspolitik kaum Erfolge vorzuweisen. Kommt dieses Szenario auch auf Europa zu, so sollten Euro-Anleger einiges überdenken. So sollten sie eine Allokation an den internationalen Anleihenmärkten in Betracht ziehen, an denen die Zinsen noch das Potenzial haben zu sinken. Doch selbst langlaufende Euro-Anleihen wären in einer solchen Niedrigzinsspirale gar nicht so unattraktiv.
Andrew Bosomworth, PIMCO
Andrew Bosomworth: Managing Director, Leiter des deutschen Portfoliomanagements bei PIMCO in München
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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